Der Tourismus ist ein weiterer, sehr wichtiger Schlüssel, um die Verbreitung des E-Bikes weiter zu fördern.
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Bei der Präsentation der Neuheiten von Bosch eBike Systems für 2017 hat man auch darauf hingewiesen, dass am Engagement hinsichtlich der Förderung von Tourismus-Projekten im E-Bike-Bereich weiter festgehalten wird.

Dafür unterstützt Bosch eBike Systems derzeit Projekte in diversen Urlaubsgebieten wie Südtirol oder der Schwäbischen Alb, aber auch neue eBike-Verleihsysteme wie Travelbike der ZEG.

Gleichwohl hat der Marktführer für E-Bike-Antriebssysteme im Premiumbereich noch weitere neue Produkte vorgestellt, die das E-Bike-Erlebnis auch im Urlaub weiter steigern sollen. Diese stellen wir Ihnen in diesem Artikel vor.

Bosch DualBattery

Eine hohe Reichweite wird von vielen Pedelec-Fahrern immer wieder gewünscht, ob nun im Urlaub oder auch im ganz normalen Alltag z.B. als Pendler mit dem S-Pedelec. Auch Fahrer von E-Lastenrädern, die täglich im Stadtverkehr unterwegs sind, können eine größere Menge an Energie für ein Mehr an Fahrten ohne Nachzuladen gut gebrauchen.

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DualBattery; Foto: Bosch

Diesem Thema konnte sich auch Bosch eBike Systems nicht weiter verschließen und bringt für das kommende Modelljahr mit DualBattery eine entsprechende Lösung auf den Markt. Zur Neuheit stellt Claus Fleischer, Leiter Bosch eBike Systems, fest:

Der Akku ist als Energiespeicher des eBikes ein entscheidender Bestandteil für ein funktionierendes System. eBiker haben individuelle Bedürfnisse und Ansprüche, sie setzen ihr Rad unterschiedlich ein. Um die Kundenwünsche und verschiedene Nutzungsverhalten noch besser zu bedienen, haben wir DualBattery entwickelt.Claus Fleischer

Allerdings birgt die Neuerung für viele Interessierte sogleich einen Wermutstropfen, denn sie ist (vorerst zumindest) nicht für die Nachrüstung vorgesehen. Einzig die Hersteller von Pedelecs und E-Bikes können ihre Modelle mit der Erweiterung ausstatten, die im Grunde aus einem neuen Y-Kabel besteht, welches beide Akkus mit dem Antriebssystem verbindet.

DualBattery; Foto: Bosch

DualBattery; Foto: Bosch

Dabei kann der Produzent die Akkukapazität variabel verteilen und ist nicht auf die Verwendung gleicher Akkugrößen angewiesen. So kann er beispielsweise einen 500-Wh-Akku am Rahmen mit einem 300-Wh-Akku auf dem Gepäckträger kombinieren. Oder zwei 500er Akkus am Rahmen verbauen usw.

Die Akkus werden von der Bosch-Steuerung bzw. dem BMS intelligent ausbalanciert, so dass beide Akkus gleichermaßen geladen oder entladen werden, was die Lebensdauer beider Akkus erhöht. Das Aufladen am E-Bike ist weiterhin mittels eines einzigen Ladeanschlusses möglich.

Die Bosch DualBattery funktioniert mit Nyon und mit dem Intuvia, allerdings nicht mit dem neuen, kompakten Display Purion. Was die Hersteller letztendlich für ein verbautes System aufrufen, wird sich wohl frühestens zur Eurobike zeigen.

Bosch Compact Charger

Ebenfalls für Reisende, Tourismus und Urlauber ist der neue Compact Charger gedacht, welcher sich als besonders leichtes und platzsparendes Ladegerät zur Mitnahme in Rucksack oder Satteltasche anbietet.

Mit nur 600 Gramm Gewicht belastet er den E-Bike-Fahrer nicht in dem Masse, wie vielleicht andere Ladegeräte und ist dank einer Volumenersparnis von rund 40 Prozent auch kleiner als das Standardladegerät. Dank geschlossenem Gehäuse ist der Compact Charger zudem unempfindlich gegenüber Staub.

