Zusammen mit dem neuen SmartphoneGrip wurden heute zahlreiche Neuerungen am smarten System von Bosch eBike Systems vorgestellt, nachdem zuletzt die älteren Systeme des Antriebsherstellers aus Kusterdingen aktualisiert wurden. Lang erwartete Features wie eine Navigation reichen die Macher damit nach und ergänzen das System zudem mit einigen der bei der ersten Vorstellung versprochenen Funktionen. Hier alle weiteren Informationen.
SmartphoneGrip
Für viele der neuen Funktionen benötigt man den SmartphoneGrip, der das Smartphone des Nutzers auf dem E-Bike im Blick hält. Die neue Hardware kostet zur Nachrüstung nur 49 EUR und wird anstelle des Kiox 300-Display auf die bestehende Halterung am E-Bike aufgeschoben und kann dann das Smartphone des Nutzers mit und ohne Hülle aufnehmen und sicher während der Fahrt halten.
Allerdings auch nur in gewissen Grenzen, wie Bosch mitteilt. Konkret nennt man Absätze von mehr als 15 cm oder Fahrten mit Sprüngen als nicht tauglich. Die Abmaße des Smartphone (inkl. eventueller Hülle) dürfen wie folgt betragen: 6,8 – 13 mm (H), 67 – 88 mm (B) und 123 – 175 mm (L). Auch beim Gewicht gibt man mit 276 Gramm inkl. Hülle eine Grenze an. Klapphüllen und die beliebten Etui-Hüllen werden nicht unterstützt.
Während der Fahrt können die Smartphones geladen werden, entweder drahtlos über die integrierte Qi-Ladetechnologie oder ganz klassisch mit Kabel. Eine LED an der Seite des SmartphoneGrip zeigt an, ob und mit welcher Technologie das Handy gerade geladen wird oder nicht. Laut Bosch soll der Akku des Smartphones so stark geladen werden, dass diesen auch Anwendungen mit höherem Strombedarf wie z.B. die neue Navigation nicht in die Knie zwingen.
Ein Wechsel des Displays geht in Sekundenschnelle vor sich, so dass man im Gelände mit Kiox oder ganz ohne Display, in der Stadt aber mit dem Smartphone unterwegs sein kann. Je nach gewünschter Montageposition werden verschiedene Halter zur Verfügung gestellt, was die Individualisierung nach den Wünschen des Nutzers weiter begünstigt.
Nur in Verbindung mit dem neuen SmartphoneGrip gibt es derzeit auch eine Navigationsfunktion, auf die viele Nutzer des neuen Systems bereits ungeduldig gewartet haben, denn über das Kiox 300 wird diese Navigation nicht zur Verfügung gestellt. Bedient wird das montierte Smartphone über die darauf installierte eBike Flow-App, wobei man die Verbindung zur LED-Remote hier über Bluetooth herstellt.
Ride Screen
Nur mit dem neuen SmartphoneGrip funktioniert der neue Ride Screen, der die berühmte Bosch-Schnecke jetzt auch auf das Smartphone bringt. Im Gegensatz zum bekannten SmartphoneHub und der zugehörigen Cobi.Bike-App ist hier nichts mehr vom ursprünglichen Vorläufer CoBi zu sehen. Die Ideen auch zu jetzigen Lösung hat aber das von CoBi-Gründer Andreas Gahlert aufgebaute Team bei Bosch ersonnen und jetzt nach seinem Weggang veröffentlicht.
Im Standardbildschirm wird die Geschwindigkeit und die aktuell eingebrachte Motorleistung dargestellt, dazu Fahrzeit, Strecke und Durchschnittsgeschwindigkeit. Auch der Akkustand wird symbolisch und in Prozent dargestellt, genauso wie die Reichweite in Kilometern. Der Ladestand des Smartphones, der Status der Lichtanlage und die aktuelle Uhrzeit finden ebenfalls noch Platz.
