Mit einem Gesamtumsatz in Höhe von 655 Mio. Euro (+12% zum Vorjahr) schloss die uvex group mit Sitz in Fürth das Geschäftsjahr 2022/23 mit einem deutlichen Wachstumsplus ab. Die uvex safety group überschritt mit 522 Mio. Euro erstmals die Umsatzmarke von einer halben Milliarde Euro und steigerte ihren Umsatz um 17,3 Prozent. Die uvex sports group blieb zusammen mit der Filtral group mit 139 Mio. Euro (-6,5% zum Vorjahr) deutlich hinter den Erwartungen zurück.
„Wir freuen uns, das vergangene Geschäftsjahr erfolgreich abgeschlossen zu haben, auch wenn uns die Situation im Bereich Sport und Freizeit nicht zufrieden stellt“, erklärt Michael Winter, geschäftsführender Gesellschafter der uvex group.
Denn getrübt wird das Konzernergebnis durch das Umsatzminus der uvex sports group (uvex, ALPINA und Hiplok), die im Geschäftsjahr 2022/23 im Wesentlichen aufgrund der allgemeinen Konsumschwäche mit Umsatzrückgängen zu kämpfen hatte. Demgegenüber steht ein überdurchschnittliches Wachstum von Arbeitsschutzprodukten, vor allem auf dem US-amerikanischen Markt, das gemeinsam mit der US-amerikanischen Tochtergesellschaft HexArmor erzielt wurde.
„Unsere Strategie, das Potenzial des US-amerikanischen Arbeitsschutzmarktes mittels dieser erfolgreichen Partnerschaft konsequent zu heben, geht auf“, sagt Michael Winter. „Im vergangenen Geschäftsjahr konnten wir unseren Umsatzanteil im Ausland für die gesamte Unternehmensgruppe auf 58 Prozent steigern. Angesichts der anhaltenden geopolitischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten wird es ein wichtiges Ziel sein, unsere Unternehmensgruppe noch unabhängiger vom deutschen Markt und der dort vorherrschenden Konjunktur sowie wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen zu machen.“
Spitzenumsätze im Bereich Arbeitsschutz
Die uvex safety group erwirtschaftete im vergangenen Geschäftsjahr 522 Mio. Euro Umsatz und hat damit erstmals in der Unternehmensgeschichte die Marke von einer halben Milliarde überschritten. Gegenüber dem Vorjahr (445 Mio. Euro) entspricht das einer Umsatzsteigerung von 17,3 Prozent. Der Anteil am Gesamtumsatz des Zugpferdes der uvex group stieg damit auf 79 Prozent. Seine Stärke konnte der Teilkonzern im vergangenen Geschäftsjahr in nahezu allen Produktgruppen und Regionen ausspielen. So wurden in allen Produktgruppen, ausgenommen Atemschutz und Bekleidung, zweistellige Zuwachsraten erzielt. Wichtigste Wachstumsträger waren die Arbeitsschutzhandschuhe der US-amerikanischen Marke HexArmor, die gemeinsam mit dem Handschutz der Marke uvex wesentliche Anteile des Gesamtumsatzes der uvex safety group bildeten. Besonders starkes Umsatzwachstum konnte in den USA realisiert werden, wo die Tochtergesellschaft HexArmor ihren Standort hat.
Produktseitig ist die uvex safety group hervorragend für die Zukunft aufgestellt, das hat der Auftritt auf der weltweit größten Arbeitsschutzmesse A+A 2023 Ende Oktober in Düsseldorf gezeigt. Dort stellte der Teilkonzern seine Innovationsstärke mit neuen Produktentwicklungen und Konzepten rund ums Thema Nachhaltigkeit vor.
Konsumflaute lässt Umsätze im Sport- und Freizeitbereich einbrechen
Während sich der konsumnahe Sport- und Freizeitbereich in den Geschäftsjahren 2020/21 und 2021/22 auf konstantem Wachstumskurs befand, konnte das vergangene Geschäftsjahr nur mit einem Umsatz von 139 Mio. Euro (-6,5 % zum Vorjahr) abgeschlossen werden. Die bekannten Marken der uvex sports group – uvex, ALPINA und Hiplok – waren von dem ab Mai einsetzenden Nachfragerückgang gleichermaßen betroffen.
Insbesondere die Bereiche Rad- und Reitsport verloren deutlich an Umsatz. Eine abrupte Marktsättigung nach dem Coronahype in Verbindung mit den wirtschaftlichen und politischen Unsicherheiten des Ukraine-Kriegs, hohen Energiepreisen und hoher Inflation haben die Konsumlaune nachhaltig negativ beeinflusst. Relativ gute Ergebnisse hingegen verzeichnete der Wintersport, der sich nach den coronabedingten Umsatzeinbrüchen wieder etwas erholt hat. Dank Zuwachsraten im zweistelligen Bereich kehrte dieser Bereich fast auf das Umsatzniveau vor Corona zurück. Die Reiselust in die Berge und der Spaß am Skifahren haben sich durchgesetzt. Märkte mit hohem Wintersportanteil, wie z.B. Österreich, Schweiz, Italien, Frankreich und Japan, profitierten von der starken Nachfrage nach Skihelmen und Skibrillen nach dem Corona-Lockdown. Ganz anders war die Situation z. B. in Deutschland und Osteuropa – beides Märkte mit hohem Rad- und Reitsportanteil, die besonders unter der Konsumkrise gelitten hatten.
Trotz erfolgreicher Vermarktungskonzepte war auch die Umsatzentwicklung der Filtral group (Filtral und Primetta) rückläufig. Der Spezialist für Sonnen- und Lesebrillenkollektionen behauptet sich in einem ebenfalls herausfordernden Marktumfeld mit hartem Preiswettbewerb.
Die Online-Vertriebskanäle, verankert im jüngsten Teilkonzern UD2C (uvex Direct to Consumer), konnten trotz der Konsumschwäche und in einem preisaggressivem Marktumfeld ein Wachstum von 19 Prozent realisieren.
Geschäftsjahr mit Licht und Schatten
„Auch wenn die Situation augenblicklich im Sport- und Freizeitbereich schwierig ist, glauben wir an eine positive Zukunft des Sportbereichs mit seinen Marken uvex, ALPINA und Hiplok“, erklärt Michael Winter. „Wir haben Änderungen in der Organisationsstruktur vorgenommen und gehen gleichzeitig davon aus, dass sich die Marktnachfrage ab der zweiten Jahreshälfte 2024 erholen wird“ so Winter weiter.
Das größte Wachstumspotential sieht die Unternehmensgruppe im Geschäftsmodell protecting people, das sich durch seine Robustheit auch in äußerst anspruchsvollen Zeiten bewährt hat.
„Den Menschen zu schützen, ist eine nie endende Aufgabe“, erklärt Michael Winter. „Wir setzen auch in Zukunft auf ein stark diversifiziertes innovatives Produktportfolio, das sich durch eigene Entwicklung und Produktion sowie hohe Ansprüche an Qualität, Design und Nachhaltigkeit auszeichnet.“
Weitere Informationen unter: www.uvex.group.com.