Multi-modale Mobilität in der City wird mit dem ikonischen E-Faltbike ganz einfach
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Vor kurzem sind wir zu einer Berlin City-Tour auf dem Brompton Electric eingeladen worden, welches wir uns natürlich nicht haben entgehen lassen. Schon ohne elektrischen Antrieb prädestiniert sich das kultige Bike aus London seit Jahrzehnten für die Nutzung im urbanen Umfeld, mit zusätzlichem Motor sollte das Fahren noch eine Spur entspannter werden. Hier unsere Eindrücke aus der Hauptstadt.

Brompton Electric im Detail

Vor Beginn der Tour durch Berlin wurden am Treffpunkt auf dem Platz der Luftbrücke die Komponenten des elektrischen Antriebs und die 3-Wege-Faltfunktion des Brompton Electric nochmals in allen Details vorgestellt. Bereits seit 2019 ist diese Variante im Programm des Londoner Herstellers verfügbar und wurde seitdem immer weiter optimiert.

Platz der Luftbrücke mit Brompton Electric Modellen; Bild: Michael Romacker

Das Modell kommt wie die motorlosen Varianten mit stabilem Stahlrahmen, der sich auf ebenso ausgeklügelte Weise zusammenfalten lässt. Praktische Details unterstützen den Nutzer bei dieser Aufgabe und sorgen zudem dafür, dass sich das Modell kippsicher aufstellen oder tragen lässt.

Brompton Electric 2021; Bild: Michael Romacker

Unterstützt wird das Brompton Electric mit einem Antriebssystem, welches Brompton und Williams Advanced Engineering, dem bekannten Technologieuntenehmen der Williams Group, zu dem auch der bekannte Formel-1-Rennstall Williams Racing gehörte.

Brompton Frontmotor; Bild: Michael Romacker

Der Frontmotor gibt im Betrieb eine bisher nicht genannte Größe an Drehmoment ab, wobei man sich hinsichtlich der Leistungsabgabe natürlich jederzeit im gesetzlichen Rahmen befindet. Vor dem Steuerrohr wird die Akkutasche befestigt, in welcher sich neben dem Akku mit 300 Wh dann auch die Bedien- und Anzeigeelemente befinden.

Brompton Akkutasche mit Bedienelementen

Je nach Topografie der Stadt stellt Brompton mit einer Ladung Reichweiten von bis zu 70 Kilometern in Aussicht, wohl auch weil der Antriebsmotor sehr effizient arbeitet. Über einen Drehmoment- und Trittfrequenzsensor im Tretlager erfasst die Steuerung den Fahrerwunsch und stellt die dafür benötigte Antriebsleistung zur Verfügung.

Das Modell gibt es zudem mit Zwei- oder Sechsgangschaltung, wobei sich letztere Variante eher für hügelige Städte anbietet. Die andere Version bietet dafür einen Gewichtsvorteil von fast einem Kilogramm. Dank diverser Komponenten wie Lenker, Sattel oder Sattelstütze lässt sich das Modell perfekt auf seinen Nutzer anpassen, bringt aber auch Variabilität für durch unterschiedliche Nutzer mit.

Brompton Electric Modelle; Bild: Michael Romacker

Immer an Bord sind LED-Lichtanlage, Schutzbleche und natürlich kräftige Bremsen, die hier mechanisch betätigt werden. Mit dem Standard-Ladegerät ist der Akku in drei bis vier Stunden wieder voll, das optionale Schnellladegerät kann dem Nutzer davon rund eine Stunde ersparen. Ein USB-Anschluss am Akku lässt das Nachladen des Smartphones unterwegs zu.

Unterwegs in Berlin

Jetzt aber genug technische Details! Nun kommt es auf das Fahren an! Zuvor sollte aber jeder Teilnehmer das Brompton einmal zusammenfalten und dann wieder in Fahrposition gebracht haben. Je nach Übung klappte dies mehr oder weniger gut, was aber gar nichts ausgemacht hat.

Denn Hilfe gab es von jederzeit von den Brompton-Experten und so konnte es schon bald losgehen. Kurz noch das E-Faltbike auf die eigene Körpergröße eingestellt, was im Zuge des Entfaltens leicht von der Hand ging. Zum Start sollte man erst einmal mit einer kleinen Unterstützungsstufe beginnen, um sich an den Antriebsmotor zu gewöhnen.

Vom Platz der Luftbrücke war es nur ein Katzensprung zum Tempelhofer Feld, wo man bei einem ersten Stop das komplette Zusammen- und Auseinanderfalten des Modells nochmals im Detail üben sollte. Schließlich war eine Fahrt mit der U-Bahn geplant und dort sollte es problemlos funktionieren. Wenn man den Dreh raus hat, klappt dies doch wirklich schon gut, oder?

