Pedelecs gehören inzwischen zum Straßenbild. Wer sich ein Pedelec zulegen und lange damit Spaß haben möchte, sollte beim Kauf einiges beachten. Wichtig ist beispielsweise, dass das Rad zum Alter des Nutzers und zu dessen Bedürfnissen passt.
Von einem Schnellkauf im Internet raten die Experten von TÜV SÜD ab. Eine Fachberatung ist in jedem Fall sinnvoll, damit sich die Investition auch lohnt. Pedelecs gibt es in unterschiedlichen Ausführungen. Pendler greifen zu faltbaren Modellen, sportlich Ambitionierte finden Mountain-Bikes in vielen Varianten und für den Ausflugsradler gibt es eine große Auswahl an City-Bikes.
Als Pedelec bezeichnet man ein Fahrrad, das mit Muskelkraft und einem unterstützenden Elektromotor angetrieben wird. Sobald der Fahrer in die Pedale tritt, kommt die Unterstützung des E-Motors dazu. Dabei darf die Geschwindigkeit nicht mehr als 25 Stundenkilometer betragen, beim Motor sind maximal 250 Watt erlaubt. Die Anfahrhilfe darf bis zu sechs Stundenkilometer beschleunigen. Deshalb ist hier auch kein Helm vorgeschrieben.
Was ist ein S-Pedelec?
Ganz anders sieht es bei S-Pedelecs aus. Der große Unterschied besteht in der Geschwindigkeit. Diese Räder sind mit maximal 1000-Watt-Motoren ausgestattet und dürfen bis zu 45km/h schnell sein. Damit zählen sie zu den Kleinkrafträdern. Der Fahrer muss ein Versicherungskennzeichen anbringen und entweder den Pkw-Führerschein oder den Führerschein Klasse AM haben sowie mindestens 16 Jahre alt sein.
„Das bedeutet, dass für den Fahrer eines S-Pedelecs Helmpflicht besteht“, sagt Andreas Gerstner von der TÜV SÜD Product Service GmbH. „Denn mit bis zu 45 Stundenkilometern sind diese Räder ziemlich flott im Straßenverkehr unterwegs und das ausschließlich auf der Straße. Denn das Befahren von Radwegen ist untersagt.“ Ob das Anbringen eines Anhängers möglich ist, ist im Einzelfall zu prüfen. Dabei kommt es auf die Art des Anhängers (Klasse 0) an und ob der Hersteller des S-Pedelecs überhaupt eine Anhängelast freigibt. Hinweise zu Fragen rund um die Bedienung sind meist auch in der Gebrauchsanweisung zu finden.
Auf technische Details achten
Das Herzstück des Elektrorads ist der Akku. Gerade bei günstigen Modellen ist es wichtig, einen Blick auf die Garantiebedingungen zu werfen. Oftmals sind diese auf sechs Monate oder 500 Ladezyklen beschränkt. Um das Fahren unbeschwert genießen zu können, ist eine Akku-Ladestandsanzeige wichtig. Komfortabel aufladen lässt sich ein Akku, der sich vom Rad trennen lässt. Zudem ist das Rad dann für Diebe uninteressant und im Schadensfall kann eine Ersatzbatterie leicht besorgt werden.
Ladezeit und Reichweite
Das Spektrum der Ladezeiten reicht von zwei bis sechs Stunden. Ein Langstreckenfahrer sollte unbedingt auf die erforderliche Reichweite achten. Die Hersteller geben zwischen 25 bis 150 Kilometer an. Ein Fachhändler kann hier über Erfahrungen aus der Praxis berichten. Vor dem Kauf eine Probefahrt machen Wer auf ein Elektrorad umzusteigen möchte, sollte unbedingt mehrere Fahrräder vor dem Kauf testen. Das ist beispielsweise im Urlaub möglich, denn viele Radgeschäfte verleihen die Räder auch. Häufig wird die Nutzungsgebühr später mit dem Kaufpreis verrechnet.
Weitere Informationen gibt es hier und unter www.tuev-sued.de.