Auf einer ausgiebigen Runde rund um Bad Urach konnte man alle Nuancen des E-Mountainbikes aus den Vogesen testen
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Das Samedi 29 Trail 9 mit dem smarten System von Bosch eBike Systems wurde von Moustache Bikes bereits im vergangenen Jahr vorgestellt. Für 2023 hat sich so gut wie nichts am E-Mountainbike mit 150 mm Federweg vorne und hinten geändert, warum auch?

Doch halt! Ein neues Modell wurde bei unserem Press Camp angekündigt, das limitierte Moustache Samedi 29 Trail LTD. Dieses Modell kommt mit Bosch CX Race Antrieb (hier im Test) und wird nur 250 Mal zu haben sein. Auch ist ein neues Einstiegsmodell Trail 3 verfügbar, welches mit dem Intuvia 100 Display und der Marzocchi Z2 Gabel ausgerüstet ist

Wir waren vor Ort, um mit dem Moustache-Team und anderen Journalisten eine ausgedehnte Runde mit den Bikes rund um Bad Urach zu fahren und haben uns dies natürlich nicht entgehen lassen. Wie sich das Moustache Samedi 29 Trail 9 dabei geschlagen hat, erfährt man jetzt in unserem Erfahrungsbericht.

Moustache Samedi 29 Trail 9 im Detail

Das Moustache Samedi 29 Trail 9 bringt einen stabilen Aluminiumrahmen mit, der das smarte System von Bosch aufnimmt. Allerdings wäre Moustache nicht Moustache, wenn man sich nicht eine eigene clevere Lösung erarbeitet hätte, die einiges besser macht als der Standard.

Bild: Moustache

So hat man für die Fixierung der Intube-Batterie eine eigene Befestigung ersonnen, die deutlich kompakter baut, als die Verriegelung von Bosch, aber genauso gut funktioniert. Auf ein Schloss verzichtet Moustache dabei, sondern sichert den Akku per einfacher Rändelschraube im Rahmendreieck.

Auch die Befestigung des Antriebs hat Moustache geändert. Durch die eigens kreierten Bauteile konnte zum einen der Motor selbst näher an den Rahmen wandern, vor allem aber auch der Akku sehr nah am Motor platziert werden.

Insgesamt konnte man so die Bauhöhe von Motor und Akku gegenüber dem Vormodell halten und musste keine Kompromisse bei den Größen eingehen, trotz längerem Akku. Alle Details zu dieser Integration und weiteren technischen Highlights der Serie findet man in unserem Artikel zur Vorstellung der Serie.

Moustache Samedi 29 Trail 9 2023

Moustache verbaut den Bosch Performance Line CX in Verbindung mit der LED Remote und dem Bosch Kiox 300. Ein Wechsel auf den SmartphoneGrip ist optional möglich, um weitere Funktionen zu erhalten. Aber auch mit dem Kiox 300 ist Navigieren möglich. Für weitere Funktionalität wie den eBike Alarm kann das optionale Bosch Connect Module leicht nachgerüstet werden.

Das Samedi 29 Trail 9 kommt mit einer sehr guten Ausstattung, angefangen von der Fox 36 Factory Gabel und dem obligatorischen Moustache Magic Grip Control Dämpfer. Hier hat man sehr viele Einstellmöglichkeiten, um die Federelemente an seine Vorlieben und an die Strecke anzupassen, was beim Dämpfer in Sachen Zugstufe auch dynamisch erfolgt.

Die Franzosen verbauen bei diesem Modell vorne und hinten auch Vierkolbenbremsen aus der Shimano XT-Serie in Verbindung mit Bremsscheiben im Durchmesser von 203 mm, die für jede Situation eine standfeste Bremsleistung abliefern sollten.

Auch die 12-fach-Schaltung stammt aus derselben Serie und stellt dem Nutzer eine Bandbreite von 510 % zur Verfügung, was auch für steilste Anstiege mehr als ausreichend ist, vor allem in Verbindung mit den 85 Nm bzw. 340 % Unterstützungsleistung des smarten Bosch Performance Line CX Antriebs.

Das Trail 9 rollt auf hauseigenen und asymmetrisch gestalteten Laufrädern von Moustache, die vorne und hinten mit den Maxxis Assegai Reifen bestückt sind. Laut Informationen des globalen PR-Managers Clément wurden die Felgen speziell auf die Aufnahme dieses Reifens hin optimiert.

Der hauseigene Moustache Sport Sattel wird auf der KindShok Rage I Variostütze montiert, die bei der von uns gefahrenen Größe L dann 170 mm abgesenkt werden kann und so genügend Freiraum für den Fahrer auf den Trails bereitstellt.

