Nachdem wir zuletzt ein einfach nachrüstbares Bremslicht für E-Bikes und Pedelecs getestet hatten, nehmen wir uns ein weiteres Produkt aus dem Hause Litecco vor. Nicht direkt an Nutzer von Pedelecs oder E-Bikes richtet sich das Lightguard connect Rücklicht, kann aber neben konventionellen Fahrrädern problemlos auch an diesen zum Einsatz kommen. Neben einer praktischen Bremslichtfunktion, bringt dieses noch weitere Features mit, welche die Sicherheit von Radfahrern explizit erhöhen können.
Lightguard connect
als nachrüstbares eCall System für Radfahrer
Für seine Funktionalität nutzt das Rücklicht eine ausgeklügelte Sensorik, die zum einen beim Abbremsen die Leuchte heller strahlen lässt und so als Bremslicht fungiert. Ihre vollen Stärken aber spielt die Sensorik der Lightguard connect Rückleuchte bei einem Sturz des Radfahrers oder E-Bikers aus, denn dieser wird erkannt und dann in Zusammenarbeit mit dem Smartphone des Nutzers ein Notruf-Prozess gestartet.
Man muss wissen, dass die Statistik rund 90.000 Fahrradunfälle im Jahr erfasst. Die Dunkelziffer dürfte noch weit höher liegen, vor allem wenn man bedenkt, dass rund ein Drittel der schweren Unfälle sogenannte “Allein-Unfälle” sind, von denen zahlreiche gar nicht von einer Statistik erfasst werden.
Bei vielen Unfällen, die beim Radfahren erfolgen, zählt jede Minute. Wichtig ist, dass ein Unfall sicher erkannt wird und ein Notruf nach Möglichkeit so schnell wie möglich abgesetzt wird. Hier tritt die Lightguard connect Rückleuchte auf den Plan, denn das smarte Gerät holt auch dann zuverlässig Hilfe, wenn der (E-)Biker es nicht mehr kann.
Funktionsweise
Für die Nutzung von Lightguard connect wird die kostenlose App WayGuard benötigt, die auf dem Smartphone des Nutzers das Bindeglied zwischen der smarten Technik am Fahrrad und der professionellen Rettungsleitstelle von WayGuard darstellt und für eine zuverlässige Bewertung und Reaktion der jeweiligen Situation sorgt.
Eine Fehlnutzung ist nahezu ausgeschlossen, da der Nutzer die “Begleitung” aktiv in der App starten muss, damit die Notrufe auch abgesetzt werden. Ein einfaches Einschalten der Leuchte genügt nicht, so dass man keine Angst haben muss, dass der Rettungsdienst eines Tages unverhofft anrückt.
Wenn die Rückleuchte aufgrund ihrer Sensorik einen Unfall erkennt, sendet diese nach 10 Sekunden über Bluetooth ein Signal an das Smartphone des Nutzers. Auf diesem wird dann ein Notruf-Button angezeigt und ein Countdown von einer Minute beginnt. Innerhalb dieser Zeit kann der Countdown jederzeit abgebrochen werden, indem man man auf den Bildschirm des Smartphone tippt oder das Fahrrad wieder aufrichtet.
Wird der Countdown nicht abgebrochen, sendet die App einen Notruf zusammen mit den Geo-Koordinaten des Nutzers an die WayGuard-Leitstelle. Da bei der Einrichtung der App auch die Handynummer des Nutzers angegeben werden muss, versucht die Leitstelle daraufhin den verunglückten Radfahrer bis zu fünfmal anzurufen.
Scheitert dieser Vorgang, geht die Leitstelle davon aus, dass der Unfall zu schwer war und alarmiert umgehend die nächstgelegenen Einsatzkräfte, welche dann aufgrund der genauen Geo-Daten so schnell wie möglich an den Unfallort gelangen können. Die Leitstelle ist dabei das ganze Jahr über 24/7 besetzt, so dass man hier zu jeder Zeit abgesichert ist. Es handelt sich hierbei um die gleiche Leitstelle, die auch für PKW-Notrufe zuständig ist.
Dass die Technik hinter der Lightguard connect Rückleuchte zuverlässig funktioniert, hat die Dekra in unabhängigen Tests nachgewiesen. Dabei hat die Prüforganisation realistische Testszenarien basierend auf Unfallstatistiken des Statistischen Bundesamtes und der Datenbank der DEKRA Unfallforschung angewendet und die Rückleuchte im Mai 2019 schließlich verifiziert.
