Räder mit elektrischem Rückenwind sind im Trend. Der Markt für E-Bikes ist einer der am stärksten wachsenden überhaupt. Allerdings sind die meisten Räder mit Elektrounterstützung reinrassige E-Bikes. Nur fünf Prozent sind nachgerüstete Räder: Gerade viele Händler trauen dem Nachrüsten nicht, woran auch diverse Irrtümer schuld sein könnten.
Dabei kann es durchaus sinnvoll sein, ein altes, gutes Rad nachzurüsten oder ein Velo, das nicht von Hause aus ein E-Bike ist, mit einem solchen Antrieb zu versehen. Die Mitgründer von Thomas Herzog und er selbst haben jahrelang E-Motoren für Autos gebaut, jetzt haben sie auf Nachrüstmotoren für Räder umgesattelt.
Sie haben mit Pendix einen wegweisenden Nachrüstantrieb entwickelt. Er ist seit 2015 in Deutschland auf dem Markt. Aber immer wieder stoßen sie auch auf verschiedene Vorurteile. Damit möchten sie hier einmal aufräumen.
Nachrüstsätze sind technisch nicht ausgereift
Nachrüstsätze gelten als unzuverlässig und unfallanfällig. Die Mehrbelastungen des Rahmens durch die elektronische Unterstützung können viele schwer einschätzen und setzen auch deshalb lieber auf Komplett-E-Bikes.
Der Sachverständige für Elektrofahrräder, Ernst Brust, war auch lange dieser Auffassung. Er hat jedoch seine Meinung revidiert, nachdem er den Pendix kennengelernt hat. Er hat den Nachrüstsatz getestet:
Durch den Umbau haftet der Händler als Hersteller. Im Schadensfall – egal an welchem Bauteil – ist er haftbar
Das stimmt, durch den Anbau werden Händler bzw. Werkstätten rechtlich zum Hersteller des gesamten Rades und müssen für alles haften, was mit dem Rad geschieht. Pendix ist sich dieses Problems bewusst und kooperiert deshalb mit verschiedenen Versicherungen, die bei Haftungsansprüchen einspringen.
Gerd Schaarschmidt, Generalagent für die Nürnberger Allgemeine Versicherung AG:
Kunden haben kein Interesse an Nachrüstsätzen. Sie wollen lieber ein Komplett-E-Bike
Das liegt in erster Linie an mangelnder Aufklärung, die meisten wissen gar nicht, dass man Räder auch professionell nachrüsten kann, also dass es eine Alternative zur Komplettlösung gibt. Peter Englmeier, Fahrradhändler in Krailling in der Nähe von München, stellt sogar einen Trend vom Komplett-E-Bike hin zum Nachrüsten fest: „Die Nachfrage wird stetig größer, und die meisten unserer Kunden möchten lieber ihr eigenes Rad umbauen, weil sie dadurch nicht gezwungen sind, ihr gutes Fahrrad unter Wert zu verkaufen.“ Plus: Die Kunden haben dann zwei Räder in einem, ein normales und ein E-Bike. Das verbraucht zudem weniger Platz im Keller.
Nachrüstsätze passen nicht an alle Räder
Es gibt Nachrüstantriebe, die nur für bestimmte Radtypen geeignet sind. Das hängt wiederum vom Typus des Nachrüstsatzes ab: Ist es ein Vorderrad-, Hinterrad- oder Mittelmotor? Mittelmotoren, die am Tretlager verbaut werden, sind die flexibelsten Antriebe.
Der Pendix beispielsweise lässt sich an nahezu jedes Rad montieren, egal ob Faltrad, Mountainbike oder Tandem. Ernst Brust: „Durch die Positionierung am Tretlager bringt der Antrieb eine kalkulierbare Mehrbelastung in den Rahmen ein, wodurch er sich für die Montage an einer Vielzahl von Radtypen eignet, was in unabhängigen Prüfungen bestätigt wurde.“
Nachrüstsätze sind laut und stören beim Treten
Auch hier gilt: Das trifft auf bestimmte Nachrüstsätze durchaus zu, aber der Markt für Nachrüstantriebe ist in stetiger Weiterentwicklung. Pendix zum Beispiel hat seinen Antrieb direkt für Fahrräder entwickelt und nicht nur einen bereits bestehenden E-Motor umfunktioniert. Er hat kein Getriebe, ist deshalb geräuschlos und entwickelt vor allem keinen Widerstand beim Treten, wenn er ausgeschaltet ist.
Nachrüstsätze sind schwer
Der Vorteil bei einem nachgerüsteten Rad ist ja, dass man es auch als normales Bike verwenden kann. Ist der Antrieb aber zu schwer, kostet das unnötig Kraft bzw. Akkuleistung bei eingeschaltetem Motor.
