Über die Vorstellung des neuen Piaggio E-Bike auf der EIMCA haben wir kürzlich hier berichtet und dabei auch erwähnt, dass der Hersteller aus Italien sich für die NuVinci N360 Nabe als Schaltung entschieden hat.
Inzwischen wurden mehr Details bekannt. Konkret integriert Piaggio bei seinem “Electric Bike Project” das erst zur letzten Eurobike vorgestellte NuVinci Harmony H|Sync System, welches ein einzigartiges intelligentes und automatisches Schaltsystem für E-Bikes darstellt.
Die Piaggio Gruppe hat ihren Firmensitz in Pontdera (Italien) und ist der größte europäische Hersteller für motorisierte Zweiräder und dazu einer der weltweiten Marktführer in diesem Bereich. Das derzeitige Produktsortiment umfasst Motorroller, Motorräder und Mofas mit 50 bis 1.400 ccm Hubraum der Marken Piaggio, Vespa, Gilera, Aprilia, Moto Guzzi, Derbi und Scarabeo.
Der stark wachsende E-Bike-Markt ist natürlich auch Piaggio nicht verborgen geblieben und der Produzent möchte nun diesen Markt mit seinem Piaggio E-Bike erschließen. Das vorgestellte Konzept-eBike kommt mit einem klassischen Diamantrahmen, der in Aluminium ausgeführt ist und mit einer Federgabel an der Front für den nötigen Komfort sorgt.
Die gesamten Antriebskomponenten wie Elektromotor, Akku und auch das Harmony H|Sync Getriebe wurden dazu nahtlos in das Design des modernen Rahmens integriert. Laut eigener Aussage möchte Piaggio mit seinem E-Bike weit mehr bieten, als dies bei den heutigen Pedelecs normalerweise der Fall ist. Trotzdem soll die Preisgestaltung sehr attraktiv werden.
Dazu äußert sich David Hancock (Executive Vice President, Product Business Units, Fallbrook Technologies):
Auch Fallbrooks CEO William G. Klehm III. teilt zu dieser Zusammenarbeit mit:
Die NuVinci Harmony H|Sync Nabe arbeitet perfekt mit dem von Piaggio entwickelten Mittelmotor (250W – 350 W) zusammen, und kann auch unter voller Last sanfte Übersetzungswechsel ohne Schaltstufen durchführen. Damit passt die Getriebenabe genau zum Antriebskonzept und zu den Ansprüchen von Piaggio.
Das NuVinci H|Sync System reagiert auf eine Veränderung der Trittfrequenz und passt dazu automatisch die Übersetzung an. So erreicht man nicht nur maximalen Komfort bei der Bedienung, sondern auch oft eine höhere Reichweite. Das Piaggio E-Bike mit seinem 400-Wh-Akku kann demnach auf einen Aktionsradius von 60 bis 120 Kilometern zurückgreifen.
Bedient wird das neue Pedelec aus Italien mittels der eigenen PMP-Steuerung (Piaggio Multimedia Platform). Per CAN-Bus kommuniziert die NuVinci Harmony H|Sync mit der modernen Steuerung des E-Bikes, in welcher außer der Schaltfunktion noch andere nützliche Features wie Fitness- und Gesundheitsfunktionen abgebildet wurden.
So kann das Piaggio E-Bike als Fitness-Gerät fungieren, mit welchem der Nutzer explizit seinem gewünschten Level entsprechend trainieren kann. Auch externe Geräte wie ein Pulsmesser können in das System eingebunden werden, womit dann eine Anpassung der Motorleistung und der Trittfrequenz basierend auf einer angestrebten Herzfrequenz erfolgen kann. So kann ein spezielles Trainingsprogramme während der Fahrt Herz- und Trittfrequenz aus Gesundheitsmotiven ausgleichen oder einfach dafür sorgen, nicht überhitzt den Arbeitsplatz zu erreichen.
Weitere Informationen:
UPDATE vom 24. November 2015:
Das Piaggio Electric Bike Project wurde weiter entwickelt und unter neuem Namen erneut auf der EICMA vorgestellt. Lesen Sie alles zum neuen Piaggio Wi-Bike in unserem neuen Artikel.
26. Februar 2015
Das Piaggio E-bike, das in Mailand vorgestellt wurde, hat profillose Reifen. Es ist also kein Mountainbike für unwegsames Gelände. Es ist aber auch kein Trekkingbike, da es weder Schutzblech noch Gepäckträger besitzt. Ich nehme an, dass das Bike für Stadt- und Straßenverkehr ausgelegt ist. Mich wundert es nur, warum dann das Bike keine Lichtanlage besitzt, die für den Straßenverkehr vorgeschrieben ist? Oder werden hier noch einige Komponenten nachgebessert?
26. Februar 2015
Ja, da werden bestimmt noch Komponenten angebracht, die für ein tägliches Fahren notwendig sind. Ohne Licht wird es unserer Meinung nach nicht zum Kunden kommen. Warten wir einmal ab… 🙂