Natürlich war die geladene Fachpresse gespannt, was die Neuheiten von Bosch 2019 sein werden. Anstatt ins heimische Kusterdingen hatte man heute passenderweise auf den bereits aufgebauten Messestand der diesjährigen Eurobike geladen.
Im Vorfeld drangen schon ein paar Neuerungen ans Licht, darunter das Kiox-Display, welches man auch auf einigen E-Bikes auf den Eurobike Media Days schon sehen durfte. Oder auch Gerüchte über ein Ladegerät mit höherem Ladestrom geisterten schon vorher herum.
Doch sollte das schon alles sein?
Bosch Kiox Display
Jetzt ist es offiziell: das Bosch Kiox-Display ergänzt das Angebot von Bosch eBike Systems für 2019. Insgesamt stehen mit Intuvia, Kiox, Nyon und (seit letztem Jahr) Cobi vier Display-Arten zur Auswahl, wobei das Kiox-Display derzeit nicht nachgerüstet, sondern nur direkt von den Herstellern verbaut werden kann.
Das neue Display mit 1,9 Zoll Diagonale ist per Smartphone-App anpassbar und bringt dafür eine Bluetooth-Funktionalität mit, welche auch ein Anschließen von Herzfrequenzsensoren oder ähnlicher Geräte erlaubt. Eine Bewertung des Trainingseffekts wie beim Nyon erfolgt allerdings unseres Wissens nicht. Es ist für sportliche E-Bikes gedacht und kann als Alternative zum Purion bei E-Mountainbikes verbaut werden.
Das Display selbst ist so ausgelegt, dass Hersteller eine eigene Aufnahme dafür kreieren können. Darin wird das Kiox-Display dann eingelegt und hält per Magnetkraft fest. Die auf der Sneak Preview gezeigte Aufnahme von Bosch war für unseren Geschmack etwas zu exponiert und daher sturzgefährdet. Auf den Eurobike Media Days hatte man das Kiox bei diversen Herstellern wie z.B. KTM besser integriert gesehen.
Zum Schutz vor Kratzern ist das Bosch Kiox Display mit Gorilla Glas 3 versehen, trotzdem spiegelt es auf den ersten Blick mehr, als z.B. das altbekannte Nyon. Zum Display gibt es eine neue Remote am Lenker ohne Joystick-Spielerei, die ein gutes haptisches Feedback liefert und sich beim ersten Testen sehr gut bedienen lässt.
Die Anzeige übernimmt die sog. “Nyon-Schnecke” (O-Ton: Claus Fleischer) und ergänzt diese durch einen Farbwechsel je nach gewähltem Unterstützungsmodus. Trotzdem wird die gerade gewählte Stufe noch oben im Display angezeigt. Die zugesteuerte Kraft des Antriebs wird zusätzlich zur menschlichen Kraft wie beim Nyon auf dem Display angezeigt.
Die anderen Informationen können mittels einer Bildschirm-Teilung oder sogar einer -Vierteilung angeordnet werden. So hat man die gewünschte Menge an Informationen im Blick, die man per Rechts- und Links-Taste durch-“swypen” kann. Beim Halt hat das Display noch für rund 20 Minuten Energie, so dass man seine Daten noch eine Weile checken kann, ohne dass das Display auf dem Pedelec montiert sein muss.
Wie beim Nyon kann der Kunde das Kiox Display selber updaten, muss dieses aber dafür per Bluetooth mit dem Smartphone verbinden. Über diese Schnittstelle sollen dem neuen Display nach und nach weitere Funktionen spendiert werden, darunter stellte Claus Fleischer eventuell eine Navigationsfunktion bzw. Tracking-Funktion in Aussicht. Nicht klar ist, ob das Kiox selbst mit GPS ausgerüstet ist, oder es diese Information dann vom verbundenen Smartphone beziehen müsste.
Die Informationen zum Kiox-Display kurz zusammengefasst:
- cleanes, robustes Farbdisplay
- 1,9 Zoll Bildschirm durch Gorilla-Glas geschützt
- adaptive Hintergrundbeleuchtung für beste Ablesbarkeit
- Anschlussmöglichkeit für externe Sensoren (z.B. Herzfrequenz)
- Aufnahme individuell von Herstellern anpassbar
- neue Remote mit optimaler Haptik
- (vorerst) nicht nachrüstbar
Bosch Fast Charger
Mit dem Fast Charger bringt Bosch eBike Systems ein neues Ladegerät auf den Markt, auf welches viele Kunden schon des Längeren gewartet haben. Mit bis zu 6 Ampere Ladestrom soll sich ein 500-Wh-Akku in ca. 1,2 Stunden zur Hälfte laden lassen. Die Vollladung wird in 3 Stunden erledigt.