Moustache führt die Kabel sauber rechts und links vom Steuerrohr in den Rahmen ein. Die zum einen als Schutz für die Kabel, damit die Knickradien nicht zu klein werden und zum anderen auch aus Wartungsgründen. Würden die Kabel durch den Steuersatz laufen, wäre eine einfache Wartung nicht gegeben, wie man mitteilt.

Auf der Fahrt

Von unserem Treffpunkt ging es nach einer kleinen Einführung und dem notwendigen Setup der Bikes los auf die Strecke, zuerst durch die Stadt und an Magura vorbei, wo wir dann uns auf den Weg nach oben machten. Hier konnte man auf unterschiedlichen Untergründen gleich den Grip der E-Trailbikes austesten, sowohl auf Asphalt, Schotter als auch Waldboden mit Wurzeln und teils losen Steinen.

Bild: Moustache

Nachdem diese ersten Hürden mehr oder weniger problemlos geschafft waren, ging es dann auf einem Wanderweg weiter, der teilweise am Rand des Berges verlief und die Truppe auch an diversen Aussichtspunkten vorbeiführte. Natürlich ging es auch manchmal bergab über Wurzeln und Steinfelder, wo man gleich die Performance der Bikes im Downhill ausprobieren konnte.

Teilweise lag noch sehr viel Laub auf dem Boden, welches für einen glitschigen Untergrund sorgte. Hier war etwas Vorsicht angebracht, schließlich konnte sich auch der ein oder andere Stein oder ein Wurzelteppich darunter verbergen. Die Federung hat hier aber gut gearbeitet und sackte nicht weg, so dass man immer die Kontrolle behielt.

Bild: Moustache

Anschließend folgten wir einem Schotterweg schnell ins Tal und durchquerten Dettingen an der Erms nur, um auf der anderen Seite den nächsten Berg zu erklimmen. 😀 Ebenfalls wieder am Grat des Berges angekommen, fuhren wir hier auch weiter am Rand entlang.

Bild: Moustache

Bild: Moustache

Es ging mehrere Male bergauf und bergab, auch über teilweise heftige Stellen, bis wir dann an einem Segelflugplatz angekommen waren, der sich für eine kleine Mittagspause anbot. Hier konnte man sich dann etwas von den Strapazen erholen und hatte bei klarem Wetter noch eine grandiose Aussicht über die gesamte Gegend bis weit hinter Stuttgart.

Bild: Moustache

Unser nächstes Ziel, die Burgruine Hohenurach konnte man von dort auch gut sehen, allerdings musste man dafür noch ein gutes Stück durch den Wald. Auf dem Weg gab es alles, angefangen von griffigen Waldwegen, über Wurzelteppiche und rockige Abfahrten.

Bild: Moustache

Danach ging es dann noch ein bisschen am Rand des Berges weiter, bevor wir uns auf den Weg nach unten machten. Hier kam man noch an einer Schlucht vorbei, die sich für ein Fotoshooting mit den Samedi 29 Trail E-MTBs von Moustache in Action anbot.

Bild: Moustache

Je nach eigenen Skills konnte man die schwierigsten Stellen dank der Samedi 29 Trail 9 auch gut meistern und wurde hier vom Bike keinesfalls im Stich gelassen. Nach einigem Auf und Ab erreichten wir dann die Burgruine, die dem Bosch Performance Line CX und dem Fahrer nochmals alles abverlangte, bevor man dann erneut die grandiose Sicht über Bad Urach genießen konnte.

Nach kurzer Zeit der Erholung machten wir uns wieder auf dem Weg zurück nach Bad Urach. Hier ging es über Trails am Hang, die etwas mit Vorsicht zu genießen waren, immer weiter hinab, bis wir dann nach nicht allzu langer Zeit mitten im Ort aufschlugen und dann zurück zu unserem Ausgangspunkt am Biosphärenhotel Graf Eberhard gelangten.

Hier wartete dann zu einem gelungenen Abschluss auf uns Brot, Käse und Craft Beer aus den Vogesen, so dass man gut gestärkt die Heimreise antreten konnte.

Bild: Moustache

Fazit

Bei der ausgiebigen Runde rund um Bad Urach konnten wir einen guten Eindruck vom E-Trailbike aus dem Hause Moustache gewinnen. Wie schon der große Bruder Moustache Game in Portugal, hat das Moustache Trail auch hier abgeliefert und im Ganzen überzeugt. Eventuell könnte der Lenker ein Ticken höher sein, damit man bergab etwas zentraler positioniert wird. Vielleicht wird dieser erste Eindruck aber auch relativiert, wenn wir das E-MTB über einen längeren Zeitraum auf unseren Hometrails testen. Wir werden hier dann auf jeden Fall über unsere Erfahrungen ausführlich berichten.

Bild: Moustache

Alle weiteren Informationen zum getesteten Modell stehen unter www.moustachebikes.com zur Verfügung.

Bilder: s. Kennz.