Erst im letzten Jahr wurde das NOX METROPOLIS vorgestellt. E-MTB-Hersteller NOX, der seine Wurzeln zwar in Berlin hat, aber schon länger in den österreichischen Alpen entwickelt und produziert, hat mit dem Modell sein erstes E-Urbanbike präsentiert. Das in drei Varianten verfügbare Modell haben wir in der Version Hacker getestet und teilen hier unsere Eindrücke mit.
Das METROPOLIS soll die perfekte Ergänzung zum NOX HeLIUM E-Mountainbike sein und bringt wie dieses den Fazua Evation Antrieb mit. Seitens des Herstellers ist die Nutzung der beiden Modelle so gedacht: Morgens zur Arbeit in die Stadt mit dem METROPOLIS und nachmittags oder am Wochenende in die Berge mit dem HeLIUM. Beides mit der selben Antriebseinheit, die problemlos zwischen beiden E-Bikes getauscht werden kann.
Bei beiden Modellen liegt sogar ein Downtube-Cover bei, welches gar eine Nutzung ohne Antrieb und so eine gleichzeitige Nutzung (durch ein Paar, Freunde, etc.) erlaubt. Dies ist aufgrund des relativ geringen Gewichts der Modelle kein Problem.
NOX METROPOLIS im Test
Bei der ersten Begegnung mit dem METROPOLIS fällt einem der Mountainbike-typisch breite Lenker auf. Über den großen Laufrädern mit breiter Balloon-Bereifung sind Schutzbleche mit großem Abstand über den Reifen angebracht, die wohl auch die Möglichkeit problemloser Ausflüge ins leichte Gelände suggerieren sollen.
Aufgrund fehlender Federung macht dies aber eher wenig Spaß, denn die verbaute Starrgabel mit Doppelbrücke und dicken Standrohren ist sehr steif und bietet von Haus aus so gut wie keinen Flex. Über gröbere Unebenheiten hoppelt man dann eher drüber, so dass man mit dem Modell wirklich in der Stadt am besten aufgehoben ist. Hier kann das Modell dann sportlich unterwegs sein und gibt dem Fahrer dann auch die direkte Rückmeldung von der Straße.
Der Rahmen ist zudem sehr stabil aufgebaut. Das Oberrohr ist zu Beginn am Steuerrohr sehr breit, nimmt dort auch die Remote bX von Fazua auf und verjüngt sich dann zum Sattelrohr. Das Unterrohr ist zur Aufnahme des Fazua-Antriebs dann in durchgängiger Form ausgeführt. Hier ist die Fazua Antriebseinheit dann mittels der neuen, überarbeiteten Mechanik befestigt und zeigte sich über den gesamten Test klapperfrei.
Zum Herausnehmen des Antriebs muss man diesen erst per Schloss entriegeln. Dieses ist etwas unschön hier beim NOX METROPOLIS verbaut, denn das Schloss ist nicht bündig im Rahmen versenkt, sondern weist eine Lücke auf. Hat man entriegelt, heißt es den Entriegelungshebel über der Antriebseinheit zu bedienen, was ziemlich schwer geht.
Nachtrag vom 26.08.2020: NOX hat uns mitgeteilt, dass in der Serie ein Gummistopfen die unschöne Lücke zum Schloss verdeckt und somit nicht mehr das wachsame Auge stört. 😉 So sieht das dann um Längen besser beim Serienbike aus. Warum der Stopfen beim Testbike fehlte: keine Ahnung!
Hier noch ein paar Bilder von der Entnahme der Fazua-Antriebseinheit:
Damit der Antrieb nicht auf den Boden oder ans vordere Schutzblech knallt, sollte man diesen bereits mit der anderen Hand sichern. Wahrscheinlich funktioniert dies nach mehrfacher Betätigung irgendwann noch leichter.
Hat man das NOX METROPOLIS längere Zeit nicht bewegt, kann der Fazua Evation Antrieb in den Tiefschlaf gehen und muss zum Aufwecken und Einschalten erst umständlich ausgebaut werden. Ansonsten reicht ein Druck auf die Remote bX. Diese stellt auch das einzige Bedienelement zum E-Antrieb am Bike dar, kann aber mittels Bluetooth-Verbindung zum Smartphone noch aufgebohrt werden. Uns hat diese Reduzierung im Test nicht gestört.
Der Abtrieb vom Motor erfolgt mittels Zahnriemen von Gates, was bei der urbanen Nutzung und hinsichtlich der Wartung für unschlagbare Vorteile sorgt. Etwas dünne stellte sich die Übersetzung dar, besonders wenn man beispielsweise in Stuttgart oder gar San Francisco wohnen würde. Für normale, flache Städte sollten die sieben Gänge, die per Drehrad am rechten Lenkergriff geschaltet werden, aber ausreichend sein.
Der Fazua-Antrieb, wohl mit dem Black Pepper Performance Update ausgerüstet, konnte durch gute Performance überzeugen. Wer Bosch CX, Brose Drive S oder Shimano E-8000 gewohnt ist, wird am Berg trotzdem die entsprechende Leistung vermissen. Für das sportliche Cruisen in der Stadt reichen die 60 Nm aber auf jeden Fall aus.
Gut fanden wir auch die komplette Ausstattung, die LED-Beleuchtung von Supernova, die sich beim Fahren automatisch einschaltete und die gute Verarbeitung. Kräftige Scheibenbremsen von Magura waren ebenfalls an Bord, so dass man hier auf der sicheren Seite war. Bequeme, bei anderen Varianten dann auch farblich abgesetzte Ledergriffe und der Ledersattel runden das stylishe Äußere des E-Bikes ab.
- kompakter Antrieb
- leiser Lauf
- sehr robuster Aufbau
- sicheres Fahrgefühl
- dicke Reifen mit gutem Grip
- attraktives Design
- schöne Farben
- Reichweite für Stadt in Ordnung
- helle LED-Beleuchtung
- bequemer Ledersattel und Griffe
- komplette Ausstattung
- keinerlei Federung
- Antrieb schwer herausnehmbar
Transparenzhinweis: Das NOX METROPOLIS wurde uns seitens des Herstellers für den Testzeitraum kostenlos zur Verfügung gestellt. Auf das Testergebnis und unsere Meinung hatte dies keinen Einfluss.
Unser Fazit | NOX METROPOLIS – stylishes Urban E-Bike mit Fazua Evation im Test
Leiser Asphalträuber
Mit dem METROPOLIS hat NOX sein erstes E-Urbanbike auf den Markt gebracht, ohne dabei aber auf Anleihen aus dem E-MTB-Bereich zu verzichten. Damit wirkt es einzigartig, was sich so auch in dem stylishen Äußeren des Pedelecs zeigt. Für die meisten Städte gut geeignet, sollte man aber außerhalb der City aber auf ein richtiges E-MTB umsteigen.
Nennt man die Kombi NOX HeLIUM und MeTROPOLIS sein eigen, hat man ein gutes Doppel, um in der Stadt und in den Bergen unterwegs zu sein. Eine recht coole Idee, wie wir finden.