Anbau und Bedienung
Die Lightguard connect Leuchte ist rund 6 x 4 x 2 cm groß und lässt sich an der Sattelstütze, Sitzstrebe oder einem Gepäckträger befestigen. Dafür hat Litecco zwei Montageklemmen beigelegt (Durchmesser 31 und 18 mm), an welchen sich die Lampe dann einfach im gewünschten Winkel anbringen lässt. Dabei muss lediglich die Anbauhöhe von mindestens 25 cm und maximal 120 cm über der Fahrbahnhöhe beachtet werden.
In der Verpackung befinden sich ebenfalls noch diverse Anleitungen und ein Ladekabel (USB-A auf Micro-USB), was ein einfaches Laden an gängigen und in jedem Haushalt vorkommenden Ladegeräten möglich macht. In 2-3 Stunden ist der Akku komplet aufgeladen, die Brenndauer soll dann 12 Stunden betragen. Ist eine Restlaufzeit von nur 90 Minuten gegeben, leuchtet die Ladekontrollleuchte, bei 30 Minuten Restlaufzeit blinkt diese dann.
Sehr einfach funktionierte die Kopplung mit der App. Hier hatten wir selbst eine komplizierte Kopplung per Bluetooth erwartet, was sich im weiteren Verlauf aber als völlig unbegründet herausstellte. Im Endeffekt reicht es aus, die installierte WayGuard-App zu öffnen, auf “Meine Geräte” zu wechseln und der dort hinterlegten Anleitung zu folgen. Problemlos.
Zur Nutzung sollte das Fahrrad samt Leuchte beim Einschalten möglichst gerade gehalten werden, bevor man sich dann in den Sattel schwingen und die smarte Technik ihre Arbeit aufnehmen kann. Alles Weitere funktioniert problemlos, beim normalen Fahren hat die Lampe keinen Einfluss auf das Fahrverhalten, abgesehen vom Sicherheitsgewinn der Beleuchtung samt Bremslicht natürlich.
Kommt es dann unglücklicherweise zum Sturz, beginnt der Notrufprozess nach 10 Sekunden, was ein schnelles Blinken der Lightguard connect Rückleuchte nach sich zieht. Gleichzeitig beginnt der Countdown auf dem Smartphone, der innerhalb von 60 Sekunden problemlos abgebrochen werden kann.
Verpasst man diese Gelegenheit, weil man aufgrund seiner Verletzungen nicht mehr kann, wird die Leitstelle versuchen Kontakt aufzunehmen. Wenn man hier den Anruf beantwortet, kann man entweder die Leitstelle davon unterrichten, dass der Unfall glimpflich verlief oder aber die Rettungskräfte direkt anfordern. Verpasst man diese Gelegenheit, wird die Rettung sowieso alarmiert.
Bei unserem Test hat die smarte Leuchte einwandfrei funktioniert, wobei wir die Leitstelle dabei nicht belästigt, sondern den Countdown immer rechtzeitig abgebrochen haben. Wir gehen aber davon aus, dass der Prozess einwandfrei abgelaufen wäre. Ebenso hat uns die Qualität der Leuchte und des Zubehörs überzeugt, welches keinen Anlass zur Kritik geben sollte.
Die Nutzung der Leitstelle ist beim Kauf der Lightguard connect Rückleuchte mit dabei, als Bonus ist zusätzlich ein Jahr Unfallversicherung von AXA inklusive, die in der WayGuard-App einfach aktiviert werden kann. Wie gesagt, kein Zwang und muss man nicht für die Funktionalität der Leuchte nutzen. Die UVP von 69,95 EUR für das smarte Rücklicht finden wir angesichts der Funktionen nicht überzogen.
[aawp box=”B07VDPV45B” /]Fazit
Eine prima Idee und ein schöner Beitrag zur Sicherheit der Fahrrad- und E-Bike-Fahrer. Dabei wirkt die Lampe sehr durchdacht und hat zudem in unserem Test einwandfrei funktioniert. Auch die App wirkt sehr ausgereift und führt den Nutzer problemlos durch die Funktionen. Sie kann übrigens auch ganz ohne Geräte genutzt werden und so die Sicherheit manches Nutzers auch in verschiedenen anderen Situationen erhöhen.
Mehr unter www.litecco.de/lightguard.
Transparenzhinweis: Die Lightguard connect Rückleuchte wurde uns seitens Litecco für den Testzeitraum kostenlos zur Verfügung gestellt. Auf das Testergebnis und unsere Meinung hatte dies keinen Einfluss.
- 20 mal geteilt bis jetzt - Dankeschön!
- Facebook19
- Pinterest1