Der Pendix ist mit nur 6,5 kg ein wahres Leichtgewicht. So bleibt man auch mit einem nachgerüsteten Rad unter dem Durchschnittsgewicht von einem E-Bike. Ein Rad, das mit einem Pendix ausgerüstet ist, ist im Durchschnitt 3-5 Kilo leichter als ein vergleichbares E-Bike von der Stange.
Nachrüstsätze sind klobig und unattraktiv
Der Markt der Nachrüstantriebe an Fahrrädern ist noch verhältnismäßig neu, es gibt ganz verschiedene Ansätze. Klar, es gibt schwere und sperrige Exemplare. Aber inzwischen steht die Optik nicht mehr im Hintergrund.
Einen schlanken Design-Antrieb, der das Rad kaum beschwert und auch noch hervorragend aussehen lässt, findet sich bei Pendix. Er hat sogar schon einen Design-Preis gewonnen. Der Akku sieht schick aus und erinnert an eine Trinkflasche. Er sitzt ja auch an der entsprechenden Stelle.
Akkus von Nachrüstsätzen sind gefährlich
Nicht nur Samsung hat mit Akku-Problemen bei seinen Smartphones zu kämpfen. Auch der Anbieter Sunstar musste seinen Nachrüstsatz-Akku gerade zurückrufen, weil er bei Feuchtigkeit plötzlich zu brennen anfing.
Neulich musste sogar die Feuerwehr im Münsterland ausrücken, um ein brennendes E-Bike zu löschen. Aber deswegen muss man ja nicht alle Antriebe verteufeln. Pendix hat Langzeit-Tests überstanden und wird permanent weiter getestet und verbessert.
Im Problemfall weiß man nicht, an wen man sich wenden soll
Guter Service ist natürlich ein Muss. Leider haben sich in der Vergangenheit dabei nicht alle Anbieter von der besten Seite gezeigt. Bei Pendix sitzt der Kunde im besten Fall am nächsten Werktag wieder auf seinem reparierten Bike, im Regelfall innerhalb von 2-3 Werktagen.
Auf Pedelecs liegt die höhere Marge. Mache ich mir nicht mein eigenes Geschäft kaputt?
Der typische Kunde für einen Nachrüstantrieb kommt im Normalfall nicht mit einer Kaufabsicht in den Laden. Viele Händler verkaufen Nachrüstantriebe an Bestandskunden, die gerade zur Inspektion im Laden sind und gar keinen Neukauf geplant hatten.
Die vermeintlich höhere Marge auf ein Pedelec relativiert sich schnell, wenn man eben nicht genau den geeigneten Kunden für einige Räder gefunden hat und es zum Saisonende heruntersetzen muss.
Der Pendix-Antrieb ist auf einer Vielzahl von Rädern anbaubar, damit hat man mit einem einzigen Produkt eine große Menge an potentiellen Kunden und auch nur eine kurze Kapitalbindung zwischen Kauf und Verkauf. Zudem verbraucht ein Pendix-Karton nicht mal ein Viertel des Lagerplatzes, den ein E-Bike benötigt.
Mehr zum Thema Irrtümer und Vorurteile zu Nachrüstsätzen auch direkt bei www.pendix.de.
10. Dezember 2016
Noch ein Vorurteil: ein Nachrüstsatz ist häufig fast so teuer oder gar teurer wie ein neues Pedelec/E-Bike, vor allem angesichts der vielen günstigen Auslaufmodelle.
Ich hatte mich für mein Lastenfahrrad übrigens auch für Pendix interessiert, doch kann man den Antrieb praktisch nirgends Probe fahren, selbst der Erwerb ist schwierig.
10. Dezember 2016
Schade, daß es nicht zu einer Übersicht der erhältlichen Systeme gereicht hat. Das ist ja auch ein Punkt, daß die Nachrüstsysteme in der Nische operieren.
Und, nichts für ungut, aber ich persönlich halte den Pendix vom Design her für einen nicht gelungenen Wurf.
15. Dezember 2016
das hauptargument ging vergessen:
ein normales fahrrad ist für otto-normalo gebaut. ein motor bringt aber die 5 fachen kräfte in den rahmen. auch die geschwindigkeit ist höher, die vibrationenen sind es ebenfalls. für diese belastungen ist der ursprüngliche rahmen nicht ausgelegt und neigt dazu, sich viel früher zu zerlegen. daher sind die e-bikes auch aufwendiger, massiver und schwerer ausgelegt. gut so.
ein fahrrad mit nachrüst-motor ist mechanisch viel weniger betriebssicher !!!
15. Dezember 2016
Ja, finden wir auch! Danke! 🙂