Auf der Eurobike konnten wir ein Testrad von Continental ausprobieren.
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Auf der Eurobike 2013 hatten wir die Möglichkeit kurz das mit dem CONTI eDrive System ausgerüstete Testrad von Continental auszuprobieren.

Es ist mit dem neu vorgestelltem Mittelmotor von Brose ausgerüstet und wurde in kürzester Zeit für die Messe von Continental von Brose aufgebaut. Am Stand von Continental auf dem Freigelände der Eurobike konnte man das Pedelec dann testen.

Natürlich ist es noch kein Serienmodell und dass dann alles noch nicht komplett fertig ist, hat man beim Testfahren des E-Bikes auch im Hinterkopf.

CONTI eDrive System mit Brose Mittelmotor

conti_edrive_systemDas CONTI eDrive System wurde für die Eurobike 2013 in einen MTB-Rahmen integriert, der wohl vom Cube Epo stammen könnte. Im breiten Sitzrohr ist der Akku für den E-Antrieb unsichtbar integriert, während der Brose-Motor sauber und als tragendes Element in den Rahmen eingefügt wurde.

Weiter war das Testrad von Continental mit einer Federgabel mit LockOut ausgerüstet, die jetzt bei der kurzen Runde aber nicht zum Tragen kam. Also: Auf die Teststrecke der Eurobike und einmal die neue Konkurrenz zum Bosch E-Bike Antrieb ausprobieren.

Die Bedienung des E-Bike Antriebs von Brose erfolgte hier direkt am rechten Lenkergriff, wobei da bestimmt ergonomisch noch etwas geht. Das Nutzen der speziellen Griffe eRockit von Ergon soll ja laut Conti möglich sein.

Conti_eDrive_Eurobike_2013Das mittige und wasserdichte (IP67) Display ist gut ablesbar und zeigt alle relevanten Informationen, die standardmäßig bei einem E-Bike erwartet werden. Geschwindigkeit, Unterstützungstufe, Batterieladestand, Reichweite und Uhrzeit werden hier im angesagten Smartphone-Look dargestellt. Eine Beleuchtung in der Dunkelheit ist ebenfalls möglich.

Da der Antrieb als besonders leise propagiert wird, legten wir unseren Fokus bei der Testrunde natürlich auf die Geräuschentwicklung des Antriebs. Und man muss sagen, man hört ihn schon!

Ob das jetzt vom integrierten Getriebe herrührt (wahrscheinlich!) oder vom Motor selbst, sei dahingestellt. In diesem Testrad jedenfalls war der Antrieb deutlich zu hören.

Er kommt bei der Geräuschentwicklung in unseren Augen (besser: Ohren 😉 ) in die Nähe des Bosch Classic Antriebs und kann unserer Meinung nach mit wirklich geräuschlosen Hinterradantrieben wie Neodrives oder die Klever-Motoren nicht mithalten.

Daran sollte und wird man bei Brose und Continental bestimmt noch arbeiten, damit es ein leises Vergnügen wird, mit dem neuen E-Bike-Mittelmotor zu fahren.

Die Performance

Die Kraftentfaltung des Antriebs war sehr gut. Die per Motorkraft erreichbaren 25 Stundenkilometer waren schnell erreicht und das CONTI eDrive System regelte sanft ab. Die 90 Nm Spitzendrehmoment konnte man mangels passender Steigung nicht so richtig ausprobieren, der kleine Hügel auf der Teststrecke war jedenfalls kein Problem.

Conti_Testrad_Eurobike_2013

 

Die sechs Unterstützungsstufen waren auf jeden Fall ausreichend. Richtig Spaß hat es ab Stufe vier gemacht. 🙂 Der mittige und tiefe Schwerpunkt sorgte für ein wendiges und stabiles Fahrverhalten und man konnte, abgesehen vom höheren Gewicht, fast keinen Unterschied zu einem normalen Fahrrad feststellen.

Fazit

Nach jahrelangem Warten gab es dieses Jahr endlich ein fahrbereites Modell des Brose Antriebs, der im Jahre 2011 noch in Zusammenarbeit mit SEW Eurodrive auf den Weg gebracht werden sollte.

Nachdem das Projekt für einige Zeit pausiert wurde, hat man es doch in Kooperation mit Benchmark Drives und dann mit Continental für den Vertrieb zu einem fast marktreifen Produkt gebracht wurde es von Brose komplett fertig entwickelt und findet sich nun zum Beispiel im Conti eDrive System wieder. Brose fungiert hier als Systemlieferant und liefert die Komponenten an ContiTech.

Bis zum Herbst 2014 sollen erste Modelle mit dem CONTI eDrive System auf dem Markt verfügbar sein. Brose selbst möchte aber seinen Antrieb auch direkt an Fahrrad-Hersteller anbieten. Eine erste Integration des Antriebs wurde auf der IAA 2013 vorgestellt: das Rotwild P1+.

Wenn man die Geräuschentwicklung noch in den Griff bekommt, könnte der Antrieb jedenfalls eine ernsthafte Alternative im Mittelmotor-Segment für E-Bikes sein und dem allgegenwärtigen Bosch ein paar Marktanteile abgraben.