Mit zahlreichen Entwicklungen möchte Bosch eBike Systems die Sicherheit von eBikes verbessern
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Pedelecs verändern unsere Fortbewegung und entwickeln sich zu einem wichtigen Faktor im modernen Mobilitätsmix. Laut des Instituts für Demoskopie Allensbach (IfD) ist allein zwischen 2014 und 2016 die Anzahl der eBike-Besitzer in Deutschland um eine Million gestiegen.1

Viele entscheiden sich für ein eBike, weil sie schnell, komfortabel und nachhaltig unterwegs sein möchten. Das hat Auswirkungen auf die Nutzung: Mit der elektrischen Unterstützung fahren eBiker deutlich häufiger, länger und laut ZIV im Schnitt rund zwei km/h schneller als mit dem konventionellen Fahrrad.2

Dafür sind passende Rahmenbedingungen, eine adäquate Infrastruktur sowie Rücksichtnahme und Besonnenheit aller Verkehrsteilnehmer notwendig. Denn fest steht: Damit sich der eBike-Fahrspaß dauerhaft im Alltag etabliert, muss sich die Verkehrssicherheit weiter erhöhen. Bosch eBike Systems leistet hierzu mit innovativen Produkten und umfassendem Service einen Beitrag. Ein Überblick zur eBike-Sicherheit.

Sicherer eBiken mit ABS von Bosch

Immer mehr Menschen satteln um, setzen auf das Rad mit elektrischem Rückenwind. Inzwischen sind auf Deutschlands Straßen mehr als drei Millionen e-Bikes unterwegs. Mit der Zunahme des Bestands an Elektrofahrrädern und der gefahrenen Kilometern wächst auch die Zahl der Unfälle. Vor allem falsches Bremsverhalten oder mangelnde Fahrsicherheit spielen bei den Unfallursachen oft eine zentrale Rolle.

Mit der Einführung des ersten serienreifen Antiblockiersystems (ABS) für eBikes bringt Bosch jetzt ein Produkt auf den Markt, das die Verkehrssicherheit für den eBiker und seine Umwelt erhöht. Durch die Neuentwicklung ist es beim Pedelec möglich, das Blockieren des Vorderrades zu verhindern sowie das Abheben des Hinterrads durch ein intelligentes System zu begrenzen. Auf diese Weise lässt sich der Bremsweg reduzieren und das Risiko von Überschlägen und Stürzen verringern.

Doch wie stehen die Chancen, dass sich das eBike ABS am Markt durchsetzt? „Analogien beim Auto und beim Motorrad zeigen, dass solche Innovationen zu-nächst Sonderausstattungen im Premium-Segment sind, dann werden sie serienmäßig und in der unteren Preisklasse optional und irgendwann wird diese Technik gesetzlich vorgegeben. Das ABS hat das Potenzial, bei hochwertigen Pedelecs im City- und Trekking-Bereich Standard zu werden,“ sagt Claus Fleischer, Geschäftsleiter Bosch eBike Systems.

Ab Herbst 2017 wird das Bosch eBike ABS zunächst für ausgewählte Flottenpartner im deutschsprachigen Raum verfügbar sein, der Serieneinsatz an Trekking- und City-eBikes mit Bosch-Antriebssystem ist für Herbst 2018 vorgesehen.

Bosch-Bordcomputer: Konzentration auf das Wesentliche

Ablenkungen im Straßenverkehr stellen große Risiken dar. Hier setzt Bosch mit den Bordcomputern Purion, Intuvia und Nyon an. Die Displays bieten sämtliche Informationen wie Geschwindigkeit, Trittfrequenz oder Reichweite auf einen Blick. Bei der Bedienung behält der eBiker beide Hände am Lenker und steuert während der Fahrt den Bordcomputer komfortabel und einfach über eine separate Einheit. Somit ist es möglich, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und die Fahrt zu genießen.

Richtig anfahren, automatisch schalten

Falsches Anfahren ist beim eBiken eine häufige Fehlerursache mit gefährlichen Folgen. Das 3-Sensoren-Konzept der Antriebe von Bosch wirkt dem entgegen. Mehr als 1.000 Mal pro Sekunde werden Drehmoment, Geschwindigkeit und Beschleunigung gemessen, und es wird präzise ermittelt, welche Unterstützung der Fahrer in der jeweiligen Situation benötigt.

Auf diese Weise sind sanftes Anfahren und optimales Beschleunigen garantiert. Für ein zusätzliches Plus an Sicherheit und Komfort sorgt die automatische eShift-Lösung für Nabenschaltungen. Der eBiker ist stets im richtigen Gang unterwegs, während der Fahrt sind keine Schaltkomponenten am Lenker zu bedienen. Mögliche Fehlerquellen werden so minimiert.

