Toleranz und Rücksichtnahme auf der Straße, Vielfalt, Freiheit und Demokratie im gesellschaftlichen Kontext: Bei der Zweirad-Einkaufs-Genossenschaft ZEG mit ihren über 1.000 Fachhändlern und deren rund 20.000 Mitarbeitenden ist kein Platz für demokratiegefährdendes oder gar völkisches und rassistisches Gedankengut. Im Frühjahr und Sommer sind Sternfahrten für Radfahrende in ganz Deutschland geplant, die gemeinsam mit den Partnern organisiert werden. „Radfahrer sollen ein Zeichen setzen für Freiheit und Demokratie!“, kündigte Georg Honkomp, Vorstandsvorsitzender der ZEG, in Köln an.
Radfahrerinnen und Radfahrer kennen das: Wo unterschiedliche Menschen oder Interessen aufeinandertreffen, ist Toleranz gefragt. Auf der Straße etwa, wo sich Fahrrad bzw. E-Bike und Kraftfahrzeug den Verkehrsraum teilen – idealerweise so, dass keiner den anderen behindert oder gefährdet. Oder auf Wegen, die sich Radfahrende und Fußgänger teilen, oder im Wald, wo die einen mit dem MTB Spaß haben und die anderen mit ihrem Hund spazieren gehen wollen.
Menschenwürde und Rechtssicherheit sind das unantastbare gesellschaftliche Grundgerüst
„Leben und leben lassen“, ist die Devise, wo man auf unterschiedliche Menschen und ihre unterschiedlichen Interessen trifft. Oder, wie man bei uns in Köln sagt: „Jeder Jeck ist anders.“ Und was im Straßenverkehr oder in der Freizeit gilt, muss auch bei den Leitlinien unserer Gesellschaft Bestand haben. Die Gleichbehandlung aller Individuen, Menschenwürde und Rechtssicherheit müssen ein gesellschaftliches Grundgerüst sein, an dem nicht gerüttelt werden darf. Es sind diese „freiheitlichen Grundrechte, die wir uns hart, hart erarbeitet haben nach diesem Desaster ’45“, wie es der Cheftrainer des Fußball-Bundesligisten SC Freiburg, Christian Streich, in einer bemerkenswerten Pressekonferenz ausgedrückt hat.
Nun aber diskutieren einige Mitglieder einer im Bundestag und in Länderparlamenten vertretenen Partei über die millionenfache Vertreibung von Menschen aus unserem Land. Und ob man nun mit bestimmten politischen Entscheidungen oder gesellschaftlichen Entwicklungen einverstanden ist oder nicht, ob man manche Dinge vorbehaltlos unterstützt oder kritisch sieht: „Jeder in diesem Land ist dazu aufgerufen, aufzustehen und sich ganz klar zu positionieren“, um noch einmal Christian Streich zu zitieren. Wo unser Grundgesetz ausgehöhlt werden soll, wo man Nachbarn, Freunden und nicht zuletzt Kolleginnen und Kollegen pauschal das Aufenthaltsrecht entziehen will, ist ein Punkt erreicht, an dem man zu bestimmten politischen Ansichten, Parteien und Personen nicht mehr schweigen kann.
Toleranz und Rücksichtnahme – auf dem Fahrrad und in der Gesellschaft
Georg Honkomp, als Vorstandsvorsitzender der ZEG, formuliert es stellvertretend für die ZEG-Familie: „Als Europas größte Zweirad-Einkaufs-Genossenschaft mit rund 600 Mitgliedsbetrieben, über 1.000 Fachhandelspartnern und deren rund 20.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern stehen wir in der Mitte unserer Gesellschaft. Uns eint die Freude am Radfahren, die Begeisterung für moderne Zweiradtechnik und der Wunsch, hochwertige Produkte anzubieten und fair zu beraten. Die Vielfalt, die Kundinnen und Kunden sowie unsere Mitarbeitenden auszeichnet, ist für uns ein hohes Gut, das es unbedingt zu erhalten gilt. Und deshalb wollen wir, will die ZEG, jeglichem rassistischen, völkischen und nationalistischen Gedankengut eine klare Absage erteilen. Treten Sie mit uns für die Verteidigung freiheitlicher und demokratischer Werte ein – ebenso, wie Sie auf dem Fahrrad oder E-Bike für Toleranz und Rücksichtnahme stehen.“
Die ZEG wird in Kürze über die Durchführung der Sternfahrten „Radfahren für Freiheit und Demokratie“ informieren.