Wir haben das stylische E-Bike über mehrere Wochen getestet
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Bereits im Jahr 2021 wurde das Biggie von RUFF Cycles auf der EUROBICO in Frankfurt vorgestellt. Wir sind dort eine kurze Runde auf dem Messegelände gefahren, was natürlich einen richtigen Test nicht ersetzen kann. Das Pedelec wurde von der Bikeschmiede aus Regensburg als E-Commuter designt, mit welchem man seine täglichen Wege zurücklegen kann, allerdings mit einem Haufen Spaß! Ob das Modell dieses Versprechen halten kann und was das E-Bike noch auszeichnet, haben wir vor wenigen Monaten selbst ausprobiert. Hier unsere Eindrücke.

RUFF Cycles Biggie im Detail

Das Biggie fällt auf, wie jedes E-Bike von RUFF Cycles. Das Design wurde den Scrambler-Motorrädern entlehnt und bringt eine ewig lange Sitzbank aus Leder mit, die für einen guten Komfort auf den alltäglichen Strecken sorgen soll. Für die Gestaltung hatte RUFF Cycles mit dem Designer Aaron Bethlenfalvy zusammengearbeitet.

Der Stahlrahmen des Modells wird im Werk der Marke in Bosnien und Herzegowina handgefertigt und das Pedelec dann am neuen Headquarter in Regensburg endmontiert, dem wir vor Weihnachten letzten Jahres noch einen Besuch abgestattet hatten.

Unsere getestete Variante war mit dem Bosch Performance Line CX Antrieb ausgerüstet, der mit 85 Nm genügend Drehmoment mitbringt, um das mit um die 30 Kilogramm nicht gerade leichte Modell standesgemäß zu beschleunigen.

Unter der Sitzbank ist ein PowerPack-Akku mit 500 Wh befestigt, der dem RUFF Cycles Biggie eine ausreichend große Reichweite spendiert.

Wie viel Energie noch im Tank ist, kann man auf dem kompakten Display des Bosch Purion ablesen und auch natürlich die wichtigsten Fahrdaten.

Das Team von RUFF Cycles kombiniert den starken Antrieb mit einer Enviolo TR Schaltnabe mit einer Bandbreite von 380 Prozent, die einen stufenlosen Wechsel der Übersetzung auch unter Last erlaubt und per Drehgriff am Lenker im BMX-Style bedient wird.

Jener Lenker ist an einer starren Gabel im Doppelbrücken-Design befestigt, die großzügig dimensioniert ist und stabil genug für sämtliche Späße mit dem Bike erscheint. Für Dämpfung und Komfort sorgen fette Reifen im Fatbike-Style, die sowohl auf Asphalt, als auch auf Sand gleichermaßen überzeugen sollen.

Hydraulische Scheibenbremsen wurden so ausgelegt, dass sie das RUFF Cycles Biggie schnell und kontrolliert abbremsen können und so für die notwendige Sicherheit sorgen.

An unserem Modell war noch eine LED-Lichtanlage von Supernova verbaut, die zwar optional ist, aber an einem Commuter-eBike keinesfalls fehlen sollte.

RUFF Cycles bietet noch zahlreiches Zubehör, wie Rahmentaschen, Gepäckträger oder auch Fußstützen an. Auch Faltschlösser, BikeTrax GPS-Tracker und Mudguards sind im Online-Shop der Marke zu haben.

Im Fahrtest

Mit dem Biggie von RUFF Cycles fällt man auf und dies im positiven Sinne. Die Köpfe der Menschen, an denen man vorbeifährt, drehen sich und das mag nicht nur an der auffälligen Farbgebung unseren Testbikes liegen, sondern vielleicht auch am Grinsen des Fahrers?

Mit dem Pedelec lässt sich agil durch die City cruisen, es reagiert direkt und willig auf Lenkbewegungen, was den Spaß noch weiter erhöht. Bordsteine, Treppen oder sonstige Hindernisse laden zu kleinen Stunts unterwegs ein und lassen sich dank der dicken Reifen auch problemlos absolvieren.