Mit hochwertigen Akkus sicher ans Ziel

Der Akku ist die Energiequelle des Pedelecs. Er versorgt den Motor mit elektrischer Leistung, die für die Unterstützung beim Fahren notwendig ist. Manche e-Bike-Interessenten sind allerdings skeptisch, ob die Energie des Akkus für ihre Zwecke ausreicht. Diese Sorge ist in der Regel unbegründet. Die PowerPacks von Bosch gehören zu den leichtesten und effizientesten Akkus am Markt und verfügen über die höchste Energiedichte.

Reichweiten von mehr als 80 Kilometern sind mit einer Akku-Ladung durchaus möglich. Damit lassen sich die meisten Strecken entspannt bewältigen, und der eBiker kommt sicher ans Ziel. Zu beachten ist allerdings, der Verbrauch und die Reichweite hängen von unterschiedlichen Faktoren ab – beispielsweise von Unterstützungsstufe, Fahrverhalten, Luftwiderstand, Fahrergewicht, Reifendruck und Terrain.

Das elektronische Bosch Batterie-Management-System steuert und regelt die Abläufe im Akku und schützt diesen vor zu hohen Temperaturen, Überlastung und Tiefentladung. Tipps zum richtigen Umgang mit eBike-Akkus hat Bosch unter bosch-ebike.com zusammengestellt.

Ein Blick voraus: Sicher unterwegs in fahrradfreundlichen Städten

Für Städte und Kommunen wird es immer wichtiger, Radfahren noch attraktiver zu machen. Schließlich hilft das Rad dabei, Ressourcen zu schonen, Emissionen und Lärm zu mindern und Platz zu sparen. Doch wie bewegt man Menschen da-zu, auf das Fahrrad umzusteigen? Ein Blick auf die dänische Hauptstadt Kopenhagen liefert Antworten. In der unumstrittenen Fahrrad-Welthauptstadt fahren 62 Prozent der Bewohner mit dem Rad zur Arbeit oder zu ihrer Ausbildungsstätte. Nur neun Prozent nutzen hierfür das Auto.3

Einer der Gründe: Die Menschen fühlen sich auf dem Fahrrad sicher. Das zeigt eine Umfrage unter den Kopenhagener Bürgern, die alle zwei Jahre durchgeführt wird („Bicycle Account“). Das subjektive Sicherheitsempfinden ist ein entscheidender Faktor für den Siegeszug dieser modernen Form der Fortbewegung. Wichtig für radelnde Pendler sind beispielsweise „Protected Bike Lanes“, also breite Radwege entlang der Hauptverkehrsachsen, die physisch vom Autoverkehr getrennt sind. Auch diebstahlsichere Abstellmöglichkeiten sind für eBiker von zentraler Bedeutung.

Verantwortung übernehmen

Zuverlässige Technologie, adäquate Infrastruktur und verantwortungsbewusstes Handeln – das ist der Dreiklang für eine sichere Mobilität der Zukunft. Der eBiker selbst kann einiges dafür tun. So sollte bei keiner Fahrt mit dem eBike der Helm fehlen. Eine Studie der Unfallforschung der Versicherer (UDV) zeigt: „Fahrradhelme können die meisten lebensbedrohlichen Kopfverletzungen verhindern oder abmildern.4

Zudem sollten sich eBiker intensiv mit dem Pedelec und den Fahreigenschaften vertraut machen, um souverän und sicher durch den Straßenverkehr zu gelangen. Deshalb kann ein Fahrtraining für Pedelec-Neulinge sinnvoll sein. Viele Händler, Verbände und Vereine bieten Fahrsicherheitstrainings an. Auch auf der Website von Bosch eBike Systems gibt es hilfreiche Tipps für Einsteiger.

Mobilität gemeinsam gestalten

Eine sichere Mobilität bedingt ein perfektes Zusammenspiel unterschiedlicher Akteure, die sich entsprechend ihrer Kompetenzen einbringen: „Wenn Wirtschaft und Industrie ausgereifte Produkte auf den Markt bringen, Länder und Kommunen die Rad-Infrastruktur weiter verbessern, und sich die Verkehrsteilnehmer auf die neuen Gegebenheiten und das neue Verkehrsmittel eBike einstellen, sind Voraussetzungen geschaffen, um diese moderne Form der Mobilität sicher und nachhaltig am Markt zu etablieren“, bilanziert Fleischer.

Mehr auch unter www.bosch-ebike.com.

1 IfD Allensbach: Allensbacher Markt- und Werbeträgeranalyse, 2014 und 2016
2
3 http://copenhagenize.eu/index/01_copenhagen.html
4 https://udv.de/de/medien/mitteilungen/radhelme-schuetzen-wirksam