Auf die Idee, ein stufenloses CVT-Getriebe mit einem Elektromotor für den Antrieb eines Pedelecs zu verbinden, sind schon mehrere gekommen, darunter Continental mit dem 48V Revolution Antrieb. Mit dem Revonte Drive System möchte ein finnisches Startup nun aber eine besonders kompakte, integrierte Variante am Markt etablieren, die universell für jegliche Pedelec-Kategorie verwendet werden kann.
Das Revonte Drive System im Detail
In einem kompakten Gehäuse soll eine E-Bike-Motor- und Antriebsstrangkombination der nächsten Generation angeboten werden, die sich deutlich von bekannten Systemen unterscheidet. Kerntechnologie stellt dabei eine Continuously Variable Transmission (CVT) dar, die dem Elektromotor angegliedert ist und demnach den Einsatz eines nachgeschalteten, konventionellen Schaltwerks überflüssig machen soll.
Nun ist die CVT-Technologie nichts Neues, was laut der Macher von Revonte auch kein Problem darstellt, da es sich demnach um eine bewährte und robuste Technik handelt. Neu bei dem Produkt des finnischen Startups soll die leichte und kompakte Gestaltung der Antriebseinheit sein, welche auf mathematischer Modellierung und Simulation basiert und laut der Verantwortlichen als “elegant in seiner ganzen Schlichtheit” bezeichnet wird.
Das Revonte Drive System soll zudem robuster sein, als jede andere Lösung auf dem E-Bike-Markt, wobei zudem eine breite Anpassungsmöglichkeit an verschiedene Gegebenheiten über die Software besteht. Das hat mehrere Vorteile:
- mehr Einstell- und Wahlmöglichkeiten für den Fahrer
- System kann in jedem E-Bike-Segment zum Einsatz kommen
Mehr Möglichkeiten mit dem CVT-Getriebe
Ob nun enviolo mit dem NuVinci-Produktprogramm, die bereits angesprochenen Continental 48V-Revolution Motoren – die Technologie ist bereits seit Jahren im E-Bike-Bereich etabliert. Auch Bosch arbeitet nachweislich an entsprechenden Systemen.
Auch das Revonte Drive System bringt die Vorteile der Technologie mit, die ein kontinuierliches Fahren mit der gleichen Trittfrequenz erlaubt, egal ob man einen Anstieg bewältigt oder in der Ebene fährt. Der Motor und die Software sollen im Hintergrund dafür sorgen, dass der Fahrer vom Wechsel der Übersetzung so gut wie nichts mitbekommt und immer im gewünschten Kadenz-Bereich unterwegs ist.
Wenn trotzdem indexierte Gänge gewünscht werden sollten, stelle dies laut Revonte auch kein Problem dar. Hier sei nur eine Anpassung der Software notwendig, so dass beispielsweise 12 oder auch 20 Gänge realisiert werden können. Eine kompakte und robuste Bedienheit soll dafür jedenfalls bereitstehen.
Keine fehleranfällige Schaltung
Dadurch entfallen sekundäre Schaltwerke, die zwar als technische Meisterleistung gelten, inzwischen aber aufgrund ihrer Kompliziertheit und Fehleranfälligkeit als überholt erscheinen. Die Macher von Revonte haben diesen Aufbau deutlich entschlackt, indem sie ein Singlespeed-Setup verwenden, das entweder mit einer Kette oder einem Riemen verwendet werden kann.
Als Folge genießt man weniger Wartungsaufwand, genauso wie weniger Fehleranfälligkeit. Auch Designer und Konstrukteure von Fahrradrahmen oder kompletten E-Bikes werden sich über diese Vereinfachung freuen, die zudem eine reduzierte Gestaltung zulässt.
Kompakte Motor-CVT-Batterie-Einheit
An der optimalen Position des Motors rund um das Tretlager rüttelt Revonte nicht, denn neben dem tiefen Schwerpunkt ist dieser Einbauort an Einfachheit hinsichtlich Technik und Design nicht zu überbieten.
Über die Daten des Antriebs ist bis heute noch kaum etwas bekannt, zu wenig, um uns den Antrieb neben den Bekannten einzuordnen zu lassen. Auch die Kapazität der Batterie, die Masse und das Gewicht hat Revonte bisher nicht preisgegeben.
Laut der Macher soll das System intelligent sein und sich selbstständig an die Fahrweise des Fahrers anpassen. Obligatorisch sind dabei GPS-Navigation-, Tracking- und Analyse-Funktionen, die unter anderem in der Cloud und einer zugehörigen Smartphone-App zum Einsatz kommen und auch für den Diebstahlschutz verwendet werden können. Auch eine direkte Anpassung des Motors durch den Nutzer soll möglich sein.
Fazit
Das in 2018 gegründete Startup aus Tampere in Finnland verspricht viel. Neben einfacher und robuster Hardware ist allerdings eine ausgeklügelte Software vonnöten, um die gesamte in Aussicht gestellte Funktionalität abzubilden. Daher stellt sich das Unternehmen hinter dem Revonte Drive System auch als Software-first Unternehmen dar.
Bisher sind allerdings nicht mehr als CAD-Renderings und eine Menge an voraussichtlichen Eigenschaften gezeigt und versprochen worden. Wir sind gespannt, wann Greifbares vorgestellt wird und freuen uns darauf, dann weiter über den neuen E-Bike-Antrieb zu berichten oder ihn gegebenenfalls sogar zu testen.
Bis dahin gibt es alles Weitere unter www.revonte.com.