Noch im vergangenen Jahr waren wir bei Ruff Cycles in Regensburg und haben uns das neue Headquarter des Herstellers der kultigen E-Bikes und Fahrräder angesehen. Erst rund um Jahreswechsel 2021/22 hatte das Unternehmen ein ehemaliges Autohaus zu seinem neuen Firmensitz gemacht und damit die Grundlage für ein weiteres Wachstum der in 2012 gegründeten Marke geschaffen.
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Regensburg machte seinem Namen alle Ehre: Es regnet in Strömen! 😉 Von außen fällt trotzdem das neue Ruff Cycles Logo auf, ansonsten vermutet man zuerst einmal nicht, wie es drinnen aussehen könnte. Das ändert sich, sobald die Türe aufgeht und man sich im Durchgang in Form eines kleinen Showrooms findet.
Gleich in diesem Vorraum wird man von den neuesten Modellen begrüßt, die vom einzigartigen Slogan der Marke begleitet werden. Über das Lil Missy haben wir hier bereits ausführlich berichtet. Am Ausstellungsstück ist ein Korb als praktisches Feature integriert, wohl aber noch nur als 3D-Druck. Das Biggie hingegen ist das wohl bisher am meisten nachgefragte Modell und somit derzeit der Kern der Marke. Mit diesem wurde auch der Firmenslogan „Sicker than your average“ eingeführt.
Als Nächstes kommt man in den regulären Showroom, wo die ikonischen E-Bikes der Marke repräsentativ aufgebaut sind. Hier findet man neben dem „The Ruffian“, dem Lil´Buddy auch die neuesten Modelle, welche zudem mit diversem Zubehör wie Taschen, Schutzblechen oder auch Gepäckträgern ausgerüstet sind. Passend dazu werden die greifbaren Modelle mit großflächigen Bildern aus diversen Video- und Fotosessions der Marke garniert.
Die Ruff Cycles-Crew
Als wir angekommen sind – es war freitags – konnte man aber kaum jemand im Büro sehen, nur lautere Geräusche drangen an unser Ohr. Wir folgten den Geräuschen und fanden die Ruff Cycles Crew beim wöchentlichen, gemeinsamen Mittagessen vor.
Hier treffen sich kurz vor dem Wochenende alle, egal ob aus der Produktion, der Verwaltung und auch Gründer Petar „Pero“ Desnica war samt Frau Emilia und Tochter zugegen. (Mark, der zweite CEO von Ruff Cycles war an diesem Tag leider nicht vor Ort). So jedenfalls pflegt man bei der Marke den Zusammenhalt im Team bei Weißwürsten, Brezeln und vielleicht auch Bier. 😉
Nachdem wir herzlich begrüßt wurden und die Gemeinschaft des Teams und auch eine Stärkung genossen hatten, ging es dann in die Produktion. Wir wollten schließlich live und in Farbe sehen, wie die E-Bikes im Detail entstehen, über welche wir hier oft berichten.
Durch den Showroom und die Büros ging es zusammen mit Marketing-Chef Philipp und CEO Pero hinein in die Manufaktur samt angeschlossenem Lager.
Hier baut Ruff Cycles seine E-Bikes und Fahrräder an mehreren Stationen auf. Durch die Teileproblematik müssen die Räder oft noch zwischen geparkt werden. Allerdings befindet man sich auf einem guten Weg, die Produktion auf das gewünschte Niveau zu bringen, wie man uns im Rahmen der Besichtigung mitteilt.
Qualität auch auf den zweiten Blick
Der Gründer kommt ursprünglich aus dem Maschinenbau und hat die dort bestehenden Prozesse von Beginn an auch auf seine Firma Ruff Cycles übertragen. Die meisten der Mitarbeitenden sind daher auch aus dem Maschinenbau und arbeiten nach den bewährten Vorgaben und den üblichen Tools, wie zum Beispiel auch SAP. Radgefahren wird natürlich auch!
Auf dem höchsten Niveau liegt daher bereits seit langem die Rahmenfertigung von Ruff Cycles. Dies sieht man beispielsweise in Sachen Güte der Schweißnähte, allerdings wird dies zumeist nur von Experten erkannt.
Kalle Nicolai, selbst einer der besten Rahmenbauer der Welt, lässt seine Werkstücke in Serie bei Ruff Cycles fertigen, was quasi einem Ritterschlag gleichkommt. Die Fertigung in Bosnien-Herzegowina wird in Zukunft noch weiter ausgebaut.
An einem „Tank“ für das „The Ruffian“ erklärt Pero uns zudem, was die weiteren Stärken der Fertigung seines Unternehmens sind. Die Lackierung muss immer makellos und hochwertig sein. Für die Beurteilung braucht man kein Experte zu sein. Jeder Laie kann sehen, wenn bei der Lackierung etwas nicht zu 100 Prozent in Ordnung ist, weshalb das Team der Marke auch hierauf sein größtes Augenmerk legt.
