Wir haben uns die Geschichte von Mivice angesehen, haben den europäischen Standort in Bamberg besucht und wagen zudem einen Blick in die Zukunft
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In Europa hatte Mivice auf der Eurobike im vergangenen Jahr viel Aufmerksamkeit bekommen und stellte dort sein Produktportfolio auf der Weltleitmesse vor. Damit einher ging auch der Aufbau eines Teams in Europa, welches in einer neu gegründeten Europa-Zentrale die Zusammenarbeit mit Kunden im aufstrebenden und daher wichtigen europäischen Markt verbessern soll. Das Unternehmen gründet auf einer Erfahrung von 20 Jahren in seinem Segment und die Macher haben sich dabei global bereits einen Namen gemacht. Mivice mit seinen Produkten in der E-Bike-Sparte wurde allerdings erst vor fünf Jahren gegründet. Wir waren vor Ort in der Europa-Zentrale in Bamberg und haben hinter die Kulissen geschaut.

Geschichte von Mivice

Die Firmengeschichte von Mivice reicht bis in das Jahr 2003 zurück, als das vorige Unternehmen Ningbo Poltm gegrüdnet wurde. Das gesamte Unternehmen wurde ohne die Nutzung externer Geldmittel gestartet, bevor dann später auch asiatische Investoren in das Unternehmen eingestiegen sind.

M&S E-Driving Systems Ltd. in Ningbo; Bild: Mivice

Unternehmensgegenstand war damals die Entwicklung und Produktion von Antriebsmotoren für E-Scooter, wobei man sich im Laufe der Zeit als einer der Top 3 Hersteller von Gleichstrommotoren in China behaupten konnte.

Die gute Arbeit führte schließlich zu einem Joint Venture mit einem Weltkonzern in Europa, welches in 2011 startete und das Unternehmen nochmals auf ein neues Level hievte. In Sachen Produktion musste man im Rahmen der Zusammenarbeit schließlich die Standards und Vorgaben in Europa erfüllen, was der Firma auch heute noch zugutekommt.

Nach sechs Jahren endete der Vertrag für die Kooperation und das Unternehmen ging in dem damals geschlossenem Joint Venture auf. Tony Luo entschloss sich dann, in den wachsenden Markt für E-Bike-Antriebe einzusteigen. Das Marke Mivice wurde dann 2017 von der M&S E-Driving Systems Ltd. gegründet, um komplette Antriebssysteme zu entwickeln, zu produzieren und zu vertreiben.

Tony Luo, Founder & CEO; Bild: Mivice

Der Markenname Mivice setzt sich dabei aus den Worten Mindset und Service zusammen, was genau das ausdrückt, was das Team rund um Gründer Tony Luo auch jederzeit vorleben möchte: hervorragenden Kundenservice. In 2019 hat man dann ein Entwicklungszentrum in Shenzhen eröffnet und ebenso ein Verkaufsbüro in Tianjin.

Mivice Shenzhen; Bild: Mivice

Die dort entwickelten Motoren und Controller wurden vom Markt sehr gut angenommen. Inzwischen hat man über 60 Patente registriert. Mit einem Team von Experten aus vielen Nationen machte man sich in 2020 daran, eine neue Technologie zur Messung von Drehmoment zu entwickeln, die an allen Arten von Motoren zum Einsatz kommen und so auch an E-Bikes jeder Kategorie verbaut werden kann.

Um die schnelle Verfügbarkeit von Ersatzteilen und Komponenten innerhalb Europas zu gewährleisten, etablierte man bereits in 2021 ein eigenes Warenlager in den Niederlanden. Dies kann man als ersten Schritt sehen, in Europa Fuß zu fassen, worauf dann in 2022 die Gründung des europäischen Headquarters folgte.

Die Mivice Europe GmbH hat ihren Hauptsitz im fränkischen Bamberg und koordiniert von dort die internationalen Aktivitäten in den Bereichen Sales, Marketing sowie Service. Auch Teile des Produktmanagements sind dort ansässig. Angefangen vom Vertrieb bis hin zum Kundenservice kümmert man sich von dort auch die Versorgung mit Ersatzteilen, für die man auch mit Partnern in verschiedenen Ländern Europas zusammenarbeitet. Ein Verkaufsbüro direkt in Taichung (Taiwan) arbeitet dabei mit dem europäischen Team zusammen.

Mivice Europe GmbH; Bild: Mivice

Ebenso werden von Bamberg aus Marketing-Aktivitäten für Europa koordiniert, um die Bekanntheit hierzulande und auf dem europäischen Kontinent zu steigern und das Unternehmen in den Fokus der weiterer E-Bike- und Fahrradhersteller zu rücken. Bis heute arbeiten weltweit über 170 Menschen für Mivice, davon ein Drittel in Forschung und Entwicklung.

