Die ersten Modelle der Hessen mit der innovativen Motor-Getriebe-Einheit kommen als E-AllMountain und E-Crossover jeweils mit riesigem Akku
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Das R.X1000 von Rotwild haben wir uns bereits auf der Eurobike 2023 in Frankfurt ganz genau angesehen und es uns auch von Produktdesigner Lutz Scheffer ganz genau erklären lassen. Auch das Crossover-Pendant R.C1000 war vor Ort schon ausgestellt und fand ebenfalls unser großes Interesse. Beide Modelle bringen die neue Pinion MGU mit und können daher auf eine herkömmliche und wartungsintensive Kettenschaltung verzichten. Jetzt gibt das Team von Rotwild bekannt, dass die Produktion der Modelle in der vergangenen KW 47 gestartet wurde und die Auslieferung demnach bald beginnen soll. Hier nochmals alle Informationen zu den neuen Modellen.

Rotwild R.C1000 und R.X1000 im Detail

Die beiden Rotwild-Modelle R.C1000 bzw. R.X1000 adressieren unterschiedliche Nutzer, welche das jeweilige E-Bike anders einsetzen. Das im AllMountain-Segment platzierte R.X1000 setzt das fort, was das R.X750 begonnen hat und portiert die Idee des „Big Mountain“ auf ein neues Level.

Rotwild R.X1000 Ultra 2024

Dazu Peter Schlitt, Geschäftsführer von Rotwild.

Mit der Kombination aus starkem Akku, kräftigem Motor und Getriebe und einem für grobes Gelände optimierten Fahrwerk, geben wir unseren Kundinnen und Kunden ein Bike für die besonderen Höhenmeter an die Hand. Wir stellen uns vor, dass die Fahrer mit dem R.X1000 Abenteuer im Gelände erleben. Das Terrain soll nicht der limitierende Faktor sein.Peter Schlitt

Im Gegenzug das R.C1000. Hier stellt Rotwild den Menschen ein sportives Crossover-Modell zur Verfügung, oft auch als SUV-E-Bike bezeichnet, welches diese zuverlässig in Alltag und Freizeit begleiten soll.

Rotwild R.C1000 Tour 2024

Peter Schlitt stellt den Nutzen des neuen Modells wie folgt heraus:

Das R.C1000 ist einer unserer Alltagshelden: für den Weg zur Arbeit oder für die Wochenendtour mit der Familie. Mit Schutzblechen, einem Gepäckaufnahmesystem und integrierter Lichtanlage zeugt es von enormer Praktikabilität. Es ist aber auch ein potentes Sportgerät, wenn es mit ihm auf den Trail geht. Den Trailambitionen des Fahrers entspricht es mit einem Fahrwerk mit 140 mm Federweg.Peter Schlitt

Rahmen & Geometrie

Dabei bauen beide Modelle auf demselben Carbonrahmen aus Hochmodulfaser auf, welcher aus 1000 einzelnen Zuschnitten in Handarbeit gefertigt wird. Der Rahmen wartet mit einem nicht allzu langen Reach auf und bringt einen Lenkwinkel von 66° mit, den das Rotwild-Team mit einem Sitzwinkel von 74° kombiniert.

Geometrie Rotwild R.X1000 / R.C1000
R.X1000Tab-Titel
RahmengrößeSMLXL
Oberrohr (mm)588617654688
Steuerrohr (mm)110110130140
Lenkwinkel (°)66666666
Sitzrohr (mm)413444473509
Sitzwinkel (°)74747474
Kettenstrebe (mm)445445445445
BB Drop (mm)15151515
Reach (mm)405437468500
Stack (mm)610617637648
Radstand (mm)1172119812361270
RahmengrößeSMLXL
Oberrohr (mm)588617654688
Steuerrohr (mm)110110130140
Lenkwinkel (°)66666666
Sitzrohr (mm)413444473509
Sitzwinkel (°)74747474
Kettenstrebe (mm)460460460460
BB Drop (mm)35353535
Reach (mm)404438469498
Stack (mm)611617637649
Radstand (mm)1191121512531289

Die Modelle sind als Mullet konzipiert und bringen einen Hinterbau mit, welcher mit einer 455 mm (bzw. 460 mm beim R.C 1000) kurzen Kettenstrebe versehen ist. Durch das Konzept des Open Bridge Triangle kann Rotwild zudem auf die Verbindungsbrücke zwischen den Streben verzichten, was Freiraum für das Hinterrad schafft.

