Das 5. Treffen der Händler, Kunden und Freunde der italienischen E-MTB-Marke ließ erneut eine einzigartige Stimmung aufkommen
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Mitte Mai waren wir auf dem THOK Tribe 2023, dem jährlich stattfindenden Event der italienischen Marke, welches dieses Mal in der toskanischen Maremma stattfand. Es ist die fünfte Veranstaltung dieser Art und wartete in diesem Jahr mit einer Rekordteilnehmerzahl von über 440 Menschen auf. Beim ersten Tribe in Fanano waren es 70 Teilnehmer, inzwischen hat sich diese Zahl mehr als versechsfacht. Wir von Pedelecs & E-Bikes waren das dritte Mal dabei, nach Bardonecchia in 2021 und Molveno im vergangenen Jahr. Für diese Ausgabe hatten sich die Macher rund um die Gründer Stefano Migliorini und Livio Suppo den malerischen Küstenort Castiglione della Pescaia ausgesucht und quartierten die Teilnehmer in Campingdörfern Village Rocchette und Santapomata ein. Hier residiert man unter den typischen Pinienbäumen und zudem direkt am Meer gelegen, mit schönem Sandstrand.

THOK Tribe 2023 – Berge, Pinien und Strand

Aufgrund der langen Anreise von Deutschland kamen andere Vertreter der Presse und ich bereits am Vorabend an. Nach einer erholsamen Nacht im Bungalow wartete dann ein Frühstück, bevor es dann zu einem ersten Get-together kam. Man informierte über den Ablauf des Tages und verwies auch auf die anderen beiden Tage, an denen freies Testen und Fahren angesagt war.

Diejenigen, die noch nicht das neue THOK Gram bzw. Gram RC bewundern konnten, hatten jetzt die Gelegenheit dazu. Wir hatten bereits früher in diesem Jahr die Möglichkeit dazu genutzt, um die neue E-Enduro mit Carbonrahmen rund um Alba zur Probe zu fahren und hatten diese zudem vor wenigen Wochen in Riva bei der Bosch eBike Challenge auf den 2. Platz gebracht.

Bevor es dann auf die Trails mit THOK-Gründer Stefano Migliorini und dem Team ging, folgte noch eine kleine Stärkung beim Mittagessen. Hier konnte man sich noch weiter austauschen und holte sich Kraft für die wahrscheinlich nicht gerade einfache Tour, wie wir aus Erfahrung zu wissen glaubten.

Frisch gestärkt und informiert ging es so zu den Bikes, die noch in Sachen Setting auf die Teilnehmer angepasst wurden. Die Mechaniker von THOK zeigten hier ihr ganzes Können und blieben trotz immer gleicher Aufgaben immer ruhig und zuvorkommend. Herzlichen Dank dafür!

Danach ging es auf die erste Tour, allen voran Stefano, der die verschiedenen Strecken ein paar Tage zuvor unter anderem mit seiner Frau und Pippo Marani abgesteckt hatte. Nach einem längeren Stück in Richtung Grosseto und Castiglione della Pescaia bogen wir links ein und kurz darauf folgte schon der erste Anstieg auf dem sandig-roten Boden.

Die Anstiege waren immer wieder unterbrochen von geraden Abschnitten, was eine Erholung zwischendrin erlaubt, einzig der letzte Abschnitt forderte dann noch einmal etwas mehr von den Teilnehmern. Hier folgte dann eine kleine Verschnaufpause, bevor es dann auf die Trails ging.

Flowig zeigte sich der Anfang des Trails und führte die Stefano und seine Mitfahrer auf einem spaßigen Trail bis zu einer Gabelung. Hier ging der mittelschwere „Trail“ nach rechts, wir entschieden uns aber für die mit „Boost“ bezeichneten Streckenabschnitt, der über Serpentinen immer weiter nach oben führte.

