Bodenständiger Tiefeinsteiger mit höchster Tragkraft
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Mit dem STEVENS E-Triton Plus hat der Hersteller aus der Hansestadt Hamburg bereits seit der vergangenen Saison ein sehr stabiles Pedelec im Programm. Es ist einzig als Tiefeinsteiger erhältlich, bei STEVENS “Forma” genannt und stellt trotzdem das E-Bike mit dem höchsten zulässigen Gesamtgewicht im Portfolio der Marke dar. Wir haben die neue Variante für das Jahr 2021 getestet.

STEVENS E-Triton Plus Forma 2021
belastbar und doch komfortabel unterwegs

Das E-Triton Plus Forma geht 2021 in seine zweite Saison. Gegenüber der Vorjahresvariante fanden nur Änderungen im Detail statt, trotzdem hat das Modell um rund 600 Gramm auf stattliche 28 Kilogramm zugelegt. Das Mehrgewicht kann das Pedelec aber gut verstecken, denn im Vergleich der beiden Ausstattungslisten finden wir nur minimalste Änderungen z.B. beim Schalthebel für die Shimano Deore XT Schaltung.

Auch im nun 85 Newtonmeter starken Bosch Performance Line CX Antrieb kann die Änderung nicht liegen, denn hier wurde einzig die Software seitens Bosch eBike Systems angepasst. Profitieren kann das Modell auf jeden Fall vom höheren Drehmoment, obwohl der Antrieb auch schon vorher problemlos mit dem E-Bike zurechtgekommen sein dürfte.

Der Motor ist harmonisch im wuchtigen, aber dennoch formschönen Rahmen integriert worden, wobei zur weiteren Stabilisierung eine Querstrebe zwischen Unterrohr und Sitzrohr angebracht wurde, die gleichzeitig als Tragegriff fungiert. Im Unterrohr ist der große Bosch PowerTube 625 Akku untergebracht, welcher für eine hohe Reichweite bei Alltags- und Pendelfahrten, aber auch auf Touren in der Freizeit bereitstellt.

Die erzielbaren Restkilometer werden ganz klassisch auf dem Bosch Intuvia Display angezeigt, welches sich bekanntermaßen durch seine schnörkellose Bedienung und gute Ablesbarkeit auszeichnet. Hier kommt auch der verstellbare Oxygen Versa II Vorbau zum Tragen, der eine einfache Anpassung des Winkels zulässt.

Der Akku befindet sich geschützt und per Schloss gesichert hinter einer Plastikabdeckung, die leicht abgenommen werden kann und Gewindehülsen zur Befestigung von z.B. einem Flaschenhalter mitbringt. Zur leichten Entnahme der Batterie verbaut STEVENS hier lobenswerterweise einen flexiblen Gummiriemen, der ein problemloses Herausheben des Akkus möglich macht. Das Handling des Akkus kann damit sehr vereinfacht werden.

Der Ladeport ist im unteren Bereich des Sitzrohres eingelassen und wird mit der meist labberigen Gummiabdeckung von Bosch verschlossen. Wohl durch die etwas tiefere Einlassung in den Rahmen wird die oft bemängelte Abdeckung aber erstaunlich gut geführt und lässt sich leicht wieder dicht verschließen.

Abgesehen vom vorderen Bremsschlauch werden alle Kabel so früh wie möglich sauber per Spiral-Kabelschlauch zusammengefasst und links in den Rahmen eingeführt. Auf der rechten Seite tritt nur das Kabel für den Scheinwerfer aus, welcher oben an der Gabelbrücke befestigt ist. Alle anderen Kabel und Züge sieht man nur kurz vor ihren Bestimmungsort aus dem Rahmen austreten, was für ein cleanes Erscheinungsbild des STEVENS E-Triton Plus sorgt.

Um jederzeit die passende Übersetzung anbieten zu können, ist der Tiefeinsteiger mit der Shimano Deore XT Schaltung mit 12 Gängen ausgerüstet, die eine Bandbreite von 510 % bereitstellt. Diese harmoniert sehr gut mit dem starken Bosch CX Antrieb und lässt den Nutzer auch problemlos steilste Anstiege erklimmen. Ein stabiler Kettenschutz soll dafür sorgen, dass die Hosenbeine sauber bleiben.

Geht es dann bergab, stehen kräftige Magura Vierkolben-Bremsen bereit, die auch mit dem randvoll beladenem E-Triton Plus kaum Probleme haben dürften. Vorne und hinten verbaut STEVENS dabei Bremsscheiben mit einem Durchmesser von 180 mm, was für den Einsatzzweck des Modells durchaus angemessen ist.

Für den Komfort auf den meisten Wegen ist die stabile SR Suntour Mobie-45 Luftfedergabel verbaut, die einen Federweg von 80 Millimetern bereitstellt. Ergänzt wird die Dämpfung durch die 50 mm breiten Schwalbe Marathon E Plus Reifen, die hohen Fahrkomfort durch ihr großes Luftvolumen, Sichtbarkeit durch Reflexstreifen und zudem höchsten Pannenschutz mitbringen. Eine Reifenfreiheit bis zu 52 mm Breite ist beim E-Triton Plus gegeben.

