Die neue Ampelregierung hat in Sachen Klimaschutz ambitionierte Ziele. Die 2020er Jahre sollen Aufbruch in eine „nachhaltige, effiziente, barrierefreie, intelligente, innovative und für alle bezahlbare Mobilität“ sein, heißt es im Koalitionsvertrag. Fahrräder sind essentiell für eine moderne Mobilität. Das hatte bereits die alte Regierung erkannt und am 21.4.2021 den Radverkehrsplan verabschiedet. Damit wurde der Grundstein zum Bau einer motivierenden Rad-Infrastruktur gelegt, damit mehr Menschen den Umstieg auf das Rad wagen. Die neue Ampelregierung bekennt sich zu diesem Vorhaben und will den Nationalen Radverkehrsplan umsetzen.
In Sachen Klimaschutz hat die neue Ampelregierung ambitionierte Ziele. Der Anteil regenerativer Energien bei der Stromproduktion soll auf 80 Prozent steigen. Damit könnte Deutschlands Weg zur Klimaneutralität gelingen. Entscheidend dafür ist, neben der Umstellung auf regenerative Energiequellen, auch eine Änderung in der Mobilität. PKW und Motorräder verursachen mit 62 Prozent immer noch den größten Teil der Emissionen in der EU. Das soll sich mit der neuen Regierung ändern. „Wir wollen die 2020er Jahre zu einem Aufbruch in der Mobilitätspolitik nutzen und eine nachhaltige, effiziente, barrierefreie, intelligente, innovative und für alle bezahlbare Mobilität ermöglichen“, heißt es auf Seite 48 des Koalitonsvertrags.
Aufbruch in eine neue Mobilität
Aufbruch in der Mobilität geht nicht ohne Änderung des bisherigen Straßenbilds. Das wird immer noch von individuellen statt gemeinschaftlich genutzten Transportmitteln dominiert. Gelingen kann die Mobilitätswende aber nur mit effizienten und raumsparenden Fortbewegungsmitteln. Das Fahrrad spielt bei der Verkehrswende eine entscheidende Rolle, denn kein anderes Fortbewegungsmittel hinterlässt so wenig Spuren in der Umwelt. Soll die Verkehrswende gelingen, muss der Anteil an Fahrrädern steigen.
Fahrrad ist essentiell für die Verkehrswende
Mehrere Gründe sprechen dafür, warum das Fahrrad bei der Verkehrswende unverzichtbar ist. Radfahren spart zum Beispiel Geld, während Autofahren kostet. In einer Studie haben Prof. Stefan Gössling von der Lund University Kopenhagen und Andy S. Choi von der University of Queensland, Australien festgestellt, dass die Kosten der Automobilität in der EU etwa 500 Milliarden Euro pro Jahr betragen. Autofahren hat Einfluss auf Umweltfaktoren wie Lärm- und Luft-Verschmutzung oder Straßenabnutzung sowie auf die menschliche Gesundheit (z.B. Unfälle), welche wieder ausgeglichen werden müssen – und Geld kosten. Radfahren verursacht, laut Studie, dagegen nur Kosten in Höhe von 24 Milliarden Euro. Zudem spart das Radfahren der Gesellschaft Steuergelder. Der Bau eines Radweges kostet ein Bruchteil dessen, was für eine Straße oder eine Autobahn veranschlagt wird. Ein weiteres Argument für den Umstieg auf das Fahrrad ist der Verbrauch an Benzin und Diesel, der im vergangenen Jahr bei rund 44 Millionen Tonnen in Deutschland lag.
Wenn weltweit alle Kurztrips unter fünf Kilometern mit einem Fahrrad erledigt werden könnten, würden pro Jahr rund 900 Millionen Liter Diesel und Benzin eingespart werden können. Damit könnte der größte See der Welt, das kaspische Meer, mehrfach gefüllt werden.
Ampelregierung bekennt sich zum Radverkehrsplan 3.0
Auch die Bundesregierung hat die Bedeutung des Fahrrads erkannt. Im Nationalen Radverkehrsplan 3.0, den das Bundeskabinett am 21.4.2021 beschlossen hat, ist als Ziel definiert, dass das Fahrrad im Zentrum moderner Mobilitätssysteme stehen soll. Grundüberlegung des Radverkehrsplans ist es, dass eine motivierende Infrastruktur in Stadt und Land Voraussetzung ist, damit mehr Menschen auf das Fahrrad umsteigen. Gut ausgebaute Radwege und Kreuzungen sowie Parkmöglichkeiten oder Sharing-Systeme sind nötig, um die Verkehrswende zu ermöglichen und den Anteil derer zu reduzieren, die für den größten Teil der Emissionen verantwortlich sind. Die neue Ampelregierung bekennt sich zu diesem Vorhaben. „Wir werden den Nationalen Radverkehrsplan umsetzen und fortschreiben, den Ausbau und die Modernisierung des Radwegenetzes sowie die Förderung kommunaler Radverkehrsinfrastruktur vorantreiben“, steht auf Seite 53 des Koalitionsvertrags. Das Bekenntnis ist richtig, denn eine moderne Mobilität ist Voraussetzung für die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Deutschland.
Hier geht es zum Koalitionsvertrag ,der Studie und dem Radverkehrsplan 3.0.