Ein paar Kurven und einige schwierige Stellen später gelangten wir auf einen Forstweg, der zu einer Anhöhe führte. Hier konnte man eine herrliche Aussicht über Castiglione della Pescaia genießen und hatte kurz Zeit für einige Bilder und Gruppenfotos per Drohne.

Bild: THOK

Kurz danach sollte es schon wieder an den Abstieg gehen, der uns in zwei Gruppen weiter über mittelschwere Trails oder harte Downhills führte. Ich fuhr bei der ersten Gruppe mit und nach einer schön durch den Wald führenden Strecke mit nicht allzu schwierigen Stellen, gelangten wir schließlich wieder auf einen Forstweg.

Hierüber ging es in das schöne Städtchen, deren namensgebendes Kastell in schöner Lage vor uns sichtbar wurde. Wir fuhren dann durch den Ort weiter, bis wir zum Kastell gelangten und fuhren innerhalb der Mauern ganz nah an dieses heran, bevor wir uns dann hinunter in das Zentrum des Städtchens machten.

Schon die ganze Zeit hatte es links und rechts von uns gedonnert und geblitzt, uns aber immer wieder ausgespart. Trotzdem schien es an der Zeit, uns wieder auf den Weg zurück zu machen und wir fuhren erst an der Strandpromenade und dann wieder auf dem Radweg an der Straße entlang, bis wir das Rocchette Camping Village wieder erreichten.

Nachdem die E-Mountainbikes zurückgebracht wurden, war man ein erfrischendes Bier später wieder im Gespräch mit den anderen Teilnehmern und ließ die Erlebnisse und Eindrücke Revue passieren. Eine kleine Pause ließ dann noch Zeit, um sich frisch zu machen, bevor es dann zum gemeinsamen Abendessen ging.

Nach dem Essen stellte sich das Team von THOK den Anwesenden vor, angefangen von Stefania De Toma, Marketing-Leiterin und unermüdliche Organisatorin des Tribe-Events und deren Ehemann Stefano Migliorini, der als mehrmaliger BMX-Weltmeister und Downhill-Profi mehr für die Entwicklung der Bikes und das Testen derselben zuständig ist.

Auch THOK-Initiator und -Mitgründer Livio Suppo, bekannt unter anderem als Teamchef von Suzuki, Ducati und Honda in der Moto GP, war vor Ort und stellte sich den Vertretern der Medien vor. Ambrogio Grillo ist der Sales Manager von THOK und begrüßte ebenfalls alle anwesenden Teilnehmer.

Gastgeber für THOK und auch die gesamten Teilnehmer am Event ist das Campiing Village Rocchette, deren Marketing Managerin Irene Utzeri ebenfalls einige Worte an die Medienvertreter richtete. Sie teilte diesen die Gründe für ihre Strategie mit, die Region zu einem Hotspot für MTB-Liebhaber zu machen und verriet dabei auch einige Details.

Weiter stellten sich auch Vertreter der verwandten Marke „Ducati“, den Sponsoren Fox Italia und FSA vor und verwiesen gleich auf Workshops am kommenden Tag, bei welchen man zu aktuellsten Produkten und Technologien informiert werden konnte.

Daraufhin ging es mit dem angeregten Austausch weiter, bevor das Team rund um „Miglio“ und Livio Suppo dann zu einer Präsentation in einem außen aufgebauten Zelt lud. Hier erklärte man den Anwesenden, worauf es den Machern der Marke THOK genau ankommt und dass man nicht in Konkurrenz zu den großen Playern wie Specialized oder Cannondale in Konkurrenz treten möchte.

Man möchte eine besondere E-Bike-Marke mit MTB-Genen bleiben und sieht für sich auch die Devise gültig, die Enzo Ferrari einst ausgerufen hatte: Um die Exklusivität zu bewahren, wolle Ferrari immer ein Modell weniger verkaufen als der Markt nachfrage, wie der Gründer von Ferrari einst mitteilte.

Livio Suppo gibt zu viel preis, oder Stefano?