Damit ist das neue Gerät laut Aussage Bosch eBike Systems der “schnellste Lader am Markt” und bietet sich so zur Mitnahme auf längeren Touren an. Für Claus Fleischer, Leiter Bosch eBike Systems, hilft der neue Lader beim Aufbau einer eBike-freundlichen Infrastruktur:
Mit nur rund 20 % Mehrgewicht und leicht größeren Abmessungen ist der Bosch Fast Charger nahezu genauso gut mitzunehmen, wie der Standard Charger. Großen Anklang dürfte das neue Modell auf Hütten in den Bergen, wo man nun weniger Wartezeit bis zu einem vollen Akku hat.
Mit dem Compact Charger (2A), dem Standard Charger (4A) und dem neuen Fast Charger (6A) hat Bosch eBike Systems nun drei verschiedene Geräte im Programm, die unterschiedliche Bedürfnisse und Anforderungen bedienen. Hier im Vergleich sieht man die Ladedauer im Vergleich mit unterschiedlichen Batteriekonfigurationen.
Kosten soll der Fast Charger im Aftermarket rund 169 EUR, die Preise der bekannten Lader hat man dagegen nach unten angepasst. So soll der Standard Lader für 129 EUR und der Compact Charger für 89 EUR zu haben sein. Ab Herbst 2018 ist der Fast Charger in Europa, Australien und Neuseeland erhältlich.
Alpine CX Sport Package
Schon im Frühjahr hat Bosch eBike Systems Neuerungen für die CX-Antriebe bekannt gegeben, die Neuerungen in Sachen Schiebehilfe und Software-Anpassungen für kurzer Kurbeln umfassen. Beide Updates sind optional und können zusammen oder getrennt beim Händler aufgespielt werden. Dies gilt für alle Performance CX Antriebe ab 2016.
Anti-Tuning
Deutlich stellte Claus Fleischer die kommenden Maßnahmen gegen Tuning heraus, die in die Antriebe von Bosch implementiert werden bzw. schon sind. Dies aber nicht aus Jux und Tollerei, sondern im Zuge der neuen E-Bike-Norm EN 15194, welche diese Umsetzung bis 2020 für neue Pedelecs und E-Bikes fordert.
Der Tuning-Schutz soll dabei kein Spielverderber sein, sondern soll dafür sorgen, dass durch das dumme Handeln einiger nicht die Einstufung des Pedelecs als Fahrrad gefährdet wird. Der zukünftige Erfolg des Pedelecs bzw. E-Bikes hängt entscheidend davon ab.
In Zukunft sollen die Händler weiter in Sachen Tuning-Erkennung geschult werden und auch die Kunden dahingehend belehren. Als erste Stufe wird ein Tuning beim Updaten erkannt und dem Fahrer bzw. dem Händler angezeigt, in einer zweiten Stufe ab 2020 wird die Funktion der Antriebs ausgesetzt, so dass ein unterstütztes Fahren nicht mehr möglich ist. Denn E-Bike Tuning ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat!
Bosch ABS
Das Bosch ABS wird ab Herbst 2018 in kommenden City- und Trekking-eBikes mit Laufrädern in 28 Zoll erhältlich sein. Das ABS funktioniert mit jedem Antrieb von Bosch. Der Geschäftsführer von Bsoch eBike Systems stellte nochmals heraus, dass man der Erste gewesen sei, der das eBike ABS in Serie gebracht hat.
Hierbei sei vorrangig die Funktion und nicht die Optik maßgeblich gewesen. In weiteren Produktgenerationen wird sich auch die Optik dem annähern, was die Kunden von einem solchem System erwarten.
Bosch Nyon
Das Bosch Nyon ist nach der Einführung von Kiox und der Existenz von Cobi nicht abgeschrieben, sondern soll weiter gepflegt und mit Updates versorgt werden. Wann das nächste Update kommt oder welche Features geplant sind, wurde heute aber noch nicht mitgeteilt. (Inzwischen ist das Update erschienen: First View: Bosch Nyon Update für 2019
Bosch und Cobi
Nach der Akquirierung von Cobi im letzten Jahr wurde das System in Sachen Qualitätsrichtlinien auf den Bosch-Standard angepasst. Zudem wurde eine 100-prozentige Unterstützung aller Bosch-Systeme umgesetzt. Besonders betont wurden die Anpassungsmöglichkeiten durch OEM, was Riese & Müller dieses Jahr im Besonderen umgesetzt hat (dazu später mehr). Weitere Neuheiten zum Cobi-System wurden nicht mitgeteilt.
Felix Neureuther neuer Botschafter
Weiter stellte man Felix Neureuther als neuen Botschafter vor, welcher den Effekt von E-Bikes nach dem Wiedereinstieg ins Training nach einer Verletzung und den Nutzwert im Alltag als besonders positiv hervorhob.