Ergonomische Griffe von Ergon am hauseigenen Oxygen E-Scorpo Lenker lassen ebenso ein ermüdungsfreies Fahren zu, wie der bequeme eBike-spezifische Selle Royal eZone Sattel (hier im Test). Wir hätten uns trotzdem noch eine absenkbare Sattelstütze gewünscht.

Für die Aufnahme von Gepäck in Form von Körben oder Satteltaschen steht der Racktime Supernova RTA zur Verfügung, der gleich mit einem hellen Rücklicht des innovativen Lampenherstellers aus Baden ausgerüstet ist. Leider allerdings ohne Bremslicht. 🙁

An der Front hingegen leuchtet ein Scheinwerfer aus der iQ-XS Serie von Busch & Müller, welcher mit einer Lichtstärke von 70 Lux aufwartet und eine hohe Nahfeldausleuchtung samt Tagfahrlicht mitbringt. Stabile Schutzbleche von SKS sorgen für einen guten Schutz vor Nässe und Schmutz, während man das Modell auf dem stabilen STEVENS Edge Ständer parken und kurz auch per ABUS Rahmenschloß sichern kann. Auf der Fahrt sorgt die STEVENS D85 Klingel für ausreichend Gehör.

In der Praxis

Das STEVENS E-Triton Plus Forma kann mit einer hohen Fahrstabilität und einem satten Fahrgefühl aufwarten. Egal ob auf gerader Strecke oder auch bei schneller Fahrt bergab konnte man das ausgereifte Modell aus Hamburg nicht in Verlegenheit bringen. Im Gegenteil: Man hatte das E-Bike jederzeit sicher und direkt im Griff und bekam auch eine gute Rückmeldung vom Untergrund.

Der Rahmen zeigte sich als sehr verwindungssteif und harmonierte bestens mit dem erstarkten Bosch Performance Line CX, der recht leise sein Werk verrichten konnte. Auch auf längeren Strecken hatte man in keinem Fall mit schmerzendem Sitzfleisch oder eingeschlafenen Händen zu kämpfen, sondern konnte entspannt seine Strecke zurücklegen.

Dank großer Bandbreite durch die 12-fach Kettenschaltung konnte man dabei die Trittfrequenz auf einem angenehmen Niveau halten, wobei auch ein durchaus schaltfaules Fahren möglich war. Die hydraulischen Magura Scheibenbremsen zeigten sich nicht zuletzt wegen der großen 3-Finger-Hebel bissig, aber trotzdem gut dosierbar und vermittelten ein hohes Sicherheitsgefühl.

Natürlich war das höhere Gewicht sowohl auf der Straße, aber auch beim Handling des Modells zu spüren. Was sich in ersterem Fall aufgrund eines niedrigen Schwerpunkts positiv bemerkbar machte, stellt manche Nutzer z.B. beim Aufsetzen auf dem Fahrradträger oder beim Hinabtragen einer Treppe vielleicht vor Herausforderungen.

Allerdings halten sich die Einschränkungen dank gut platzierter Detaillösungen wie dem Tragegriff am Rahmen und zusätzlichem Griff am Sattel doch in Grenzen. Schließlich sorgt die zurückhaltende, aber dennoch hochwertige Farbgebung für einen edlen Eindruck, der auch noch in mehreren Jahren nichts von seiner Wirkung eingebüßt haben dürfte.

PRO
  • kräftiger Motor
  • ausdauernde Batterie
  • sehr stabiler Rahmen
  • gut anpassbare Federgabel
  • Steckachsen vorne und hinten
  • hoher Fahrkomfort
  • helle LED-Lichtanlage
  • ergonomische Kontaktpunkte
  • variabler Gepäckträger
  • pannensichere, komfortable Reifen
  • komplette Ausstattung (Schutzbleche, Schloss, Ständer, Klingel)
  • zeitloses Design
CONTRA
  • kein Bremslicht
  • keine absenkbare Sattelstütze

STEVENS E-Triton Plus Forma 2021

STEVENS E-Triton Plus Forma 2021 Test

STEVENS E-Triton Plus Forma 2021

Motor: Bosch Performance Line Gen4, 250 W, 85 Nm
Batterie: Bosch PowerTube 625, 625 Wh
Display: Bosch Intuvia
Rahmen: Aluminium
Gabel: SR Suntour Mobie45-Air LOR, 80 mm
Schaltung: Shimano Deore XT Shadow+, 1×12
Bremsen: Magura MT5N-e, 180 mm v/h
Kurbelgarnitur: Oxygen E-Scorpo
Sattelstütze: Oxygen E-Scorpo
Sattel: Selle Royal eZone
Laufräder: Shimano Deore XT | Oxygen XL-D A25
Reifen: Schwalbe Marathon E-Plus Performance
Gewicht: 28 kg
zul. Gesamtgewicht: 180 kg
Preis: 4.499 EUR

Transparenzhinweis: Das STEVENS E-Triton Plus Forma 2021 wurde uns seitens des Herstellers für den Testzeitraum kostenlos zur Verfügung gestellt. Auf das Testergebnis und unsere Meinung hatte dies keinen Einfluss.

Wir bedanken uns zudem bei Herrn Stoll von Rolllust – Radsport in Markgröningen für das Handling des E-Bikes und die großzügige Hilfe. Sehr empfehlenswertes Fahrradgeschäft mit herausragendem Service! 🙂