Dass man sich technisch nicht hinter den Großen verstecken muss, zeigte man dann gleich im Anschluss, als man einen Prototyp ins Zelt hineinrollte. Um die Entwicklung desselben zu beschleunigen, greift man in Sachen Rapid Prototyping auf Technik aus der Luft- und Raumfahrttechnik zurück.

Als erster Hersteller weltweit nutzt man die Möglichkeit eines führenden Unternehmens, um Aluminiumrahmen im 3D-Druck herzustellen und hat seither Hunderte Kilometer mit dem kommenden Modell abgespult. Fotos davon hat man nicht erlaubt, aber bereits auf der kommenden Eurobike wird man mehr zu diesem Modell erfahren, wie THOK-CEO Stefano Migliorini aus sich herauskitzeln lässt.

Das Interesse ist sehr groß und die Journalisten finden viele Fragen, die sie an Chef-Konstrukteur Luca Burzio, Livio Suppo und natürlich an „Mig“ selber richten. Wir erfahren noch mehr, halten uns aber bedeckt, denn wir möchten THOK natürlich die Überraschung nicht verderben. Mit einer Vielzahl an Eindrücken endete dann dieser spannende Tag.

Nach Norden und nach Süden

Der zweite Tag steht ganz im Zeichen der großen “THOK-Familie”. Über 440 THOKer sind gekommen, um mit Gleichgesinnten und dem Team der Marke zu fahren, fachsimpeln und zu feiern. Nach einem kurzen Frühstück geht es auf den großen Platz mit den E-Mountainbikes, wo man erneut ein entsprechendes Modell auf sich anpassen lassen kann.

Dazwischen gibt es noch Workshops bei Fox und auch eine Präsentation bei FSA, was ebenfalls interessante Informationen mit sich bringt. Ich möchte aber so schnell wie möglich los, um den „Eco“-Trail bis zum Castello di Punta Ala zu fahren. Also rauf aufs Bike…

Nach einigen Metern auf Kieswegen, ging es dann in den Wald und zugleich noch einige steile Anstiege und Abfahrten weiter durch das Hinterland, bevor man dann auf breiten Forststraßen eine offene Anhöhe erreichte, die einen mit einem sagenhaften Ausblick bis zur Insel Elba belohnte.

Hier fuhr man ein gutes Stück, bevor es dann wieder bergab ging und man auf die Straße nach Punta Ala gelangte. Nach kurzer Zeit gelangte man in das Städtchen und dank guter Ausschilderung sogleich auch in Richtung des Kastells. Das Luxushotel ist aber nicht frei zugänglich, wobei ein Umfahren mit dem E-MTB auf Trails möglich ist und so gelangte ich an den Aussichtspunkt mit Bank, auf welcher man Körper und Seele einmal kurz entspannen konnte.

Nach dieser Pause waren noch einige Fotos und Videos drin, bevor ich mich dann wieder auf den Weg zurück machte. Die Strecke machte auch zurück sehr viel Spaß und ließ mich über eine weitere Tour nachdenken.

Zurück im Rocchette Camping Village ist der Akku aber aufgebraucht und Ersatz aufs Erste nicht in Sicht. Es war noch gerade Zeit für ein schnelles Mittagessen, um so auch dem Körper etwas Kraft für eine weitere Tour zu geben. Vielleicht ergibt sich ja in der Zwischenzeit etwas in Sachen Akku und einer weiteren Trail-Runde steht nichts mehr im Wege.

Zum Glück finden wir tatsächlich noch einen vollen Akku und so geht es wieder auf die Strecke vom gestrigen Tag, von welcher ich aber heute abweichen möchte. In der Region stehen schließlich mehr als vierzig Trails verschiedener Schwierigkeitsstufen zur Verfügung und ich möchte noch einen kleinen Teil davon erleben.