Um zielgenau zu beschleunigen, steht zudem der Bosch Performance Line CX zur Verfügung, der sich bekannt gut dosieren lässt und so zur guten Performance des Biggie beiträgt. Der Antrieb hat in der City keine Mühe mit dem E-Bike und bringt dieses so gut wie immer schnell auf 25 Kilometer pro Stunde.

Per Drehgriff am Lenker stellt man schnell und einfach die passende Übersetzung für die aktuelle Fahrsituation ein und kann so seine Trittfrequenz auf dem gewünschten Level halten. Die Bandbreite stellt sich so dar, dass auch Wheelies mit dem Biggie möglich sind, was den Spaßlevel weiter nach oben schraubt! 😀

Da das Biggie aber als Commuter angeboten wird, war es uns wichtig, auch längere Strecken mit dem Modell zu absolvieren. Also raus aus der Stadt und auf Schotter und Waldwegen auf eine größere Runde. Hier kam man mit dem Modell auch zumeist gut voran, allerdings merkte man an Bergen schon das Gewicht.

Besonders an sehr steilen Anstiegen machte sich dann auch die geringere Übersetzungsbandbreite der Enviolo-Nabe doch etwas bemerkbar. Aber in enger Zusammenarbeit mit dem Bosch CX Antrieb waren auch diese Hindernisse schließlich überwindbar.

Zum Schluss der Runde folgte nach ein kleiner Schreck für den Autor, denn der Akku hatte sich im Verlauf der Runde doch ganz geleert. Laden vergessen? Jedenfalls musste der restliche Weg von kurz vor der Stadtgrenze bis zur Redaktion ohne elektrische Unterstützung absolviert werden.

Hier musste man ganz schön reintreten, um das Biggie am Laufen zu halten und das machte jedenfalls nicht so viel Spaß wie zuvor! Also, erste Regel beim RUFF Cycles Biggie: immer den Akku voll halten, sonst hat man ein kleines Problem.

RUFF Cycles Biggie

Motor: Bosch Performance Line CX, 250 W, 85 Nm
Batterie: Bosch PowerPack 500, 500 Wh
Display: Bosch Purion
Rahmen: Stahl
Gabel: Doppelbrücke Stahl, starr
Schaltung: Enviolo TR, stufenlos
Bremsen: Scheibenbremsen, hydraulisch
Sattel: Sitzbank, Leder
Laufräder: Doppelwand Aluminium 26″ 65 mm
Reifen: Ruff Cycles Tyron Tire
Gewicht: ca. 30 kg
zul. Gesamtgewicht: n/a
Preis: 4.799 EUR

Fazit

Unser Eindruck vom RUFF Cycles Biggie wurde durch den leeren Akku nur kaum getrübt, so dass der spaßige Fahreindruck des Gute-Laune-E-Bikes dennoch erhalten blieb. Die hochwertige Verarbeitung des Modells hat uns dabei genauso überzeugt, wie die passende Komponentenauswahl und das außergewöhnliche Design. Wer mit Style und Fun durch die City cruisen will, sollte sich einmal das einzigartige Scrambler E-Bike aus Regensburg genauer ansehen und vor allem Probe fahren. Uns hat der Test jedenfalls Spaß gemacht und wir finden das Modell nicht nur für hippe Urban Commuter „Empfehlenswert“.

PRO
  • stabiler Rahmen
  • stylisches Design
  • kräftiger Motor
  • ausreichend groß dimensionierte Batterie
  • gute Komponentenauswahl
  • komfortable Kontaktpunkte
  • optional viel Zubehör
CONTRA
  • Enviolo nicht für sehr steile Anstiege geeignet

Transparenzhinweis: Das Biggie wurde uns seitens der Ruff Cycles GmbH für den Testzeitraum kostenlos zur Verfügung gestellt. Auf das Testergebnis und unsere Meinung hatte dies keinen Einfluss.