ICC-Schiedsgericht entscheidet zugunsten des südkoreanischen Mehrheitsaktionärs
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In einem langwierigen Machtkampf um die Kontrolle des Schweizer Sportartikelherstellers Scott Sports hat das ICC-Schiedsgericht eine richtungsweisende Entscheidung getroffen. Beat Zaugg, der langjährige Patron und ehemalige CEO von Scott, muss seinen gesamten 47-prozentigen Anteil an den südkoreanischen Mehrheitsaktionär Youngone abtreten. Dieses Urteil markiert das Ende eines intensiven Konflikts, der die Zukunft des traditionsreichen Unternehmens wohl in neue Bahnen lenkt.

Der Streit zwischen Zaugg und Youngone entbrannte, als Youngone im September 2022 ein Schiedsverfahren bei der Internationalen Handelskammer (ICC) einleitete. Der südkoreanische Konzern warf Zaugg vor, gegen den Aktionärsbindungsvertrag verstoßen zu haben, und forderte die Bestätigung ihrer Kaufoption für Zauggs Anteile. Das Schiedsgericht hat nun Youngone in allen Punkten recht gegeben, was bedeutet, dass Zaugg nicht nur seine Anteile verliert, sondern auch seine Position als CEO.

Die Entscheidung des ICC-Schiedsgerichts hat weitreichende Konsequenzen für Scott Sports. Youngone, das bereits seit 2015 Mehrheitsaktionär ist, hat nun die vollständige Kontrolle über das Unternehmen und wird die strategische Ausrichtung maßgeblich beeinflussen. Die neue Führung unter Kim Ju-Won, der Zaugg als CEO ersetzt, steht vor der Herausforderung, die Scott Sports SA weiter in einer sich schnell wandelnden Marktlandschaft erfolgreich zu positionieren.

Der Machtkampf bei Scott Sports verdeutlicht die komplexen Dynamiken in internationalen Unternehmen, besonders wenn es um die Kontrolle und Führung durch ausländische Investoren geht. Während Zaugg das Unternehmen über Jahrzehnte hinweg geprägt hat, markiert das Urteil des Schiedsgerichts das Ende einer Ära und den Beginn eines neuen Kapitels für den Schweizer Sportartikelhersteller.

Die E-Bike-Branche wird gespannt verfolgen, wie sich Scott Sports unter der neuen Führung entwickelt und ob der Wechsel an der Spitze neue Impulse für Innovation und Wachstum bringen wird. Wir jedenfalls bleiben dran.

Dieser Artikel enthält Informationen von Blick.ch und der Luzerner Zeitung.