Das Kaufangebot reicht über einen Betrag von über 1,5 Mrd. Euro und wurde heute Morgen abgegeben
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Heute Morgen wurde der Accell Group ein Kaufangebot vorgelegt, welches 58,00 EUR (cum dividend) pro Aktie umfasst. Das Angebot wurde von einem Zusammenschluss von Investoren abgegeben, welches von der KKR (Kohlberg Kravis Roberts & Co. LP) geleitet wird. Dem Angebot zufolge würde der Kaufpreis insgesamt bei 1,56 Milliarden EUR liegen, was gegenüber dem Aktienkurs vom letzten Freitag einem Aufschlag von umgerechnet 26 Prozent entspricht. Über den Zeitraum von drei Monaten gerechnet wären dies sogar 42 % Aufschlag und gegenüber dem Allzeithoch der Accell Group-Aktie (48 EUR) immerhin noch ein Plus von 21 Prozent.

Der Übernahme könnte dann ein Delisting an der Börse folgen und das Unternehmen wieder unter privater Hand geführt werden. Demzufolge ist das Investoren-Konsortium wie auch die Accell Group selbst der Meinung, dass man so auf eine lange Laufzeit angelegte Investments besser durchführen kann, um so das Wachstum in einem globalen Marktumfeld nachhaltig zu steigern. Daan Knottenbelt, Partner und Head of Benelux bei KKR, teilt dazu mit:

Mit der Accell Group will das Konsortium die Niederlande als Welthauptstadt des Radsports weiterentwickeln, indem es die führende Position des Unternehmens auf dem europäischen E-Bike-Markt ausbaut und seine starken Traditionsmarken weiter entwickelt. Die Investition in die Accell Group würde auf der umfangreichen Erfahrung von KKR bei Investitionen in den Niederlanden aufbauen. KKR ist in der Lage, qualitativ hochwertige niederländische Unternehmen dabei zu unterstützen, ihre nationalen und globalen Wachstumsambitionen zu beschleunigen und Herausforderungen wie die der Accell Group auf dem wettbewerbsintensiven globalen Fahrradmarkt zu meistern.Daan Knottenbelt

Auch Ton Anbeek, jetziger und auch künftiger CEO der Accell Group, heißt das vorliegende Angebot gut:

Die heutige Ankündigung ist ein wichtiger Schritt für die Accell Group. Mit dem Konsortium als neuem Anteilseigner haben wir einen finanzstarken und sachkundigen Partner, der die Umsetzung unseres strategischen Plans beschleunigt, unsere globale Präsenz ausbaut, geeignete Akquisitionen prüft und unsere Größe weiter ausbaut. Die Transaktion wird es uns ermöglichen, als Gruppe einen Sprung nach vorne zu machen, der auch bessere Karrieremöglichkeiten für unsere Mitarbeiter mit sich bringt. Wir streben ständig danach, in der Fahrradbranche führend zu sein, indem wir intelligentes Design und innovative Technologie mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis und dem besten Kundenerlebnis kombinieren. Mit dem Einstieg von KKR als Mehrheitsaktionär und der anhaltenden Unterstützung von Teslin können wir die Umsetzung unserer strategischen Agenda beschleunigen, neue Innovationen für umweltfreundliche Mobilität auf den Markt bringen und zum Nutzen von Menschen und Gemeinden beitragen.Ton Anbeek

Rob ter Haar, Aufsichtsratsvorsitzender der Accell Group; teilt zum Übernahmeangebot mit:

Der Aufsichtsrat unterstützt die Transaktion einstimmig und empfiehlt das Angebot des Konsortiums, das unserer Ansicht nach den nachhaltigen Erfolg der Accell-Gruppe fördern wird. Das Angebot stellt einen überzeugenden und unmittelbaren Wert für unsere Aktionäre dar. Das Konsortium als starker, auf langfristige Wertsteigerung ausgerichteter Aktionär wird es der Accell-Gruppe ermöglichen, ihr Geschäft in einem beschleunigten Zeitrahmen auszubauen und ihre Position als einer der weltweit führenden Anbieter auf dem Fahrradmarkt vor dem Hintergrund der anhaltenden Volatilität der Lieferkette und eines dynamischen globalen Umfelds voller Herausforderungen und Chancen zu stärken.Rob ter Haar

Bereits in 2017 wollten sich die niederländischen Fahrradgrößen PON.Bike und Accell Group zusammenschließen, was damals letztendlich an fehlenden Synergieeffekten scheiterte. Ein weiterer Versuch erfolgte dann 2018, was dazu führte, dass die PON Holdings B.V. dann innerhalb kurzer Zeit 20 Prozent an Aktien von der Accell Group gehalten hatte. Im Herbst 2020 hatte man die Aktien aber dann mit einem großen Gewinn wieder komplett abgestoßen.

Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Accell Group das Angebot annimmt und dann wieder in Richtung Privatunternehmen geführt wird. Für die Mitarbeiter soll sich nach jetziger Erkenntnis nichts ändern, wobei eine Restrukturierung zu einem späteren Zeitpunkt natürlich nicht ausgeschlossen werden kann. Man rechnet mit einem Abschluss des Kaufs bis zum Anfang des dritten Quartals 2022.

Die komplette Pressemitteilung gibt es hier zu lesen (in englisch): Accell PM.