Wer im Urlaub etwas erleben will, steigt aufs Rad. Das geht auch mit Kindern. Der ADFC stellt kinderfreundliche Touren vor und gibt Tipps für den Radurlaub mit Kindern. Bewegung an der frischen Luft, Ausflüge in die Natur, Land und Leute kennenlernen – wer im Urlaub etwas erleben will, steigt aufs Rad. Das geht auch mit Kindern. Immer mehr kinderfreundliche Radangebote bieten Abwechslung, Abenteuer und Spaß für die ganze Familie. Der ADFC stellt kinderfreundliche Touren vor und gibt Tipps, worauf man bei der Planung von Radurlaub mit Kindern achten sollte.
ADFC-Tourismusvorstand Christian Tänzler sagt: „Urlaub ist die beste Zeit für Familien, um gemeinsam aufs Rad zu steigen. Die Bewegung an der frischen Luft tut allen gut, die Kinder sind spielerisch aktiv, stärken ihr Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten und haben positive Erlebnisse mit dem Fahrrad. Die ADFC-Radreiseanalyse 2024 zeigt, dass im vorigen Jahr mehr als zehn Millionen Menschen im Urlaub Rad gefahren sind, darunter auch viele Familien. Rund die Hälfte der Radreisenden fährt nach dem Urlaub auch im Alltag mehr Rad. Wenn Kinder im Urlaub auf sicheren Routen und ohne Stress den Spaß am Radfahren erleben können, stärkt sie das auch für den Alltag. So fördern wir die eigenständige Mobilität von Kindern, die sich heutzutage häufig zu wenig bewegen. Diesen Trend begrüßen und unterstützen wir, zum Beispiel indem der ADFC Tipps für das Radfahren mit Kindern gibt.“
ADFC-RadReiseRegionen: Bequeme Tagestouren planen
Für den Radurlaub mit Kindern bieten sich die sechs ADFC-RadReiseRegionen an. Das Qualitätssiegel zeichnet besonders fahrradfreundliche Regionen aus. Vorteil: Tagestouren können hier von einer festen Unterkunft aus geplant werden – so muss das Reisegepäck nicht immer mitfahren. In Bett+Bike-Unterkünften ist alles auf die Bedürfnisse von Radreisenden ausgelegt. Das radtouristische Angebot ist in allen ADFC-RadReiseRegionen gut, einige haben auch speziell auf Kinder zugeschnittene Radangebote:
- Heideregion Uelzen: Die rund 18 km lange Juniortour führt von Bad Bodenteich nach Wieren und zurück auf verkehrsarmen oder autofreien Wegen. Barrierefreie Bahnhöfe gibt es in beiden Orten, die Tour bietet viele ansprechende Highlights für Kinder, etwa zwei Schwimmbäder und den „Drachenspielpark“.
- Chiemsee Chiemgau: In der ADFC-RadReiseRegion gibt es mehrere ausgewiesene Kindertouren, etwa den „Waginger See Rundweg“ und die „Eiszeit-Runde“. Die Strecken verlaufen meist flach und entlang zahlreicher Seen und Badebuchten. Cafés und Biergärten am Wasser laden mit ihren Spielplätzen Groß und Klein zum Verweilen ein, im Naturkundemuseum in Siegsdorf wartet Europas größtes Mammut auf die kleinen Besucher.
ADFC-Qualitätsradrouten: Gute Wege durch schöne Natur
Auch einige der insgesamt 48 ADFC-Qualitätsradrouten sind kinderfreundlich. Im ADFC-Radreiseportal können Eltern gezielt Eigenschaften auswählen und etwa nach Strecken suchen, die „mit Kindern gut zu befahren“ sind, die auf „überwiegend ebenem Gelände“ verlaufen oder die „überwiegend anhängertauglich“ sind.
- Vennbahn: Die ehemalige Bahntrasse führt auf überwiegend flachen und gut asphaltierten Wegen durch Eifel und Ardennen. Kinder können hier selbstständig fahren, die Route verläuft nahezu ausschließlich auf selbstständigen Radwegen ohne Kfz-Verkehr. Für Fahrradanhänger ist die Strecke weniger geeignet. Entlang der gesamten Strecke wird ein Personen- und Radtransfer angeboten, 59 Bett+Bike-Betriebe liegen entlang der Route.
- Diemelradweg: Die Route führt vom Sauerland bis zur Weser und eignet sich mit gut ausgebauten Wegen und kurzweiligen Natur- und Kulturerlebnissen für Familientouren. Entlang der Strecke gibt es 44 Bett+Bike-Betriebe, mehrere Fahrradvermietungen bieten Räder für Groß und Klein.
- Liebliches Taubertal – Der Klassiker: Der Radweg führt über gute ausgebaute und verkehrsarme Wege durch Flusslandschaft und entlang von Weinhängen. Von April bis Oktober verbindet ein Radbus Orte entlang der Route durch Franken, 20 Hörstationen bieten Informationen und Anekdoten zu Kultur und Natur in der Region. 38 Bett+Bike-Unterkünfte liegen im Einzugsbereich der Strecke.
Tipps: Gemeinsam planen, Zwischenstopps machen, Routenlänge anpassen
Wer Touren mit Kindern macht, sollte verkehrsarme Routen und reine Fahrradwege mit wenig Steigung wählen und regelmäßige Zwischenstopps an Badesee, Spielplatz oder Eisdiele einplanen. Anschluss an öffentliche Verkehrsmittel kann einen stressfreien Rückweg ermöglichen, wenn die Stimmung kippt oder die Kraftreserven aufgebraucht sind. Gemeinsames Planen fördert die Motivation und den Spaß an der Tour.
Die Routenlänge hängt von Alter und Fähigkeiten der Kinder ab. Erwachsene sollten weder die Kinder noch sich selbst überschätzen und im Zweifel lieber kürzere Touren planen. Wenn Kleinkinder im Kindersitz, Lastenrad oder Anhänger mitfahren, bestimmt vor allem die Kondition der Eltern die Streckenlänge. Vier- bis Neunjährige können Touren von 10 bis 15 Kilometern fahren, Zehn- bis Dreizehnjährige schaffen bis zu 30 Kilometer pro Tag, mit Teenagern sind auch längere Strecken möglich. Wichtig sind kleine Erfolgserlebnisse: Wenn Kinder erste kurze Strecken mit Spaß meistern, motiviert sie das für längere Touren im Anschluss.
Selbst fahren: Das sollten Kinder können
Was radfahrende Kinder im Straßenverkehr können müssen, erklärt der ADFC auf seiner Website. Außerdem gibt es dort Tipps zum Radfahrenlernen und hilfreiche Radfahrübungen. Das müssen radfahrende Kinder im Straßenverkehr können Tipps für Eltern: So lernen Kinder das Radfahren Radfahrübungen im Schonraum.
Vor der Reise: Checklisten und Profi-Tipps Auch für eine optimale Vorbereitung auf den Urlaub hat der ADFC einige hilfreiche Tipps auf seiner Website zusammengestellt. Die Pack-Tipps mit Checkliste helfen allen Radreisenden dabei, nichts Wichtiges zu vergessen. Für den Radurlaub mit Kindern hat der ADFC eine extra Packliste mit nützlichen Tipps für verschiedene Altersgruppen erstellt. Fahrrad-Check: ist das Rad fit für die Reise? Pack-Tipps mit praktischen Checklisten.