Es bestehen noch gute Chancen zur Fortführung des Unternehmens
2 min Lesezeit

Avocargo, ein Start-up aus Berlin, welches seine E-Lastenräder im Free-Floating-Verfahren in Berlin angeboten hatte, musste laut dem Magazin Gründerszene bereits letzte Woche Insolvenz anmelden. Als vorläufiger Insolvenzverwalter wurde Philipp Grauer von der Münzel & Böhm Insolvenzkanzlei aus Hamburg bestellt. Noch vor wenigen Wochen war von der aktuellen Entwicklung keine Rede und der Gründer Matti Schur äußerte sich in einem Podcast noch voll überzeugt vom Erfolg seines millionenschweren Unternehmens.

Avocargo: Käufer gesucht

Als Grund für die Insolvenz ist eine geplante Finanzierungsrunde, wie der Firmenchef gegenüber Gründerszene angibt. Laut Insolvenzverwalter bestehen gute Chancen, das Unternehmen weiterzuführen, wenn es keine Altlasten gibt. Denn das Geschäftsmodell ist interessant und zukunftsfähig.

Für die Weiterführung des Unternehmens wird ein Verkauf angestrebt, keine neue Finanzrunde, wie es weiter heißt. Das Unternehmen wurde in 2021 von Matti Schurr und seinen Partnern Marc Tabrizi und Loic Pinel gegründet und startete noch im selben Jahr seinen Free-Floating-Service für elektrisch unterstützte Lastenräder in Berlin.

Kunden konnten die E-Cargobikes frei im Geschäftsgebiet des Anbieters anmieten und überall im selben Raum wieder abstellen, wie man es von den E-Rollern von TIER oder Bolt kennt. Allerdings war Avocargo nur einer von rund 150 ähnlichen im Bundesgebiet.

Avocargo Insolvenz

Bild: Avocargo

Das Unternehmen hatte es seit lang nicht genügend geschafft, seine Expansion voranzutreiben. Außer in Berlin war man zuletzt noch in München aktiv. Mit dem Geld der letzten Finanzierungsrunde, die unter anderem von EIT Innoenergy, die Exxeta AG sowie Westtech Ventures und Starthub Ventures unterstützt wurde, wollte man in andere Städte expandieren.

Zudem hatte man ein Abo-Modell an den Start gebracht und sich auch Geschäftskunden zugewandt. Allerdings halfen die Anstrengungen bislang nicht, um die jetzige Insolvenz von Avocargo zu verhindern und die erneute Finanzrunde über die Bühne zu bringen. Es sind nun drei Monate Zeit, einen Käufer für das eigentlich vielversprechende Unternehmen zu finden. So lange steht den Angestellten das Insolvenzgeld für die Gehaltszahlung zur Verfügung.

Mehr Informationen unter www.avocargo.one.