Die erste Vorstellung der Ducati MIG-RR fand auf der EICMA in Mailand statt, nachdem es schon vorher einige Hinweise und Andeutungen für ein erstes E-Mountainbike aus dem Hause Ducati gegeben hatte. Jetzt zum Verkaufsstart im April gab es Anfang Mai nochmals ein Presseevent, wo die Modelle nochmals gezeigt und auch endlich Probe gefahren werden konnten. Wir waren leider nicht dabei, konnten eine kleine Testfahrt aber kurz darauf bei den E BIKE DAYS in München nachholen. Hier unsere Eindrücke.
Ducati MIG-RR im Kurztest
Zugegeben: der Münchner Olympiapark ist nicht der richtige Ort, um eine waschechte E-Enduro vom Schlage der Ducati MIG-RR zu testen. Trotzdem hatten die Leute der Marke THOK, die das Modell in Zusammenarbeit mit Ducati entwickelten, die nagelneuen Modelle in fahrbereitem Zustand dabei.
Warum also nicht die Duc einmal auf den auf den Olympiaberg und wieder herunterjagen? Mit 60 Metern Höhe ist die Erhebung für den Fahrer eines aktuellen E-MTB im Vergleich zwar lächerlich niedrig, aber was soll’s! Auf der eigens abgesteckten Uphill-Flow-Strecke ging es dann für uns nach oben.
Zuvor hatten wir schon das THOK MIG-R getestet, so konnten wir gleich die Fahreigenschaften miteinander vergleichen. Die Auswahl der Komponenten und wie sich das Modell beim Fahren “angefühlt” hat, hat uns aber gleich überzeugt. Die Sitzhaltung (Größe L) war sportlich, aber noch eher aufrecht komfortabel.
Die Fox 36 Float 29 Factory Federgabel mit 170 mm Federweg reichte wie auch der Fox DPX2 Factory Dämpfer mit 160 mm Federweg übrig aus, während die Shimano Saint 4-Kolben-Bremsen mit 203 mm Bremsscheiben vorne und hinten bekanntermaßen über alle Zweifel erhaben sind. Die Shimano XT 11-fach Schaltung und die RaceFace Turbine Dropper Vario-Sattelstütze machten sich auch auf der kurzen Testrunde in München bezahlt.
Im direkten Vergleich zum THOK fühlte sich die Ducati MIG-RR ein bisschen “motorradiger” an und lag damit noch ein bisschen satter auf den “Trails” im Münchner Olympiapark. Der Steps E-8000 machte seine Arbeit wie gewohnt gut, der tiefe Schwerpunkt aufgrund der von THOK übernommenen Akku-Position sorgte für ein spielerisches und sicheres Handling.
Alle Bedienelemente am Lenker waren gut platziert und einfach erreichbar, einzig die Steuerung für den Antrieb war nicht optimal durchdacht. Hier setzt Ducati auf die Bedienelemente des E-6000 Antriebs von Shimano, die zu groß und auch zu weit weg vom Lenkergriff platziert wurden. Hier wäre die kompakte Einheit des neuen Shimano E7000 Antriebs die bessere Wahl gewesen, die auch näher am Griff hätte angebracht werden können.
In Sachen Design wurde das Modell gegenüber dem THOK in Zusammenarbeit mit dem Ducati Design Center nochmals überarbeitet, was diesem nicht geschadet hat und die Duc insgesamt hochwertiger wirken lässt. Vor allem sieht man das Ergebnis dieser Arbeit an der Abdeckung für den Akku, die stabiler und gefälliger aussieht. Per Schnellverschluss lässt sich diese abnehmen und gibt dann den per Schloss gesicherten Akku frei, der dann zum Laden entnommen werden kann.
Fazit
Mit seinem ersten E-Mountainbike trifft Ducati mit der MIG-RR sogleich ins Schwarze. Vorbehaltlich eines richtigen Tests hat uns das Modell sogleich überzeugt, was auch kein Wunder ist, da ja die Basis stimmt. Die Komponenten-Auswahl der E-Enduro ist gut gewählt, harmoniert zusammen und macht aus dem Modell eine “echte Ducati”. Für das Gebotene erscheint der Listenpreis von 6.250 EUR keinesfalls zu hoch angesetzt.
Mehr auch unter www.ducati.com/de/de/motorraeder/mig-rr.