Wir haben zuletzt das Victoria eManufaktur 12.8 über mehrere Wochen getestet. Das Modell entstammt der Premium-Baureihe der Marke, die für das aktuelle Modelljahr komplett neu ausgerichtet und in Sachen Produktportfolio deutlich verjüngt wurde. Hierfür zeichnet das Team rund um Brandmanager Thomas Göbel und den beiden Produktmanagern Jörn Schmidt und Rolf Schieber verantwortlich, welche die Marke deutlich attraktiver für ein jüngeres Publikum machen wollten. Rein vom Äußeren scheint dies durchaus gelungen, doch stimmen auch die inneren Werte?
Victoria eManufaktur 12.8 –
Hingucker mit Premium-Komponenten
Unser Testmodell war in der Farbe horizon blue matt lackiert, die mit Decals in hellerem blue ihren passenden Kontrast fand. Schon allein dies ließ unsere Augen längere Zeit auf dem neuen Modell verweilen, bevor wir uns dann wieder den technischen Details widmeten. Hier fiel vor allem der neu gestaltete Rahmen auf, der den erst im letzten Jahr vorgestellten Bosch Performance Line Antrieb der 3. Generation samt zugehöriger PowerTube Batterie sauber integriert.
Beim getesteten Modell ist standardmäßig der PowerTube 500 Akku dabei (mit Adapter), alternativ kann aber auch die große PowerTube 625 Batterie eingesetzt werden. Die Anzeige der Fahrdaten samt Steuerung übernimmt der bewährte Intuvia Bordcomputer, welcher in gewohnter Weise mittig über dem Lenker platziert wurde.
Nachdem der Akku über die in angenehmer Höhe platzierte Ladebuchse komplett aufgeladen und das Modell bestmöglich auf den Fahrer eingestellt war, konnte die erste Testfahrt auch schon losgehen. Schon auf den ersten Metern fiel uns gleich das sehr geringe Geräuschniveau auf. Dabei zeigte sich nicht nur der aktuelle Bosch-Antrieb von seiner besten Seite, sondern auch das E-Bike von Victoria selbst. Mit über 28 Kilogramm liegt das Modell satt auf der Straße.
Schon bei niedriger Geschwindigkeit übertönte der Fahrtwind so gut wie alle Geräusche des eManufaktur 12.8 und ließ seinen Fahrer so die sommerliche Natur ungestört genießen. Dabei steht der Performance Line Antrieb in der dritten Generation gut im Futter und unterstützt mit seinen 65 Newtonmetern den Fahrer auch an steilen Anstiegen jederzeit mit genügend Antriebskraft.
An diesen Stellen konnte man sich auch auf die 10-fach Kettenschaltung aus Shimanos Deore-Serie verlassen, die eine genügend große Bandbreite an Übersetzungen bereitstellt. Per gewohnt gut nutzbarer Schalthebel konnte jederzeit der passende Gang gewählt und Bergen so ihren Schrecken genommen werden.
Dank der mittlerweile guten Entkopplung des Antriebs war es auch kein Problem, längere Zeit über der Abregelgeschwindigkeit von 25 km/h zu fahren. Die Grenze stellt hier nur die Kraft in den Oberschenkeln des Nutzers dar. Und natürlich der Fahrtwind. 😉
Geht es in die andere Richtung, also bergab, so steht dafür die Shimano BR-MT400 Bremsanlage parat, die in Verbindung mit einer 180er Bremsscheibe vorne, einer Bremsscheibe mit 160 mm Durchmesser hinten und Bremssätteln mit jeweils zwei Kolben genügend Bremspower auch für längere Gefälle zur Verfügung stellte.
Für Komfort auf längeren Fahrten sorgte die SR Suntour Mobie 25, die 75 mm an Federweg bereitstellt und vom bequemen Selle Royal Look IN Sattel ergänzt wurde. Dank Mach 630 Laufräder in 28 Zoll rollte das Testrad problemlos über größere Unebenheiten und blieb trotzdem agil und sicher zu handhaben.
Wie schon beim Victoria eTouring 6.4 kommen auch hier Schwalbe Marathon GT Tour Reifen in der Größe 28 Zoll und der Breite 1,75″ zum Einsatz. Diese zeigten sich auch beim Victoria eManufaktur 12.8 als gut dirigierbar, rollten problemlos auch über groben Schotter und waren während des Testzeitraums von keinem Ausfall betroffen.
In Sachen Ausstattung fehlt es Nutzern des Pedelecs aus Victorias Premium-Baureihe an nichts. Neben der LED-Beleuchtung, bestehend aus CONTEC Luna 120 E+ (120 Lux) und CONTEC TL-328 E-Stop mit automatischem Bremslicht, muss man auch nicht auf Gepäckträger von Racktime (mit zweiter Taschenebene) und stabile Schutzbleche von Curana verzichten.
Die Kontaktpunkte sind mit ergonomischen Komponenten versehen, die sich neben dem oben bereits angesprochenen Sattel in einem Ergotec Low Riser Lenker mit passenden Griffen von Herrmans und in Alu-Pedalen von Union mit griffiger Gummi-Auflage zeigen.
Hier konnten wir auch nach längeren Fahrten keine Probleme in Sachen Handling ausmachen. Bei einer Pause oder in der Garage steht das Pedelec sicher auf dem speziell angepassten Ursus “King2” Hinterbauständer.
Gestört hat beim Fahren mal wieder der Schlüssel des serienmäßig verbauten AXA Solid Plus Rahmenschlosses, welcher dem linken Bein wie schon beim anderen E-Bike von Victoria manchmal in die Quere kam. Hier sollte man unbedingt einmal über einen abklappbaren Schlüsselkopf nachdenken. Ebenfalls könnte sich der Kettenschutz von Hesling etwas stabiler zeigen.
- leiser, starker Antrieb
- gut zupackende Bremsen
- sicheres Fahrgefühl
- hochwertige Verarbeitung
- attraktives Design
- einzigartige Farben
- ausreichend große Batterie
- helle LED-Beleuchtung mit Bremslicht
- bequemer Sattel
- komplette Ausstattung
- störender Schlüssel im Rahmenschloss
- etwas instabiler Kettenschutz
Transparenzhinweis: Das Victoria eManufaktur 12.8 wurde uns seitens der Hermann Hartje KG für den Testzeitraum kostenlos zur Verfügung gestellt. Auf das Testergebnis und unsere Meinung hatte dies keinen Einfluss.
Unser Fazit | Victoria eManufaktur 12.8 im Test – leise und komfortabel unterwegs
Leise und attraktiv
Die während der Nutzung festgestellten “Problemchen” können aber unseren Gesamteindruck vom Victoria eManufaktur 12.8 nicht trüben. Hier bekommt man ein ausgereiftes Pedelec mit aktuellsten Komponenten, welches sich in einem attraktiven und nicht alltäglichem Äußerem zeigt.
Nicht zuletzt stellt sich die gelungene Zusammenstellung der Komponenten, gute Detaillösungen und die hohe Fertigungsqualität schließlich beim Fahren in einem sehr geringen Geräuschniveau und der problemlosen Bedienung dar. Das E-Bike bekommt daher unsere Empfehlung!
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