Falten üben auf dem Tempelhofer Feld

Weiter ging es über das Flugfeld, ohne aber dabei abzuheben. 😉 Der Frontmotor des Brompton ging nämlich erstaunlich kraftvoll zu Werke! Bei einem Stop am Gemeinschaftsgarten Schillerkiez referierte vivavelo-Gründer und langjähriger VSF-Geschäftsführer Albert Herresthal über den aktuellen Stand der Mobilität in der Stadt und wie die Mobilität in Zukunft aussehen sollte.

Albert Herresthal erklärt; Bild: Michael Romacker

Danach zeigte Guide Christian Tänzler von VisitBerlin auf, wie die Gärten am Rande des Tempelhofer Feldes entstanden sind und wie sich diese bis heute entwickelt haben. Auch gab er seine Sicht auf die Mobilität per Rad in der deutschen Hauptstadt preis, bevor sich die Gruppe dann wieder auf den Weg machte. Nicht nur hier stellte sich die mittlere Fahrstufe als die am besten nutzbare dar.

Christian Tänzler zum Schillerkiez; Bild: Michael Romacker

Ein kurzes Stück durch den angrenzenden Park und eine längere Strecke auf Radwegen führte die Teilnehmer schnurstracks zum S+U-Bahnhof Neu-Kölln, wo eine Fahrt mit der S-Bahn geplant war.

Also war ein Zusammenfalten des Brompton Electric angesagt. Durch die Übungslektion vorher schien dies kaum ein Problem zu sein und jetzt musste nur noch die S-Bahn kommen.

Brompton Electric mit S-Bahn Berlin; Bild: Michael Romacker

Dank der klein gefalteten E-Bikes war die Fahrt in der S-Bahn ohne Probleme machbar und auch musste eine Fahrradmitnahme aufgrund der kompakten Größe der Modelle nicht extra bezahlt werden. Die Brompton Pedelecs gingen so als Gepäckstück durch.

Die Bahn brachte alle in rund sieben Minuten zur S-Bahn-Haltestelle am Baumschulenweg, wo dann der Ausstieg geplant war. Schnell waren die Brompton E-Bikes wieder ausgeklappt und die Fahrt konnte weitergehen.

Nach einem kurzen Stück durch den Plänterwald stand dann eine Fahrt mit der Fähre F11 auf dem Plan, so dass man das Falten nochmals üben konnte. 😀 Wie zuvor gilt nur dann das Brompton als Gepäck und kann kostenfrei auf die andere Seite der Spree mitgenommen werden.

Die Fahrt ging an den Wilhelmstrand, wo nach dem Aussteigen und dem kurzen Auseinanderfalten die Tour durch die gleichnamige Gartensiedlung weiterging. Loser Sand sorgte dabei zeitweise für knifflige Situationen, auch weil der Frontantrieb durchaus kräftig zu Werke ging.

Konzentration; Bild: Michael Romacker

Eine Reduzierung der Unterstützungsstufe und vorausschauendes Fahren brachte alle sicher zu einem Tor am Funkhaus, welches eigentlich als schneller Zugang zu jenem Ort dienen sollte, an welchem wir ein kurzes Mittagessen einnehmen wollten. Leider war das Tor verschlossen und so musste die Gruppe eben kurz außen herumfahren.

Die Milchbar ist ein angesagter Ort an der Spree und das Wetter passte auch so weit, abgesehen von ein paar Tropfen Regen und einem entfernten Donnergrummeln. Oder war das der Magen? 😉 Egal, nur kurze Zeit später stand das Essen auf dem Tisch und alle wurden bedient. Lockere Gespräche säumten die leckere Mahlzeit und ließen dabei die Zeit im Flug vergehen.

Milchbar; Bild: Michael Romacker

Abschließend ging es vorbei am Heizkraftwerk Klingenberg, wo Guide Christian auf die außergewöhnliche Architektur des Gebäudes aufmerksam machte und Einiges über die Geschichte erzählte.

Schließlich gelangten alle wieder an die Spree, an der entlang man dann an die Treptower Brücke gelangte. Nicht nur hier stellte sich die mittlere Fahrstufe als die am besten nutzbare dar. Dort sollte dann das Event zu Ende gehen.

Zusammenfassend war es eine tolle Erfahrung, so per E-Faltbike, S-Bahn und auch mit einer Fähre durch die Großstadt zu gelangen und zeigt die Richtung auf, wohin sich der Verkehr in der Stadt entwickeln sollte. Ein Auto hat dabei wohl kaum einer vermisst!

Abschluß mit Treptower Brücke; Bild: Michael Romacker

Mehr zum Brompton unter de.brompton.com und zu VisitBerlin unter www.visitberlin.de/de/blog.

Disclaimer: Der Autor wurde von der Münchner Agentur crystal communications GmbH zur Brompton Electric Berlin Tour eingeladen, welche auch die Kosten der Anfahrt und des Events übernahm. Es wurden keinerlei Auflagen gemacht, so dass der Autor in diesem Bericht einzig seine eigenen Eindrücke und Erfahrungen schildert.

Bilder: s. Kennz.