Alle zwei Jahre überprüft das Bundesverkehrsministerium mit dem „Fahrrad-Monitor“ den Umsetzungsstand der selbst gesteckten Ziele des Nationalen Radverkehrsplans.
In diesem Jahr werden die Ergebnisse erstmals nicht im Rahmen einer Pressekonferenz präsentiert. Denn: Die Entwicklungen sind ernüchternd. Der ADFC kritisiert fehlende Impulse des Bundes.
ADFC-Bundesgeschäftsführer Burkhard Stork sagt:
Fahrrad-Monitor 2015: Beliebtheit, Nutzung und Spaß gehen leicht zurück
In der aktuellen Sinus-Umfrage „Fahrrad-Monitor 2015“ fällt die Beliebtheit des Fahrrads im Vergleich zu 2011 von „gut“ auf „befriedigend“, das Fahrrad wird weniger häufig genutzt – 38 Prozent der Menschen fahren selten bis nie, 2011 waren es 34 Prozent. Den Satz „Radfahren macht in meiner Gemeinde Spaß“ unterschrieben 2013 noch 65 Prozent der Befragten. In der aktuellen Umfrage waren es nur noch 56 Prozent.
Stork weiter:
Hälfte der Radfahrer fühlt sich nicht sicher
Als besonders problematisch bewertet der ADFC die Rückmeldung, dass fast die Hälfte aller Befragten sich beim Radfahren nicht sicher fühlt (48 Prozent, gleichbleibend). Die genannten Gründe sind: Zu wenig Radwege (67 Prozent) und zu viel Verkehr (67 Prozent).
Der ADFC fordert ein ambitioniertes Bundesprogramm zur Förderung von Radschnellwegen als Mittel zur Stauvermeidung, Planungshilfen für Kommunen – und ein klares Bekenntnis des Bundesverkehrsministers zum Fahrrad als Lösung für viele Verkehrsprobleme.
Burkhard Stork teilt dazu mit:
Hintergrundinformationen und Service
Das Bundesverkehrsministerium misst im „Nationalen Radverkehrsplan 2020“ der Förderung des Radverkehrs als Teil eines modernen Verkehrssystems einen hohen Stellenwert bei. Ein bundesweiter Radverkehrsanteil von 15 Prozent wird dort als anzustrebendes Ziel formuliert. Nach offiziellen Zahlen liegt Deutschland bei etwa zehn Prozent. Fahrradnationen, wie die Niederlande und Dänemark zeigen mit Radverkehrsanteilen von über 30 Prozent, dass auch wesentlich ambitioniertere Ziele möglich wären.
Die aktuelle Studie „Fahrrad-Monitor 2015“ finden Sie auf den Seiten des Bundesverkehrsministeriums. Weitere Informationen gibt es beim ADFC.