Für bergige Pisten entwickelt, verspricht das Haibike SDURO All Mountain SL 2016 sowohl beim Uphill als auch beim Downhill unvergleichlichen Trail-Spaß und kompromisslosen Leistungsanspruch. Nach dem Setup des speziell konstruierten E-Bike Aluminiumrahmens, der für die nötige Steifigkeit sorgen soll und der Optimierung der Motoraufhängung wollten wir genauer wissen, was in dem stylischen eBike steckt.
Deshalb haben wir unseren erfahrenen Mountainbiker Simon Anfang April wieder ins Gelände im Dresdner Umland geschickt. Mit dem Test des ToroRider Hardtail hat der Biker bereits Erfahrung im E-Mountainbiken sammeln können und kann nun den Vergleichsmaßstab ansetzen.
Technische Details zum Haibike SDURO All Mountain SL 2016
Vorab haben wir die technischen Details des 2016 Haibike SDURO AllMountain SL im Überblick zusammengestellt.
Rahmen: | Aluminium Cross Country All Mountain Fully-Rahmen mit innenverlegten Zügen |
Antrieb: | bürstenloser & wartungsfreier 36V/ 250 Watt Yamaha Mittelmotor mit 4 Unterstützungsgraden |
Akku: | 400 Wh / 36V, abnehm- und abschließbarer Lithium Ionen Akku + Ladegerät |
Gabel: | luftgefederte SR Suntour Aion RLR 27,5, CTS,150mm Federweg |
Dämpfung: | Suntour RS6 Duro Air |
Schaltung: | Shimano SLX, 10-Gang Kettenschaltung |
Bremsen: | Tektro Auriga hydraulische Scheibenbremsen |
Sattel: | Selle Royal Siri |
Sattelstütze: | SDURO Aluminium 31,6 mm, Schelle mit Schnellspanner |
Gewicht: | 22,3 kg |
Preis: | UVP 2.999,00 € |
Extras: | Ladegerät, Schlüsselsatz für Batteriebox |
Der Testbiker
Simon, leidenschaftlicher Mountainbiker seit über 20 Jahren, hat Erfahrungen im Touren-, Marathon- und Downhillbereich. In den letzten Jahren hat es ihm die Mountainbike-Enduro angetan. Eigentlich eher ein Skeptiker in Sachen E-Mountainbike war er die erste Wahl für einen möglichst kritischen Blick auf das stromunterstützte Geländerad.
Die Teststrecke
Die Teststrecke führte uns diesmal zum ältesten Pumpspeicherwerk der Welt, nach Niederwartha bei Dresden. Hier wird seit etwa 85 Jahren Strom erzeugt.
Simon hat die Strecke bewusst gewählt:
Hoch zur Serpentinenabfahrt
Seine gewohnte „Gelände-Runde“ am Pumpspeicherwerk änderte Simon ein wenig ab und nahm seine sonst heißgeliebte enge und steile Serpentinenabfahrt ausnahmsweise mal bergauf ins Visier – mit Motorunterstützung sollte das möglich sein.
„Unten wurde der Unterstützungsmodus auf „High“ gestellt und sofort stellte sich ein Wow-Effekt ein. Spielend kurbelte ich den steinigen und steilen Pfad bergauf. In den engen Serpentinenkurven musste ich mich fast bremsen, damit das Hinterrad nicht vor lauter Kraft durchdreht. Oben angekommen hatte ich dieses Grinsen im Gesicht, welches ich sonst nur nach einem fetzigen Downhill aufsetze,“ schwärmt Simon.
Steile Hänge – kein Problem!
Zum nächsten Test-Trail ging es durch das mondäne Villenviertel von Oberwartha, Richtung Tännichtgrund – eine überraschend ursprünglich-wilde Landschaft. Ein schmaler Pfad führte an den steilen Hängen der kleinen Schlucht entlang. Für Simon ein Leichtes: „Hier war vor allem Balance-Gefühl gefragt. Kein Problem mit dem Haibike! Das Mehrgewicht des Elektroantriebes fiel mir überhaupt nicht auf. Geometrie und Agilität stimmen bei diesem Bike einfach.“
Unter den riesigen Rohrleitungen des Kraftwerkes hindurch ging es als Nächstes wieder steil bergauf:
Die Downhill-Qualitäten
In der letzten Etappe des Offroad-Parcours sollten die Downhill-Qualitäten des Haibikes noch zünftig getestet werden. Über einen Handtuch-breiten Pfad, der steil bergab fiel, ging es zurück ins Elbtal zum unteren Stausee. „Stufen, enge Kurven, Wurzeln – mit dem Haibike SDURO All Mountain SL 2016 alles kein Ding. Die Suntour-Federung schluckte alle Widrigkeiten des Untergrundes souverän weg! Die Tektro-Bremsen bissen herzhaft zu, wenn es notwendig war.“
Fahrt ohne elektrische Unterstützung
Soweit, so gut. Mit Motor alles kein Problem. Doch wie radelt es sich ohne Unterstützung, wenn zum Beispiel der Akku leer ist? Simon lässt es drauf ankommen: “Zuerst schaltete ich auf asphaltierter Ebene den Antrieb ab. Auch wenn ich sofort deutlich spürte, dass der elektrische Rückenwind nun fehlte, konnte ich mir es gut vorstellen, so noch einige Kilometer weiter zu radeln. Das Experiment wiederholte ich an einer Auffahrt in den Weinbergen. Bereits bei etwa 10 Prozent Steigung hörte hier der Spaß ganz klar auf! Aber so weit muss es ja nicht kommen, wenn man die Kapazitäten seines Bikes kennt.”
“Nach 25 Kilometern und etwa 350 Höhenmetern zeigte die Akku-Kapazität deutlich über 50 Prozent an. Meist fuhr ich im Energie sparenden Eco-Modus, nur an den steilen Rampen im Gelände schaltete ich in die höheren Unterstützungsstufen. Einen Ersatzakku mit zu schleppen, käme für mich persönlich nicht in Frage, da das Gewicht doch deutlich am Rucksack zieht. Möglich wäre es natürlich trotzdem – der Akku lässt sich mit Hilfe des Schlosses sehr einfach wechseln. Wer Touren zwischen 40 und 50 Kilometern mit nicht allzu viel Höhenmetern plant, sollte aber auch ohne Ersatzakku auf der sicheren Seite sein,“ so das Fazit unseres Testfahrers.
Fazit
Simon, der sonst eigentlich nur „kompromisslos“ Sport treibt, zeigte sich insgesamt vom 2016 Haibike SDURO All Mountain SL sehr angetan.
Man kann seine Route einfach ganz anders planen. Der Berg, den man rauf muss, um runter zu fahren, wird nicht mehr als Last empfunden.Testfahrer Simon
Der leise Motor, der zupackt, wenn man ihn braucht und nicht stört, wenn er sich zurückhalten soll, beeindruckt. Das Haibike hat sich als absolut geländetauglich, auch für ruppige Trails erwiesen. „Besonders die Federgabel hat mich positiv überrascht. Sie zeigt ein sehr gutes Ansprechverhalten und dämpft hervorragend,“ ergänzt Simon.
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