Das „Betanken“ stellt bei der Elektromobilität noch für viele Anwender ein Problem dar: Zu lange dauern die meisten Ladeprozesse. Abhilfe könnte eine neuartige Akkuwechselstation schaffen: in der Station geladene Batterien können gegen leere Batterien in Fahrzeugen getauscht werden. badenova testet aktuell ein solches System, um die Eignung für E-Roller und E-Lastenräder zu erproben. Übergeordnetes Ziel ist die Förderung der Elektromobilität.
Die handlichen grünen Wechselakkus für die Leichtkrafträder stellt die Berliner Firma GreenPack her. Sie sind in 2,3 m hohen Stationen gelagert und können dort nach einem Tausch geladen werden. Die Freiburger Firma Roc-Ket erprobt das System der Wechselakkustation mit ihren E-Lastenrädern im Berufsalltag.
Auch die Firma Carla Cargo, welche selbst Lastenanhänger mit E-Antrieb herstellt, nimmt am badenova-Test teil. Finanziert wird das innovative Projekt aus dem Bereich der „kleinen Mobilität“ von der ITG (Infrastruktur Trägergesellschaft mbH & Co. KG). Peter Majer, Leiter Innovation von badenova, erläutert die Ziele, die der Energiedienstleister mit dem Projekt verfolgt:
Damit hat diese umweltschonende „kleine“ Elektro-Mobilität auch eine größere Aussicht auf Erfolg bzw. Akzeptanz. Thomas Duscha von der Firma GreenPack, die die Wechselakkus inklusive des Ladeinfrastrukturlösung „Swobbee“ für den Test liefern, ergänzt:
Für den Test des Systems werden zunächst drei Standorte umgesetzt, zum ersten bei der badenova selbst, zum zweiten beim Freiburger Solar-Info-Center im Industriegebiet Nord. Der dritte Standort ist gut erreichbar in der Neulindenstraße direkt bei der Firma Roc-Ket von Tom Ketterer. Er selbst ist mit seinen Elektrofahrzeugen als Logistik-Dienstleister tätig, im Umfeld gibt es weitere potenzielle Nutzer für Leichtkraftfahrzeuge mit Wechselakkus.
Eine Wechselakkustation benötigt stets einen guten Zugang und eine Aufstellfläche von 3 Meter mal 1 Meter, außerdem einen 220 Volt Anschluss. Stellplätze direkt bei der Wechselstation sind wünschenswert, aber nicht zwingend. Die Station wird mit einem Benutzerterminal ausgestattet, über das Akkus gebucht und getauscht werden können. Eine Vorreservierung der Akkus ist über eine Handy-App möglich.
24 h am Tag ist also der Wechsel problemlos und unbürokratisch möglich. Tom Ketterer, Inhaber von Roc-Ket, freut sich über das Pilotprojekt:
Das gerade gestartete Projekt soll rund 24 Monate dauern. Anschließend ziehen die beteiligten Akteure Bilanz, was das Wechselakku-System leisten kann. Weitere Interessenten, die mit den Wechselakkus betriebene Fahrzeuge selber beschaffen und ausprobieren wollen, können sich bei badenova melden. Kontaktperson ist Matthias Ritter (matthias.ritter@badenova.de).
Mehr unter www.swobbee.de.
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