Compact Charger; Foto: Bosch

Compact Charger; Foto: Bosch

Das neue Gerät ist mit allen Akkus der verschiedenen Produktlinien von Bosch eBike Systems kompatibel (Classic+ mit Charger Adapter) und kann weltweit mit allen Netzspannungen verwendet werden. Die zusätzlichen Netzkabel bietet Bosch ebenfalls an.

Hier ein Vergleich der erhältlichen Bosch eBike Ladegeräte:

Standard ChargerCompact ChargerTravel Charger
Ladestrom4 A2 A2 A
Spannung230 V110 - 230 V12 V
Größe190 mm×86 mm×54 mm160 mm×75 mm×45 mm190 mm×86 mm×54 mm
SteckerLänderspezifischer
Netzstecker
Länderspezifischer
Netzstecker
12 V Zigarettenanzünder oder 12 V Bordnetzsteckdose (Über Adapterkappe)
Gewichtca. 800 Grammca. 600 Grammca. 500 Gramm
Kompatibilität

  • Kompatibel mit Active Line, Performance Line, Performance Line CX

  • Classic+ Line kompatibel über Adapterstecker (Zubehör)


  • Kompatibel mit Active Line, Performance Line, Performance Line CX

  • Classic+ Line kompatibel über Adapterstecker (Zubehör)


  • Kompatibel mit Active Line, Performance Line, Performance Line CX

  • Classic+ Line kompatibel über Adapterstecker (Zubehör)

Ladedauer

  • 300 Wh: 50 % in ca. 1 h, 100 % in ca. 2,5 h

  • 400 Wh: 50 % in ca. 1,5 h, 100 % in ca. 3,5 h

  • 500 Wh: 50 % in ca. 2 h, 100 % in ca. 4,5 h


  • 300 Wh: 50 % in ca. 2,1 h, 100 % in ca. 5 h

  • 400 Wh: 50 % in ca. 2,8 h, 100 % in ca. 6,5 h

  • 500 Wh: 50 % in ca. 3,5 h, 100 % in ca. 7,5 h


  • 300 Wh: 50 % in ca. 2,1 h, 100 % in ca. 5 h

  • 400 Wh: 50 % in ca. 2,8 h, 100 % in ca. 6,5 h

  • 500 Wh: 50 % in ca. 3,5 h, 100 % in ca. 7,5 h

Als Manko ist hier der schwache Ladestrom von nur 2 A anzusehen, der die Eignung als kompakter Lader auf Reisen ad absurdum führt. Denn bis zu 5,5 Stunden auf das zur Hälfte aufladen des derzeit größten Akkus mit 500 Wh zu warten, erscheint etwas lang. Es ist fraglich, ob sich das Gerät daher durchsetzt.

Chancen im Tourismus

Ein großes Potential sieht man bei Bosch eBike Systems im Bereich Tourismus und Radreisen. Hier ermöglicht das E-Bike längere Ausfahrten, den Ausgleich von Leistungsunterschieden in Gruppen und das leichte Bezwingen unterschiedlichster Anstiege.

Als wichtige Voraussetzung sieht man beim Hersteller dabei allerdings eine angemessene Infrastruktur mit diversen E-Bike-Routen und auch e-Bike-Guides an. Auch ein Aufladen des E-Bikes, die Möglichkeiten der Wartung der Fahrzeuge und eine funktionierende Gastronomie und Übernachtungsmöglichkeiten sollten vorhanden sein.

E-Bike-Region Südtirol

Bosch eBike Systems unterstützt hier unter anderem diverse Urlaubsangebote in Südtirol, wie beispielsweise das Projekt “E-Sellaronda”, bei welchem den Urlaubern umweltfreundliche Mobilität näher gebracht werden soll. Hier ist ein Ausleihen von E-Bikes möglich, um die Grödner Dolomiten dann auf eigene Faust zu entdecken.

eMTB Südtirol; Foto: Bosch

eMTB Südtirol; Foto: Bosch

Auch die BikeHotels Südtirol versprechen Spaß und sportliche Betätigung für Freunde von E-Mountainbikes. Hier unterstützt Bosch mittels Pannenservice von geschulten Experten, Ladestationen, Tourenmappen und spezielle Wochen- oder Short-Stay-Angebote. Außerdem organisieren sie geführte eBike-Touren mit geschulten und ortskundigen Bikeguides. Dank Nyon findet man sich außerdem auch selbst einfach in der Region zurecht.

