Kürzlich wurden im Bundesverkehrsministerium die Mobilitäts-Verbände zum Bundesverkehrswegeplan 2030 gehört, darunter der ADFC. Der Fahrrad-Club kritisiert die Fixierung auf den motorisierten Verkehr und fordert, dass der Bund vor Ausbau von urbanen Bundesfernstraßen prüfen lässt, ob alternativ Vorrang für Radschnellwege gegeben werden kann.
ADFC-Bundesgeschäftsführer Burkhard Stork sagt:
Personenverkehr wächst weiter zweistellig
Die dem Bundesverkehrswegeplan zugrunde liegende Verkehrsprognose besagt, dass der Personenverkehr bis 2030 um 13 Prozent und der Güterverkehr um 38 Prozent zunehmen werden. Gleichzeitig erfordern die in Paris verabschiedeten Klimaziele eine Senkung des motorisierten Individualverkehrs um 10 Prozent pro Dekade.
Die Hälfte aller Autofahrten ist weniger als fünf Kilometer lang – eine Distanz, die bei geeigneter Infrastruktur mit Leichtigkeit auf dem Rad zurückgelegt werden kann. Stork plädiert weiter für einen Vorrang für Radschnellwege:
Berufspendler auf dem Rad sind realistisch
Dass das Ersetzungsszenario realistisch ist, zeigen die Niederlande. Seit 2006 werden dort im Rahmen des Programms „Fiets filevrij“ (etwa: „Fahre Rad ohne Stau“) landesweit Radschnellwege in Ballungsräumen angelegt, um Stau-Probleme zu lösen. Über 25 Prozent der Berufspendler fahren hier mit dem Fahrrad oder Pedelec zur Arbeit. In Deutschland sind es nur rund 11 Prozent.
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Über den ADFC
Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit mehr als 155.000 Mitgliedern die größte Interessensvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik und Tourismus. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs.