Erst im Juni 2020 wurde das THOK MIG 2.0 präsentiert. Es stellt die 2. Generation der MIG-Serie dar und setzt auf den Rahmen, den das Unternehmen zusammen mit Aldo Drudis D-Perf Designstudio für die Ducati MIG RR Modelle entwickelt hat. Nun nutzt THOK die potente Rahmenplattform für seine Modelle, die es für die kommende Saison nur in der von uns getesteten Variante gibt. Wie sich das Modell geschlagen hat, erfährt man hier in unserem Testbericht.
THOK MIG 2.0 ist preiswert, aber nicht billig
Mit dem THOK MIG 2.0 erhält man ein E-Mountainbike der AllMountain-Kategorie, welches eine komplette und stimmige Ausstattung mitbringt. Man hat bei dem neuen Modell darauf geachtet, dass man unter der magischen Marke von 4.000 EUR bleibt. Dies hat schließlich unter anderem dazu geführt, dass der Shimano E7000 Antrieb verbaut wurde, was aber nicht unbedingt ein Nachteil ist.
Natürlich muss man bei steilen Anstiegen ein bisschen fester treten, allerdings stellte dies zu keiner Zeit ein richtiges Problem dar. Auch der Akku mit einer Kapazität von 504 Wh, der sich THOK-typisch hängend am Unterrohr wiederfindet, sollte für die meisten Fahrten problemlos ausreichen. Passend zum Antrieb war das monochrome SC-E7000 Display von Shimano samt kompakter Bedieneinheit verbaut.
Ausstattung
In Sachen weiterer Ausstattung ist das E-MTB auf der Höhe der Zeit und bringt die derzeit angesagte Mullet-Bike Konfiguration aus 29-Zoll-Vorderrad und 27,5-Zoll-Hinterrad mit. Vorne ist das Rad in einer Rock Shox 35 RC Gabel mit 150 mm Federweg untergebracht, während hinten der Rock Shox Deluxe Select Air Dämpfer Herr über die 140 mm Federweg ist.
Für den Anspruch des Modells waren der über den Luftdruck einstellbare SAG und der per Rädchen einstellbare Rebound des Dämpfers ebenso ausreichend, wie die Federgabel mit ihren begrenzten Einstellmöglichkeiten. Dies tat aber der Performance des Modells auf dem Trail keinen Abbruch, wobei man hier mit dem rund 21,5 Kilogramm schweren E-Mountainbike an vielen Stellen abziehen und viel Spaß haben konnte.
Für zuverlässigen Vortrieb auch an steileren Anstiegen hat THOK dem Modell eine Sram SX Eagle Schaltung mit 12 Gängen spendiert, die einwandfrei zur Charakteristik des Modells passte und immer für eine passende Übersetzung sorgte. So konnte man auch mit dem etwas schwächeren E7000-Antrieb, der maximal 60 Newtonmeter bereitstellt, ordentlich schnell unterwegs sein.
Ging es darum, die Geschwindigkeit schnell zu reduzieren, standen die Sram Guide T Bremsen bereit, die mit Vierkolbensätteln und Bremsscheiben mit 200 mm Durchmesser vorne und hinten aufwarteten und dementsprechend gut funktionierten. Hier geben sich die Italiener keine Blöße und stellen ein stimmiges und gut nutzbares E-Trailbike auf die Räder.
Apropos Räder: Wo teurere Modelle oft mit weniger potenten Reifen aufwarten, verbaut THOK bei diesem Modell die über jeden Zweifel erhabenen Maxxis Assegai, die hier sogar mit EXO+ Karkasse ausgerüstet sind und dementsprechend gut auch in härterem Gelände nutzbar sind. Eine lobenswerte Wahl, woran man sieht, dass die Italiener auch für wenig Geld ein brauchbares Modell anbieten möchten.
Testeindrücke
Dank breitem Lenker mit griffigen Lenkerenden hatte man das THOK MIG 2.0 jederzeit problemlos im Griff, der leichte Backsweep sorgte zusammen mit dem geringen Rise dafür, dass man zudem noch komfortabel unterwegs war. An steilen Anstiegen musste man sein Gewicht allerdings schon etwas nach vorne verlagern, damit das Vorderrad nicht abhebt.
Bergab war die serienmäßig absenkbare Sattelstütze von Vorteil, die mit 150 mm über einen ausreichend großen Verstellbereich verfügte. Man fühlte sich auch bei schnellen Abfahrten jederzeit sicher auf dem Modell und hatte nie das Gefühl, die Kontrolle zu verlieren. Das lag nicht zuletzt am tiefen Schwerpunkt, der durch die Lage des Akkus mitbestimmt wurde.
Insgesamt ist das MIG 2.0 als E-MTB für Touren und für flowige Trails bestens nutzbar. Wer es einmal ein bisschen härter angehen lässt, wird mit der 2. Generation des THOK E-Mountainbikes auch keine bösen Überraschungen erleben. Insgesamt stellt das Modell einen guten Kompromiss aus Leistung und Preis dar.
- bewährter Antrieb
- funktioneller, robuster Aufbau
- sicheres Fahrverhalten
- vorteilhafte Mix-Bereifung
- Maxxis Assegai EXO+ ab Werk
- Variostütze serienmäßig
- ausreichende Reichweite
- gut geschützter Akku
- gegen den Trend mit 4A Ladegerät
- Flaschenhalter (0,5 l) passt in Rahmen
- Antrieb vergleichsweise schwach
Motor: Shimano E7000, 250 W, 60 Nm
Batterie: Shimano extern, 504 Wh
Display: Shimano SC-E7000
Rahmen: THOK Aluminium, 140 mm
Gabel: Rock Shox 35 RC, 150 mm
Dämpfer: Rock Shox Deluxe Select Air custom tuned
Schaltung: SRAM SX Eagle, 1×12
Bremsen: Sram Guide T, 200 mm v/h
Kurbelgarnitur: Shimano 34T
Sattelstütze: THOK telescopic dropper post
Sattel: THOK Fit
Laufräder: THOK Drift, 29″/27,5″
Reifen: Maxxis Assegai, EXO+, TR
Gewicht: 21,5 kg
Preis: 3.850 EUR
Transparenzhinweis: Das THOK MIG 2.0 wurde uns seitens des Herstellers für den Testzeitraum kostenlos zur Verfügung gestellt. Auf das Testergebnis und unsere Meinung hatte dies keinen Einfluss.
Unser Fazit | THOK MIG 2.0 im Test – spaßiges E-Trailbike für preisbewusste Käufer
Ausgewogener Trailräuber
Für THOK zählte beim MIG 2.0 vor allem die Funktionalität vor dem Design. Auch der Preis des Endprodukts schien wichtig, stand aber nicht im Mittelpunkt. In den neuralgischen Bereichen machen die Italiener alles richtig und sparen nicht am falschen Ende.
Wer Bling-Bling sucht, ist hier falsch. Wer allerdings ein nutzbares Sportgerät zu einem annehmbaren Preis sucht, kann aber fündig werden. Uns hat es jedenfalls Spaß gemacht, die zweite Generation des THOK MIG zu testen.
Mehr unter www.thokbikes.com.
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