Mivice Produkt-Portfolio

Mivice versteht sich als Systemlieferant und möchte Kunden ein komplettes System aus einer Hand anbieten können. So stellen die Asiaten den OEMs ein breites Portfolio aus Motoren, Sensoren und Controllern, aber auch eigens entwickelten Displays zur Verfügung. Für Batterien arbeitet man aktuell mit externen Lieferanten zusammen, doch möchte Mivice sehr zeitnah auch Komplettanbieter incl. eigenen Batterien werden.

Es gibt Lösungen im Segment der Nabenantriebe, die entweder als Frontantrieb (M060) oder als Heckantrieb (M070, M080, M090) zur Verfügung stehen und so diverse Anforderungsprofile abdecken sollen. Die Nabenantriebe sind klein und leicht, sollen aber das beste Gewicht-zu-Drehmoment-Verhältnis am Markt bieten (z.B. M080: 1,7 kg, > 35 Nm), wie man mitteilt.

Daneben bietet Mivice bei seinen Antrieben viele Detaillösungen, welche die Produkte in Sachen Qualität und Haltbarkeit weiter von der Konkurrenz abheben. Das fängt bereits bei der Materialauswahl an, geht über optimierte Produktionsprozesse und ausgereifte Testzyklen, welche die Qualität auf ein sehr hohes Niveau hieven.

Mivice bietet eine hohe Antriebseffizienz und präzise Messtechnik per Drehmoment in allen seinen Antrieben jeder Preisstufe an, so dass auch günstige E-Bikes von diesen Lösungen profitieren können. Das gilt für die Nabenantriebe des Unternehmens, aber genauso auch für den bisher einzigen Mittelmotor.

X700; Bild: Mivice

Dafür benötigt man präzise Messtechnik, die Mivice in seinen Tretlagersensoren bietet. Diese messen das von außen eingebrachte Drehmoment und funktionieren berührungsfrei. Sie basieren auf ausgereifter Technologie und bieten eine hohe Konsistenz auch unter wechselnden Bedingungen.

S200; Bild: Mivice

Dabei bringen sie auch Kostenvorteile mit und liefern auch nach 100.000 Zyklen (nach ISO 4210) immer noch präzise und stabile Werte. Damit lösen sie ein Problem in Sachen Sensortechnik, welches günstige Produkte in der Industrie zumeist nicht in der Art abbilden können.

Dasselbe gilt für die System-Controller der Marke, die Problembereichen dieser Produktkategorie wie unzureichende Wasserdichtigkeit, schlechte Wärmeableitung oder geringe Effizienz mit einem optimiertem Design und Materialauswahl begegnet. Ein weit über dem Standard liegender, automatisierter Herstellungsprozess gesellt sich hier zu einer auf das Gerät abgestimmter Software, die für ein optimales Fahrerlebnis sorgen soll.

Displays entwickelt man ebenfalls komplett inhouse und bietet hier bisher zwei Varianten an, ein kompaktes für den linken Lenkergriff und eines für die zentrale Montage im Blickfeld des Nutzers. Die Produktion derselben realisiert man mit externen Partnern, welche beispielsweise auch die Display-Komponenten für Bosch eBike Systems fertigen.

Mivice Produktion

Die Produktion von Mivice findet in Ningbo in hochautomatisierten Fabriken statt, die nur noch wenig manuellen Eingriff von Mitarbeitern erfordern. Hier werden die Produkte in standardisierten und ISO 6000-zertifizierten Prozessen gefertigt und anschließend auf ihre Qualität geprüft, wie bereits oben geschrieben.

Hier kann man die aktuelle Produktion des Unternehmens im Video sehen:

Mivice in Bamberg

Für sein europäisches Headquarter hat sich Mivice schließlich für die fränkische Stadt Bamberg entschieden. Für die Auswahl des Ortes zählte auf jeden Fall die Nähe zu zahlreichen bedeutenden Fahrrad- und Komponentenherstellern im Umkreis, was für kurze Wege sorgt.

Geschäftsführer der Mivice Europe GmbH ist Horst Schuster.. Er ist 2022 vom chinesischen Antriebshersteller Hyena gekommen, war wie dort zuvor aber lange Director für Sales und Marketing bei Brose Antriebstechnik in Berlin.

Horst Schuster, CEO Mivice Europe GmbH; Bild: Mivice

Er ist ein „alter Hase“ im Zweirad-Segment, was seine früheren Stationen bei der Honda Motor Europe GmbH, bei der Clean Mobile AG (übernommen von der TQ Group) und bei A2B Electric Bikes (Hero Eco Ltd.) deutlich unterstreichen.

Im Gespräch bei unserem Firmenbesuch in Bamberg hat er uns erklärt, weshalb sich Mivice aktuell vorrangig auf Nabenmotoren konzentriert: Hier fehlt ein Anbieter, der hochwertige Sensorik, kräftige Antriebe und hohe Fertigungsqualität auch für günstige E-Bikes anbietet.