Navigation
Mit dem SmartphoneGrip wird jetzt auch für die Nutzer des smarten Systems von Bosch eBike Systems endlich eine Navigation verfügbar. Hier können Nutzer Routen anhand ihres aktuellen Fahrprofils suchen (Daily, Tour oder eMTB) und bekommen dann perfekt abgestimmte Streckenvorschläge.
In urbanen Bereichen können sich die Nutzer über detaillierte Karten freuen, die sogar mit 3D-Modellen der Stadt aufgewertet sind und so eine bessere Orientierung erlauben sollen. Zudem stehen detaillierte Streckenangaben und Eigenschaften wie Höhenmeter, Streckenbeschaffenheit oder Zusatzhinweise wie Ladestationen oder Fachhändler auf der Karte zur Verfügung.
Die Planung der Routen erfolgt in der eBike Flow-App, während die Bedienung während der Fahrt dann einfach und sicher per LED Remote erledigt wird. Über die App kann man sich auch mit Drittanbietern wie Komoot oder Strava verbinden und seine gefahrenen Strecken darüber automatisch tracken. Die Verbindung zu Apple Health besteht schon seit der Vorstellung; wann die Verknüpfung mit dem weiter verbreiteten Google Fit folgt, ist Stand heute noch nicht bekannt. Dieses wurde erst zuletzt in die eBike Connect App implementiert.
Die Navigationsfunktion war ursprünglich auch für das Kiox 300-Display angekündigt worden, wobei es nach aktuellem Stand nicht klar ist, ob diese eventuell auch noch kommt. Mindestens über eine rudimentäre Navigation wie beim alten Kiox würden sich auch viele eMTB-Nutzer freuen, die auch mit den aktuellen Neuerungen leider noch immer in die Röhre schauen.
eBike Lock
In Verbindung mit dem Smartphone des Nutzers hat Bosch eBike Systems jetzt auch das neue eBike Lock implementiert. Damit dient das Smartphone als digitaler Schlüssel für das E-Bike und gibt dieses zum Fahren frei. Per Bluetooth erkennt das System automatisch, dass sich der Nutzer vom E-Bike entfernt und deaktiviert dann die Motorunterstützung.
Zur Nutzung muss das eBike Lock einmalig über die eBike Flow App installiert werden und steht dann als zusätzlicher Diebstahlschutz zur Verfügung. Damit der Nutzer sich sicher sein kann, dass sein E-Bike verriegelt ist, wird dieses über kurze Töne und Blinken der weißen LEDs auf der LED Remote, aber auch auf dem Display oder direkt auf dem Smartphone signalisiert. Für Diebe wird das eBike somit unattraktiv.
Sollte man sein Smartphone verlieren, kann man das System mittels eines anderen Smartphones und durch Anmeldung in der eBike flow-App wieder freischalten. Das eBike Lock ist hier kostenlos und gibt Nutzern zusätzliche Sicherheit und Diebstahlschutz mittels einer automatischen Funktionalität, die einfach über das Smartphone realisiert wird und nicht mehr über das jeweilige Display. Auf dem montierten Kiox 300 wird aktiv angezeigt, dass das eBike derzeit gesperrt ist.
Fazit
Es ist gut zu sehen, dass Bosch eBike Systems sein Versprechen wahr macht und das smarte System immer weiter mit neuen Funktionen ausrüstet. Der SmartphoneGrip stellt inklusive CoBi die dritte Generation der Halterung für das Smartphone dar, die nach dem Kauf der Cobi Bike GmbH zuerst als SmartphoneHub in das Bosch-Universum integriert wurde. Unter der Regie von Andreas Gahlert wurde die Technologie und Funktionalität dann zum heutigen smarten System fortentwickelt und steht jetzt seiner Vision so nahe wie nie zuvor gegenüber, auch wenn er nicht mehr aktiv eingreifen kann. Wir jedenfalls sind gespannt, welche Neuerungen hier in Zukunft noch vorgestellt werden.
Alles Weitere nun unter www.bosch-ebike.de.