Eine Schlüsselkrise für Europas Motorradhersteller
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Die Pierer Mobility AG steht vor einer wegweisenden Herausforderung, die das Potenzial hat, die gesamte Mobilitätsbranche zu erschüttern. Nach jahrzehntelangem Erfolg sieht sich der Hersteller nun mit einer existenziellen Krise konfrontiert, die nicht nur 4.000 Mitarbeiter, sondern die gesamte Fahrrad- und Motorradwelt in Atem hält.

Das Europäische Restrukturierungsverfahren, angekündigt durch die Pierer Industries, markiert einen Wendepunkt für KTM. Mit einem Finanzierungsbedarf im hohen dreistelligen Millionenbereich steht das Unternehmen vor der Herausforderung, seine Zukunftsfähigkeit zu beweisen.

KTM-Chef Stefan Pierer, der das Unternehmen zu Europas größtem Motorradhersteller aufgebaut hat, sieht die Situation als Chance zur Neupositionierung. „Wir legen einen Boxenstopp für die Zukunft ein“, so seine kämpferische Ansage. Gemeinsam mit seinem Vize Gottfried Neumeister will er das Ruder herumreißen.

Die Strategie umfasst mehrere markante Schritte: Die Beantragung eines Sanierungsverfahrens mit Eigenverwaltung steht im Mittelpunkt, verbunden mit einer Redimensionierung der Produktion und einer gezielten Anpassung der Lagerbestände. Besonders bemerkenswert ist dabei die Verschenkung von 11.000 Rädern an Mitarbeiter als symbolische Geste der Verbundenheit.

Neumeister betont die Bedeutung der Mitarbeiter als „wichtigsten Wettbewerbsvorteil“. Die Herausforderung liegt nun darin, das Unternehmen robust für kommende Herausforderungen zu machen.

Die wirtschaftlichen Kennzahlen sprechen eine deutliche Sprache: Ein erwartetes negatives Jahresergebnis im hohen dreistelligen Millionenbereich, ein prognostizierter Rückgang der Betriebsleistung um etwa eine Milliarde Euro in 2025/2026 und ein Aktienverlust von 87 Prozent seit Jahresbeginn verdeutlichen die angespannte Situation.

Für das E-Bike-Segment bedeutet dies eine Zäsur. Die Marken Gasgas, Husqvarna, MV Agusta und Felt bleiben vom Verfahren zunächst unberührt, was Hoffnung für die Elektromobilität gibt.
Der Sanierungsplan muss jetzt innerhalb von 90 Tagen überzeugende Lösungen präsentieren – mit dem Ziel, mindestens 30 Prozent der Gläubigerforderungen zu bedienen.

KTM steht damit vor der Herausforderung seines Bestehens. Beobachter sind gespannt, ob das Unternehmen seinen Ruf als Innovationsführer verteidigen kann. In einem Video unterstreichen CEO Stefan Pierer und Co-CEO Gottfried Neumeister ihren unbedingten Willen, für das Unternehmen zu kämpfen:

WICHTIG: Die KTM Fahrrad GmbH, die unter der Marke KTM Fahrräder vertreibt, ist nicht Teil von Pierer Mobility und handelt unabhängig.