Der kurze Hinterbau steigert zusammen mit dem Verzicht auf Schaltwerk und Kassette die Agilität, wobei laut Johannes Matschos, Produktmanager bei Rotwild, auch der Grip bergauf verbessert werden soll:

Wir verringern die ungefederte Masse am Hinterrad und transferieren diesen Teil zentral in die Mitte des Bikes, die durch das feinfühlige Fahrwerk gefedert wird. Das sorgt für sehr hohe Agilität und Sensibilität des Bikes. Zudem haben wir den Hinterbau des R.X1000 auf Grundlage seines Vorgängers weiterentwickelt. Mit unserem Konzept des Open Bridge Triangle können wir auf die Verbindungsbrücke zwischen den Streben verzichten. Das schafft Freiraum für das Hinterrad. Der Hinterbau wird kürzer, was für eine hohe Wendigkeit sorgt. Zudem erzeugt der Fahrer beim Tritt in die Pedale mehr Bodenhaftung in steilen Anstiegen. Der Motor gleicht in Relation hierzu unruhiges Pedalieren durch gleichmäßigen Zug auf die Kette aus und zieht den Hinterbau in den Boden.Johannes Matschos

Motor & Akku

Ein herausragendes Merkmal der beiden Modelle ist die Integration der neuen Pinion Motor.Gearbox.Unit (MGU), welche Schwerpunkt-optimiert im Tretlagerbereich montiert ist.

Der Mittelmotor mit integriertem Getriebe, über welchen wir hier bereits in allen Details berichtet haben, stellt ein Drehmoment von 85 Nm und eine Maximalleistung von 600 Watt zur Verfügung. Dazu Peter Schlitt:

Es ist unsere Philosophie, in der Entstehung von Bikes vertrauensvoll und langjährig mit Partnern zu kooperieren. Pinion haben wir unsererseits in der Entwicklung der MGU über mehrere Jahre begleitet und freuen uns nun sehr, im R.X1000 und dem R.C1000 diese Innovation in Serie einsetzen zu können.Peter Schlitt

Die Einheit, welche wir im Rahmen der Pinion-Vorstellung in Arco und auch auf Trails bei Stuttgart bereits ausprobiert hatten, integriert 12 Gänge und ermöglicht mittels einer sensiblen Sensorik elektronisches Schalten, wenn gewünscht auch vollautomatisch, wie Johannes Matschos im Zuge des Produktionsstarts erläutert:

Das Bike legt immer automatisch den vordefinierten Gang ein. Das unterstützt vor allem beim Anfahren am Berg oder aus dem Stand heraus. Zudem schaltet das Getriebe in Sachen Kraftfluss nahezu unterbrechungsfrei. Die MGU ist wartungsarm, weil alle beweglichen Teile im Magnesiumgehäuse vor äußerlichen Einflüssen und Schlägen geschützt sind.Johannes Matschos

FIT 960 Wh Akku

Der zugehörige Akku kommt von der Biketec GmbH aus Huttwil, deren FIT-Technologie vor wenigen Jahren vom Schweizer Premium-Hersteller FLYER ausgegliedert wurde. Der größte Akku des Anbieters mit 960 Wh (8 kg Gewicht) wird dabei im Unterrohr der Modelle integriert und kann bei Bedarf herausgenommen werden. Gesichert wird er mittels eines Schlosses von Abus.

Gesteuert wird das Antriebssystem mittels des links montierten FIT-Displays, während rechts elektronische Schalter für die Aktivierung eines elektronischen Gangwechsels bereitstehen. Über die zugehörige App (FIT E-Bike Control) lassen sich noch diverse Anpassungen vornehmen und eine weitere Funktionalität nutzen.

Fahrwerk & Ausstattung

Beide Modellreihen bringen einen Federweg von 150 mm vorne und hinten mit. Beim E-AllMountain werden Federelemente von FOX verbaut, beim E-SUV-Bike dann Komponenten von DT Swiss. Unverständlich erscheint uns dabei, dass beim Topmodell für annähernd 12.000 Euro nur eine Fit4-Kartusche zum Einsatz kommt, die nur wenige Einstellmöglichkeiten bietet.

Die Rotwild R.X1000 E-Mountainbikes werden weiter mit MT5-Bremsanlagen von Magura ausgerüstet, während das R.C1000 dann mit Bauteilen von TRP ausgestattet wird. Alle Modelle bringen dabei Bremsscheiben mit dem Durchmesser 203 mm vorne und hinten mit.

Auf den Laufrädern von DT Swiss sind dann jeweils passende Reifen von Schwalbe aufgezogen, die den benötigten Grip bereitstellen. Mittels Crankbrothers Highline Variostütze kann sich der Nutzer auf dem Trail den notwendigen Freiraum verschaffen.