In diese Bresche möchte Mivice springen und hier der preiswerte Gegenpart zu MAHLE X20 oder X35 sein, ohne dass die Nutzer aber Einschränkungen in Sachen Steuerung und Sensorik hinnehmen müssen.

Mivice hat auch einen Mittelmotor im Programm und schließt auch eine Verstärkung der Aktivitäten in diesem Bereich nicht aus.

Steffen Krill, Marketing Director; Bild: Mivice

Dass Mivice ins Bewusstsein der Entscheider bei den Fahrradherstellern kommt und zudem auch bei den Endkunden bekannter wird, ist die Aufgabe von Steffen Krill, dem Marketing Director der Mivice Europe GmbH. Er kümmert sich neben der Pressearbeit auch um Kooperationen und holt beispielsweise auch Markenbotschafter ins Team, wie zuletzt Annika Jeschke von Peak3.

Annika Jeschke, ; Bild: Mivice

Die Bereitstellung von Testmustern für Medientests und die Koordination von Auftritten bei Events und Messen obliegt ebenfalls seiner Tätigkeit. Dafür greift er auf jahrzehntelange Erfahrung in der Branche zurück.

Dominik Ruiz Morales; Bild: Mivice

Kürzlich wurde auch Dominik Ruiz Morales ins Team geholt, der beim Bamberger Unternehmen für den Aufbau der Servicestrukturen verantwortlich ist. Er kümmert sich mit großer Branchenerfahrung darum, dass Vertrieb und Service in Europa Hand in Hand arbeiten und dass die schnelle Verfügbarkeit der Ersatzteile in jedem Land in Europa gegeben ist.

Fabio Bertini; Bild: Mivice

Bei Mivice arbeitet er Hand in Hand mit Fabio Bertini zusammen, der aus Italien heraus den Vertrieb an die Fahrradhersteller im südeuropäischen Raum weiter voranbringt. Er bekam zuletzt mit Marc Hilgenstock einen überaus erfahrenen Kollegen, der den Vertrieb in der D-A-CH-Region übernimmt.

Marc Hilgenstock; Bild: Mivice

Wie man die Produkte von Mivice bestmöglich einsetzt, was man bei der Montage und Produktion beachten muss und sonstige technische Fragen sind Aufgabe von Andreas Stopsack, der hier als Ansprechpartner für die OEMs verfügbar ist.

Er bringt viel Erfahrung als Produktmanager mit und kann jetzt bei Mivice sein breites Fachwissen und die Kenntnisse im technischen Kundendienst einfließen lassen.

Simon Gauer MIVICE 2023

Simon Gauer; Bild: Mivice

In Sachen Technik ist auch Simon Gauer bei Mivice in Bamberg tätig. Als technischer Produktmanager arbeitet er eng mit Andreas Stopsack zusammen und unterstützt zudem das Entwicklungsteam in Shenzhen, z.B. bei Feldtests zusammen mit Annika Jeschke und Team und weiteren Aufgaben in Sachen Produktentwicklung. Wie das R&D Experience Team arbeitet, kann man in diesem Video sehen:

Mivice Europe GmbH offiziell eröffnet

Am 2. März 2023 wurde die Europa-Zentrale von Mivice offiziell eröffnet. Dafür fand am Firmenstandort in Bamberg eine Veranstaltung mit rund 60 geladenen Gästen statt, darunter Geschäftspartner und Medienvertreter, die bei diversen Häppchen, regionalen Gins und Tonics, aber auch Kaffeekreationen des deutschen Meisters in Latte Art sich rege untereinander austauschen konnten.

Neben einem Zusammentreffen von relevanten Personen der Branche und folglich angeregten Gesprächen, war es auch möglich, die Antriebe von Mivice direkt zur Probe zu fahren. Der Eindruck vom Unternehmen und der Produkte im Portfolio war durchweg positiv und sorgte für ein einstimmiges, positives Echo.

Nichts könnte das Team wohl mehr anspornen, als solch eine Reaktion und so stehen die Zeichen bei der Mivice Europe GmbH in Bamberg weiter auf Wachstum. Auf der kommenden Eurobike 2023 in Frankfurt bekommt man erneut die Chance, sich ein Bild von den Produkten des aufstrebenden Unternehmens zu machen und kann wohl auch dort die Antriebe gleich vor Ort selbst ausprobieren.

Weitere Informationen stehen unter www.mivice.com zur Verfügung.

Transparenzhinweis: Dieser Beitrag ist ein sogenanntes Advertorial (Werbung), für welches uns die Mivice Europe GmbH finanziell unterstützt hat. Eine Beeinflussung unserer Meinung ist damit nicht einhergegangen.

Bilder: s. Kennz.