Biosphärengebiet Münsingen

Man muss gar nicht bis nach Südtirol fahren, um die Vorteile des E-Bikes genießen zu können. Auch auf der Schwäbischen Alb stehen diverse Routen für Urlauber und Ausflügler in der Region Münsingen zur Verfügung, die Erholung und ein Auftanken mit neuer Energie versprechen. Hier stehen 17 Pedelecs vom Tiefeinsteiger bis zum E-Mountainbike bereit, die mit Bosch Antriebssystem und Nyon ausgerüstet sind und nur auf die Ausfahrten der Besucher warten.

Foto: Bosch

Foto: Bosch

Travelbike eBike Verleih

Auch beim neuen Verleihsystem der ZEG engagiert sich der Hersteller, wie Claus Fleischer mitteilt:

Als Weltmarktführer für eBike-Antriebssysteme ist uns eine intelligente Fahrradinfrastruktur wichtig. Deshalb engagieren wir uns in langfristigen Initiativen für ausgebaute Radfahrnetze und Ladestationen. Wir möchten eBikern und allen, die es werden möchten, auch in ihrem Urlaub mit unserem bestmöglichen Support und Service zur Seite stehen.Claus Fleischer

Das Netzwerk, über das wir hier schon mehrmals berichtet haben, steht Nutzern seit diesem Frühjahr zur Verfügung und stellt rund 3.500 Pedelecs in Deutschland und Österreich zur Ausleihe bereit. Die Instandhaltung findet über 670 Servicepartner statt.

Per zugehöriger App lässt sich schon bald die nächstgelegene Station in Erfahrung bringen und auch gleich ein E-Bike buchen. Weitere Informationen über die Leihstation und über die Verfügbarkeit von Rädern vor Ort unter: www.travelbike.de und www.travelbike.at.

Urlaub mit dem E-Mountainbike

Das Angebot für E-Mountainbiker in Sachen Freizeitgestaltung wird immer größer. Bosch eBike Systems hat hier ein großes Potential erkannt und hat mit dem Performance Line CX den passenden Antrieb im Programm.

Mit 24 Videos bekommt man Praxistipps von e-MTB-Profi Stefan Schlie, der Fahrtechnik und Umgang mit dem eMTB zeigt und so Interessierte nicht unvorbereitet auf den Trail schickt. Mehr zum “Uphill Flow” gibt es zur Eurobike, wo schon bald der mittlerweile dritte Film der Serie auf seine Zuschauer wartet.

In Bischofsmais entsteht im Bikepark Geisskopf zudem der erste Trail für eMTBs, der im Spätsommer 2016 den ersten Nutzern zur Verfügung stehen soll. Hier kann man dank der einzigartigen Kombination von steilen An- und Abstiegen schnell sein eigenes “Flow-Gefühl” bekommen.

Fahrtraining eMTB; Foto: Bosch

Fahrtraining eMTB; Foto: Bosch

Stefan Schlie weist in diesem Zusammenhang aber auf gegenseitigen Respekt von Classic Mountainbikern und E-MTB-Fahrern hin. Auch vor Natur und dem Erholungsbedürfnis anderer sollte man seinen Respekt zeigen.

Entsprechende Fahrtechnik-Kurse direkt an Tourismus-Standorten gibt es auch in Zusammenarbeit mit Swiss Cycling, die hier diverse Lehrgänge anbieten werden. Dazu Markus Pfisterer, Geschäftsführer Swiss Cycling:

eMountainbikes erfreuen sich wachsender Beliebtheit und erreichen immer breitere Nutzergruppen. Swiss Cycling sieht in diesem Trend eine Chance und einen großen Bedarf. Wir freuen uns, zusammen mit Bosch eBike Systems das Projekt eMountainbike-Kurse anzugehen.Markus Pfisterer

Weiter engagiert sich Bosch in diversen eMTB-Rennserien, wobei es bei “Rad am Ring” 2016 erstmals ein Enduro-Rennen für E-Biker geben wird. Wir werden zeitnah berichten.

Mehr zu diesen Themen im Bereich Tourismus und viel Weiteres gibt es auch auf www.bosch-ebike.de.

Bilder: Bosch