Für das R.C1000 hat man mit dem Carbon Pannier Carrier ein einzigartiges Gepäckaufnahmesystem entwickelt. Daran kann der Nutzer über verschiedene Träger diverse Taschen am Bike anbringen. Zudem integriert sich der Träger mit den abnehmbaren Schutzblechen, die serienmäßig dabei sind und ist zudem noch mit einem Rücklicht samt Bremslicht von Supernova ausgerüstet, welches das Frontlicht ergänzt.

Modellübersicht

Rotwild R.X1000 Ultra 2024

Rotwild R.X1000 Ultra 2024

Rotwild R.X1000 Ultra 2024

Motor: Pinion MGU E1.12, 250 W, 85 Nm
Batterie: IPU 1000 Ultracore, 960 Wh
Display: PINION Remote LCD RD1.2
Rahmen: Carbon, 150 mm
Gabel: Fox 36 Float Factory Kashima, 150 mm
Dämpfer: Fox Float X Factory Kashima
Schaltung: Pinion, 1×12
Bremsen: MAGURA MT5 HC-W / MAGURA MDR-P, 203 mm v/h
Kurbelgarnitur: PINION CNC
Vorbau: ROTWILD S140 AL7075, 35 mm
Sattelstütze: Crankbrothers Highline, 34,9 mm
Sattel: Ergon SM Pro
Laufräder: DT Swiss HX1501 Spline1 v/h
Reifen: Schwalbe Magic Mary 29×2,4″/ Schwalbe Hans Dampf Evo 27,5×2.60″ v/h
Gewicht: n/a
zul. Gesamtgewicht: 130 kg
Preis: 11.999 EUR

Rotwild R.X1000 Pro 2024

Rotwild R.X1000 Pro 2024

Rotwild R.X1000 Pro 2024

Motor: Pinion MGU E1.12, 250 W, 85 Nm
Batterie: IPU 1000 Ultracore, 960 Wh
Display: PINION Remote LCD RD1.2
Rahmen: Carbon, 150 mm
Gabel: Fox 36 Float Performance, 150 mm
Dämpfer: Fox Float X Performance
Schaltung: Pinion, 1×12
Bremsen: MAGURA MT5 HC-W / MAGURA MDR-P, 203 mm v/h
Kurbelgarnitur: PINION
Vorbau: ROTWILD S140 AL7075, 35 mm
Sattelstütze: Crankbrothers Highline, 34,9 mm
Sattel: Ergon SM Sport
Laufräder: DT Swiss H1900 Spline v/h
Reifen: Schwalbe Magic Mary 29×2,4″/ Schwalbe Hans Dampf Evo 27,5×2.60″ v/h
Gewicht: n/a
zul. Gesamtgewicht: 130 kg
Preis: 9.999 EUR

Rotwild R.C1000 Tour 2024

Rotwild R.C1000 Tour 2024

Rotwild R.C1000 Tour 2024

Motor: Pinion MGU E1.12, 250 W, 85 Nm
Batterie: IPU 1000 Ultracore, 960 Wh
Display: PINION Remote LCD RD1.2
Rahmen: Carbon, 140 mm
Gabel: DT Swiss F535, 140 mm
Dämpfer: DT Swiss R535
Schaltung: Pinion TE1, 1×12
Bremsen: TRP C2.3, 203 mm v/h
Kurbelgarnitur: PINION
Vorbau: ROTWILD S240, 35 mm
Sattelstütze: Crankbrothers Highline, 35 mm
Sattel: ERGON SMC Core
Laufräder: DT Swiss H1900 Spline v/h
Reifen: Schwalbe Racing Ray 29×2.35″ v/h
Gewicht: n/a
zul. Gesamtgewicht: 130 kg
Preis: ab 9.999 EUR

Fazit

Rotwild ist Entwicklungs- und Launchpartner von Pinion für die einzigartige MGU und stellt Nutzern jetzt entsprechende Modell für diverse Einsatzzwecke zur Verfügung. Wie von den Hessen gewohnt, findet man Schnäppchenpreise woanders, wobei man allerdings anmerken muss, dass die Ausstattung bei diesem Preisgefüge vor allem beim E-MTB-Topmodell doch um einiges hochwertiger sein könnte. Dass die Modelle trotz weniger Einstellmöglichkeiten dennoch gut funktionieren werden, steht außer Frage und auch die Pinion MGU dürfte den Wünschen zahlreicher Nutzer in Sachen Wartung und Funktionalität entgegenkommen. Nur (noch) nicht in Sachen Geräuschentwicklung. Wir sind aber trotzdem daran, die Modelle zeitnah auszuprobieren und werden dann hier berichten.

Mehr Informationen stehen auf der Webseite von Rotwild zur Verfügung.