Fazit
Etwas mau kommen sie einem vor, die Neuheiten im Portfolio von Bosch 2019. Das Kiox-Display kam irgendwie aus dem Nichts, kaum jemand hatte nach einer solchen Lösung verlangt. Der Schnelllader ist eine gute Sache, wird aber einige in Sachen Größe und Gewicht doch stören.
Dass der CX-Antrieb laut seiner Daten immer noch an der Spitze steht, betonte Claus Fleischer nochmals deutlich in seiner Präsentation. Gleichzeitig ließ er eine Neuentwicklung für 2020 durchblicken. Zu spät? Man wird sehen.
Insgesamt hatten viele mehr für 2019 von Bosch eBike Systems erwartet und waren doch ein bisschen enttäuscht, dass nicht DIE besondere Neuheit präsentiert wurde. Uns jedenfalls bleibt der Ausblick auf 2020, wo Bosch höchstwahrscheinlich mit einem neuen Antrieb seinen Führungsanspruch manifestieren wird.
08. Juli 2018
Ich bin völlig zufrieden mit dem neuen CX Motor von Bosch
Auch ist längst bekannt wer sich mit e.Bickes beschäftigt das Bosch wenn sie dann mal was entwickelt haben auch zuverlässig ist
Ich fahre 2 Boschmotoren Fahrräder Ein Corratec mit dem ersten Bosch Motor
Damit bin ich da.8000km gefahren. Allerdings brauchte ich schnell ein neues Akku
Ausser das man Gewicht mitschleppt auf längeren Touren war das aber nicht schlimm denn die angegebene Reichweite von Bosch kam längst nicht hin Das ist der größte Nachteil und das die Akkus für das was es hält zu teuer ist
Mein neues ist ein AVE mit dem CX Motor Das haut rein Hat Kraft und Reichweite
Zum ersten Motor bis zu CX liegen da 6 Jahre Von da an kam Bosch jedes Jahr mit einem neuen Motor an Die Konkurenz merkte das die Boechleute aufgewacht waren
Heute ist es für einen Neueinsteiger schon schwer sich zu entscheiden
Ich rate jedem zu einem guten Händler zu fahren und auch da vorm Kauf einige
Probe fahren
01. August 2018
Ich bin seit fast einem Jahr begeisterter e.Biker und habe nach kurzer Zeit mein TREK Powerfly 7 um das COBI-System erweitert.
Sowohl vom System als auch vom COBI-Support bin ich maßlos enttäuscht.
COBI sport für BOSCH e.Bikes arbeitet mit einem internen Hub-Akku, der sich nach etwa 5 Tagen entleert hat. Danach muss der interne COBI-Hub-Akku wieder über das e-Bike geladen werden. NUR: Das Nachladen ist nur möglich wenn der e-Bike-Akku gleichzeitig mitgeladen werden kann. Das ist nicht der Fall, wenn der e-Bike-Akku voll ist.
In diesem Fall ist trotz vollem e-Bike-Akku kein fahren möglich!!!
Mein dreimaliges Szenario: Am Wochenende gefahren, e-Bike aufgeladen und am Wochenende drauf war der COBI-Hub-Akku leer und der e-Bike-Akku voll. Ein Starten des e-Bikes ist dann nicht möglich.
Lösung: COBI-Hub abbauen, Intuvia-Display drauf und erstmal e-Bike-Akku soweit leeren, dass er mindestens eine halbe Stunde geladen werden muss. Denn solange braucht es, bis der COBI-Hub-Akku wieder voll ist. Obwohl COBI zu Bosch gehört, kann das System nicht auf Laderessourcen des e-Bike-Akkus zugreifen.
COBI hat tolle Funktionen ist aber aufgrund dieses Makels für die meisten e-Biker unbrauchbar!!!
Der Support ist unter aller Sau.
“die aktuelle Lösung ist entweder den HUB abnehmen oder komplett über den Hub Button abschalten. Dann hält er auch ein paar Tage länger durch :-)”
Diese Antwort mit einem Smily anzuschließen finde ich fast schon zynisch!
Fahre jetzt mit Intuvia plus Komoot auf dem iPhone. Eine perfekte Lösung.
02. August 2018
Hallo Guido, du schreibst: “NUR: Das Nachladen ist nur möglich wenn der e-Bike-Akku gleichzeitig mitgeladen werden kann.” – das ist ein klassischer Mythos. 😉 Siehe hier: https://cobi.bike/mythen
1.) Der interne Akku wird für den Grund-Betrieb nicht benötigt.
2.) Er wird bei jeder Fahrt vom Bosch Haupt-Akku geladen.
Lass dir also lieber mal deinen Hub kostenlos Tauschen. Dann wirst auch du glücklich sein. – Gruß, Peter. Ein glücklicher Cobi eBike Fahrer