Die Komponenten wie Rahmen und eigene Parts werden auch im eigenen Werk auf dem Balkan hergestellt, wo auch die Lackierung erledigt wird. Die Teile kommen dann nach Regensburg ins Headquarter, wo dann die Endmontage erfolgt und die Fahrräder und E-Bikes dann an die Kunden verschickt werden. Sollte einmal ein Problem auftauchen, kann man in kürzester Zeit reagieren und hat nur ein paar Teile und keine ganze Produktion als Ausschuss.
Wie wohl auch bei anderen Fahrradherstellern, warteten auch hier im Headquarter von Ruff Cycles auch mehrere E-Bikes auf Teile, um dann schließlich ausgeliefert werden zu können. Im Versandlager, welches gleich neben an der Produktion angegliedert ist, konnte man die bereits vorverpackten Modelle gut sehen. Vor allem auf Akkus von Bosch eBike Systems musste man wohl zuletzt lange warten.
Bei seinen E-Bikes verbaut Ruff Cycles bis jetzt auch nur Bosch-Motoren, die laut dem Entwicklungs-Team das zuverlässigste und möglichst wartungsfreie Fahrerlebnis mitbringen und so die Kundenzufriedenheit auf einem hohen Niveau halten können.
Lage und Ausblick
Auf unsere Frage, ob man denn noch weitere Modelle von Ruff Cycles erwarten könne, hat uns Pero mitgeteilt, dass man kein Wachstum um jeden Preis anstrebe. Man möchte auch in Zukunft keine Massenfertigung machen, sondern weiter einzigartige und handgefertigte Modelle im Premiumsegment anbieten.
Damit sei man gut ausgelastet und auch für die kommende, schwierige Zeit in 2023 gut aufgestellt, eventuell auch mithilfe von Investoren. Für dieses Jahr erwartet der Firmenlenker eine Marktkonsolidierung, da nur gut aufgestellte Firmen die Diskrepanz zwischen vollem Lager (auch wegen der Teileverfügbarkeit) und dem zögerlichen Kaufverhalten der Endkunden ausgleichen können.
Collabs und Style
Natürlich hat man viele Ideen und arbeitet auch an diesen. Mehr verraten wir hier aber nicht. Um die bestehenden Modelle zu pushen und weil man aktuell auf die Gamer Generation zugehen möchte, arbeitet das Team der Marke oft mit Influencern zusammen, die teilweise auf den ersten Blick nichts mit E-Bikes am Hut haben. Auch sind es meist nicht die Über-Influencer, sondern Leute mit Potential. Krass gute Strategie, wie wir finden.
Um die Marke bekannter zu machen, geht Ruff Cycles auch immer wieder verschiedene Collabs ein oder bringt eigens designte Klamotten-Linien heraus. Mit der Sammlung an Shirts kann man jetzt bereits mehr als eine Wand im Büro füllen und auch sonst sieht man die aktuelle Bekleidung an verschiedenen Stellen in den Räumen ausgestellt.
Ruff Cycles profitiert in großem Maße von seinen Mitarbeitern, die vor allem das Betriebsklima schätzen. Man geht sehr familiär miteinander um und hat auch viel Spaß zusammen. Wir haben das selbst miterlebt, als jemand die Soft Dart-Pistole herausgeholt hat und sogleich ein „Kampf“ zwischen den Mitarbeitern entstanden ist, der schließlich alle zum Lachen brachte. Über den Status eines Start-ups ist das Unternehmen zwar schon lange hinaus, aber ein Tischkicker ist in der Kantine verfügbar und gibt den Mitarbeitern eine weitere Chance auch zwischendurch mal Dampf abzulassen.
Bei unserem Besuch haben wir einen sehr guten Eindruck bekommen, wer hinter der Marke Ruff Cycles steht und was das Team antreibt. Es war sehr interessant zu sehen, wie sich die Marke inzwischen weiterentwickelt hat und auch, wie man die Zukunft gestalten möchte.
Wir bedanken uns beim kompletten Team für die Einladung und Zeit und wünschen der Ruff Cycles-Crew für die Zukunft weiter viel Erfolg! Wir sind darauf gespannt, was wir von der Marke noch weiter erwarten können und werden hier natürlich in allen Details davon berichten.
Und dann war da noch…
Unser Besuch fand in der Vorweihnachtszeit statt und wir haben die Gelegenheit genutzt, noch durch die schöne Altstadt der Welterbestadt Regensburg zu schlendern. Neben den weltbekannten Sehenswürdigkeiten wie der Steinernen Brücke oder der Kathedrale haben wir uns auch die berühmten Regensburger Würstl aus der „Historischen Wurstküche“ nicht entgehen lassen.
Und als wir so weiter durch die geschmückte Altstadt schlendern, haben wir auch verschiedene E-Bikes von Ruff Cycles in den Gassen parken oder fahren sehen.
Auch auf den Weihnachtsmarkt rund um das Schloss St. Emmeram Thurn und Taxis haben wir es noch geschafft und so rundum tolle Eindrücke nach Hause mitnehmen können.
Disclaimer: Der Autor wurde samt Familie von Ruff Cycles nach Regensburg eingeladen. Auf die Ausgestaltung dieses Berichts hatte dies keinen Einfluss.
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