Nach dem ersten Flowtrail-Stück von gestern, fahre ich an der Gabelung rechts weiter und gelange auf einen Enduro-Trail, der es stellenweise schon etwas in sich hat. Trotzdem bleibt die Strecke machbar und an einer Stelle auf der immer härter werdenden Strecke kann ich dann auf einen etwas flowigeren Trail wechseln, den ich dann herunter fahre.

Durch die offenere Lage kann man dabei auch das Meer erhaschen und fährt quasi darauf zu. Das Ende deutet sich mit einem finalen Sprung an und man gelangt an den Rand von Castiglione della Pescaia, wobei ich mich dann wieder in den Ort hinein bewege. Obwohl ich noch gerne einen anderen Trail fahren möchte, zeigt ein Blick auf die Uhr, dass es dabei zu spät werden könnte.

Nach einem kurzen Ausflug an den Stadtstrand mache ich mich wieder über die Promenade zurück in das Camping- und Glamping-Resort Rocchette. Der Weg dahin ist einfach zu finden und quasi schon ins Blut übergegangen. Begeistert gebe ich das E-MTB zurück ans Team von THOK, nicht ohne es zuvor von Staub und Dreck zu befreien.

Der anstrengende Tag erfordert eine kurze Pause, um dann wieder frisch an die Eventlocation am Pool zu gelangen. Hier finden sich nach und nach die Ambassadoren von THOK ein, zusammen mit Stefano, Stefania und Livio Suppo. In einer familiären Runde präsentieren sich “Mr. Dakar” Stéphane Peterhansel, dessen aktueller Co-Pilot und ebenfalls Paris-Dakar-Sieger Edouard Boulanger und der sechsmalige italienische Meister im Skibergsteigen Matteo Eydallin.

Die angekündigten THOK-Testimonials Danilo Petrucci, Dario Costa und Loris Capirossi ließen sich entschuldigen, da sie durch diverse Race-Events gebunden waren. Trotzdem entwickelte sich eine interessante Gesprächsrunde, die den Anwesenden viel über die Ambassadoren vermittelte.

Es blieb trotz einsetzenden Regens noch Zeit für Auszeichnungen von THOK-Kunden und auch das gesamte Team stellte sich vor. Nachdem man den „offiziellen“ Teil durchgeführt hatte läutete ein großes Buffet den entspannten Teil des Abends ein.

Einfach, aber typisch italienisch stärkten sich dann über 400 THOKer bei Pasta, Gnocchi und Antipasti, die am besten zusammen mit Vino oder Sprizz in den den Magen gelangten. So heizte sich die Stimmung weiter auf, bevor es dann bei Party-Musik und unter Anleitung von Pippo Marani auf der großen überdachten Tanzfläche daran ging, das Tanzbein zu schwingen und den Abend vollends zu krönen.

Fazit

Erneut hat die Crew rund um Stefania De Toma und Stefano Migliorini ein einzigartiges Event veranstaltet, welches das vorige Tribe vom vergangenen Jahr nochmals im Ausmaß übertrumpfte und eine ebenso genaiel Stimmung versprühte. Dabei ist sich das Team der Marke trotz des Wachstums weiter treu geblieben und schließt weiter alle Kunden, Partner und Freunde als Teil der THOK-Familie mit ein. Es wird schwer, eine neue Location für das Event im nächsten Jahr zu finden und wir sind schon jetzt darauf gespannt. Wir bedanken uns herzlich für die Einladung zu diesem Erlebnis, für die grandiose Unterkunft beim Team von Rocchette und zudem für die hervorragende Unterstützung bei Daniele und Diletta von Vitamina C. Ciao, arrivederci.

Transparenzhinweis: Der Autor wurde uns seitens der Marke THOK und dem Rocchette Camping Village zum Event eingeladen. Die Anfahrt erfolgte auf eigene Kosten. Es gab keine Auflagen oder Vorgaben für eine Berichterstattung. Der Autor gibt hier einzig seinen eigenen Eindruck wieder.

Bilder: s. Kennz.