Der E‑Bike-Markt ist 2020 in starker Bewegung. Neue Modelle, neue Antriebe, neue Akkus – die E‑Saison verspricht einiges. Gattungsgrenzen werden aufgeweicht und neue Themen gesetzt. Für jeden Einsatzzweck gibt es einen passenden elektrifizierten Begleiter. Der pressedienst-fahrrad zeigt anhand ausgewählter Beispiele, wie breit das Spektrum 2020 ist.
Sportlich durch die City …
Rund eine Million Elektroräder wurden 2019 in Deutschland verkauft, der Großteil davon im City- und Trekkingbereich. Doch DAS Citybike gibt es mittlerweile nicht mehr. Die E‑Bike-Hersteller bauen ihre Modelle zielgruppenorientierter und spezifischer.
Das Spektrum an Citybikes zeigt sich an den Beispielen „Sinus iR8“ von Winora (2.999 Euro) und „Canvas Neo 2“ von Cannondale (ab 3.399 Euro).
Ersteres kommt als Tiefeinsteiger für eine aufrechte Sitzposition, mit Rücktrittbremse und Mittelmotor mit einem Drehmoment von 50 Newtonmetern. Riemenantrieb und Nabenschaltung sorgen für ein wartungsarmes E‑Bike. Als Zielgruppe steht die Generation 50 plus im Vordergrund. Das Cannondale-Rad hat hingegen eine sportliche, vom Mountainbike inspirierte Sitzposition. Ein leistungsstarker Antrieb mit 75 Newtonmetern, der tief im Rahmen positioniert ist und dadurch kurze Kettenstreben ermöglicht, sorgt für ein agiles Fahrverhalten. Breite Gravel-Reifen verbessern die Performance auf Asphalt oder Waldwegen. Das Rad richtet sich mit einer stylischen Optik an ein jüngeres Publikum.
In diese Reihe gesellt sich das „BMW Active Hybrid E‑Bike“ des bekannten Automobilherstellers (3.500 Euro). Das City-Bike ist mit dem Antrieb „Brose Drive S Alu“ ausgestattet, der eigentlich bei E‑Mountainbikes zum Einsatz kommt. Durch seine 90 Newtonmeter Drehmoment ermöglicht er eine sportliche Fahrweise im Sinne des Herstellermottos „Freude am Fahren“, steht jedoch auch für ein natürliches Fahrgefühl. Wer stark tritt, bekommt mehr Unterstützung.
… oder gleich auf den Berg
Sportlicher wird es mit dem vollgefederten Touren-E-Bike „Goroc 4“ von Flyer (ab 4.799 Euro). Der E‑Bike-Pionier aus der Schweiz spricht dabei von einem Crossover-E-Bike, bei dem Alltagstauglichkeit mit Geländegängigkeit kombiniert wird.
Der Rahmen mit 140 Millimeter Federweg basiert auf der eigenen E‑Mountainbike-Serie, angetrieben von einem neuen Panasonic-Mittelmotor mit 90 Newtonmetern. Für die alltäglichen Wege sind ein Gepäckträger und eine Lichtanlage ab Werk installiert. Für den abfahrtsorientierten Sporteinsatz konzipiert ist das E‑Fully „Xduro Nduro 8.0“ von Haibike (6.999 Euro) mit 180 Millimetern Federweg. Das Highlight ist das neue hauseigene Flyon-Konzept aus einem leistungsstarken Motor mit 120 Newtonmetern Drehmoment, einem eigens entwickelten Carbonrahmen und einem speziellen Interface aus Display und Remote-Hebel. Ebenfalls integriert ist eine Lichtanlage für Nightrides.
E‑Bikes für den Spezialeinsatz
Wie stark der E‑Bike-Markt mittlerweile die Arbeit der Fahrradhersteller beeinflusst, zeigt aktuell Liegeradspezialist HP Velotechnik. Galten Liegeräder lange Zeit als Spezialrad, sind gerade die dreirädrigen Varianten dank der E‑Mobilität im Verkehrsmix angekommen. Die Folge: Die Liegeradmanufaktur bietet erstmals komplett montierte Trikes „von der Stange“ an. Bislang gab es nur individuelle Aufbauten. Dadurch soll die steigende Nachfrage schneller und kostengünstiger bedient werden. Die sogenannte „Special Edition“ umfasst sechs Modelle. Ein Beispiel ist das „Scorpion fs 26 Special Edition“ mit Shimano-Antrieb für 8.940 Euro.
Trotz des E‑Bike-Booms tun sich S‑Pedelecs, also Räder mit einer Unterstützung bis 45 km/h, in Deutschland noch schwer. Anders in der Schweiz, wo der Marktanteil mittlerweile bei rund 20 Prozent liegt. Der eidgenössische Hersteller MTB Cycletech bringt deshalb sein Pendler-S-Pedelec „Code 45“ (ab 6.349 Euro) jetzt nach Deutschland. Anders als die meisten E‑Bikes kommt es nicht mit einem Mittel‑, sondern mit einem Hinterradnabenmotor. Dieser wird kombiniert mit einer Zentral-Getriebeschaltung und einem Gates-Carbonriemen. Im Ergebnis steht ein geschmeidiges und insbesondere wartungsarmes Fahrerlebnis.
Mehr unter www.pd-f.de.
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