Während der zahlreichen Neuheitenvorstellungen und Veranstaltungen im Vorfeld der Eurobike ist es uns leider entgangen, dass der Bremsenhersteller und Entwicklungsdienstleister BrakeForceOne (BFO) bereits im Juli ein Teil von ZF Friedrichshafen wurde. Der weltweit zweitgrößte Automobilzulieferer bringt damit seine Kompetenz im Bereich Mikromobilität weiter voran.
Der Kauf ändert (vorerst) nichts am bisherigen Geschäftssitz von BFO, der weiterhin in Tübingen ansässig bleibt. Die 50 Mitarbeiter, die am Hauptsitz beschäftigt sind, werden in die Division Industrietechnik der ZF Friedrichshafen übernommen. Deren Leiter, Dr. Klaus Geißdörfer, bewertet die Akquisition sehr positiv:
Mit der Akquirierung musste Gründer und Geschäftsführer Frank Stollenmaier seinen Posten abgeben und das Unternehmen verlassen. Als Nachfolger wurde Gerhard Meindl bestellt, der sich innerhalb des ZF-Konzerns schon länger mit Mikromobilität, besonders im Zweiradbereich, beschäftigt hatte und mit BFO durch das Joint Venture vertraut war.
Über die Gründe schweigen sich beide Unternehmen aus, auch über den Verkaufspreis wurde Stillschweigen vereinbart. Ob eine Insolvenz bevorstand oder andere Gründe maßgeblich waren, wird wohl für Außenstehende ungewiss bleiben. Frank Stollenmaier jedenfalls ist derzeit wohl für Presseanfragen nicht zu erreichen. In der ZF-Pressemeldung jedoch wird er zum Vorgang wie folgt zitiert:
Auch wenn ZF Friedrichshafen alle Kompetenzen besitzen dürfte, um jegliche begonnene Projekte der BFO GmbH zu Ende zu führen, so bleibt es für uns fraglich, ob Produkte wie der Elektroroller Flynn etc. jemals am Markt erhältlich sein werden.
Wir jedenfalls werden weiter beobachten, was mit der BrakeForceOne GmbH unter dem Dach der ZF Friedrichshafen passiert und dann hier berichten.
Mehr Informationen stehen unter www.brakeforceone.de.