Mit Citroën versucht ein weiterer Autohersteller, im boomenden E-Bike-Markt Fuß zu fassen. Manche wie z.B. Smart oder Mercedes waren zu früh dran und lassen es jetzt trotz prächtiger neuer Chancen gleich ganz bleiben und andere wie zum Beispiel Porsche schaffen es doch tatsächlich, ihre über Jahrzehnte gewachsene Identität in Zusammenarbeit mit Rotwild oder Storck Bicycle auch in ihren E-Bike-Modellen zu transportieren. Wieder andere geben sich nicht wirklich Mühe und vergeben Lizenzen, damit unter fremder Flagge dann (Billig-)E-Bikes mit ihrem Logo erscheinen. Jeep wäre so ein Beispiel, oder jetzt auch Citroën. Die Frage ist: Was soll das bringen?
Citroën E-Bikes aus China?
Citroën ist eine Kultmarke und für viele ein technologischer Vorreiter. Unvergessen die DS, das SM-Modell und natürlich mit 2 CV die „Ente“. Groupe PSA Co-Marke Peugeot hat schon seit ewigen Zeiten eigene Fahrräder und seit längerem auch E-Bikes im Portfolio.
Hätte man hier nicht Konzern-intern kooperieren können, um wenigstens ähnliche Modelle auf die Räder stellen zu können? Oder einmal bei Moustache Bikes oder Lapierre schauen können, wie man richtige E-Bikes baut?
Stattdessen vergibt man dieses Thema extern und lässt auf günstige Allerwelts-eBikes aus Fernost sein Logo drucken. Diese vermitteln auf keinen Fall das Image der Marke und lassen die Anstrengungen von Citroën im E-Bike-Segment belanglos wirken.
Das heute gezeigte Modell hat man schon sehr oft mit anderen Logos darauf gesehen. Ob es nun als Hyper E-Ride Cruiser bei Walmart verkauft wird, oder jetzt in Deutschland als Citroën Cruise E-Bike ist eigentlich vollkommen egal. Es transportiert keine Markenwerte, besitzt keine ausgeklügelte Technologie und hat keinerlei Seele.
Es ist unerheblich, ob das Modell vom Xiongda Heckmotor mit 250 Watt angetrieben wird und eine Batterie mit 10,5 Ah mitbringt. Die V-Brakes (egal welcher Marke) haben an einem Pedelec nichts zu suchen, da hilft es auch nicht, dass das Modell eine „komplette Ausstattung nach STVZO“ mitbringt. Es ist schlicht unsicher (auch wegen scheinbar fehlender Sicherheitsstreben am vorderen Schutzblech) und der erste Kauf, bevor sich Nutzer dann ein „richtiges“ Pedelec zulegen.
Richtig unnötig, oder?
Update vom 04.06.2022: Laut einem Bericht von eFAHRER, deren Redaktion von Citroën angeschrieben wurde, wusste die französische Marke nichts von ihrem Glück. Die Markenbezeichnung samt Logos wurde laut dem Bericht wohl ungefragt übernommen, was dazu geführt hat, dass die Webseite inzwischen offline genommen wurde. Nachdem die Modelle jetzt zwar nicht mehr sichtbar sind, wirbt das Unternehmen aus Offenburg immer noch mit der Wortmarke „Citroën“ und nutzt den Doppelwinkel der Franzosen immer noch als Website-Icon.
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