Für das Fahren in der Großstadt und den Megacities dieser Welt bieten sich wendige und schnelle Zweiräder mit Elektroantrieb geradezu an, um damit dem alltäglichen Stauwahnsinn, der Luftverschmutzung und dem auch dem Lärm zu entgehen.
Das Mando Footloose IM 2015 ist geradezu für die Nutzung in solchen Szenarien entwickelt worden und stand uns zuletzt für einen Testbericht zur Verfügung. Das IM in der Bezeichnung steht für Iconic Mobility und soll wohl ausdrücken, dass das E-Bike eine neue Ikone der Mobilität darstellen soll.
Es kommt mit einem kräftigen Antrieb, welcher seinen Nutzer maximal entlasten soll (und kann) und passt durch das einzigartige und stylishe Design bestens in das angedachte Anwendungs-Szenario.
Entwickelt und gefertigt wird das eBike in Südkorea, wobei das dahinter stehende Unternehmen Mando seine ganze Erfahrung, die es in anderen Geschäftsbereichen wie z.B. der Autozuliefersparte gesammelt hat, darin einfließen lässt.
Näher dran am Mando Footloose IM 2015
Unser Test-eBike haben wir Ihnen schon in einem Vorbericht vorgestellt. Inzwischen haben wir das E-Bike mit dem einzigartigen Serie-Hybrid-Antrieb für Sie ausführlich getestet. Wie sich das Mando Footloose IM 2015 geschlagen hat, lesen Sie hier in unserem Bericht.
Anstatt nur durch die Stadt zu fahren, haben wir das Mando Footloose IM auch dort getestet, wo es normalerweise nicht so oft hinkommt und sind auch im hügeligen Gelände und auf Feldwegen damit gefahren.
Vorneweg können wir sagen, dass es sich dabei keine Blöße gegeben hat und auch diese Herausforderungen gut absolviert hat. Herausforderungen gab es aber auch für den Fahrer – welche das sind, dazu später mehr.
Als Premium-eBike kommt das Mando Footloose IM mit einer Portion Komfort daher, die sich beispielsweise in einer Federsattelstütze manifestiert, die mit einem bequemen Sattel kombiniert wird.
Per Schnellspanner kann die Sattelhöhe leicht an die jeweilige Körpergröße des Fahrers angepasst werden, so dass mit dem starren Lenker ein bequemes und sicheres Fahren möglich ist. Der Lenker ist zudem, wenn man auf Inbus-Werkzeug zurückgreifen kann, noch drehbar, so dass auch ein Transport mit um 90° gedrehten Lenker realisiert werden kann.
Weiteren Komfort spendieren die Schwalbe Big Apple Reifen, die auf den Laufrädern in 20 Zoll montiert sind und vom Untergrund verursachte Schläge und Stöße mindern können. Dazu verhelfen sie zu einem guten und sicheren Fahrgefühl.
Vor dem Losfahren ist es beim Mando E-Bike unbedingt notwendig, den Antrieb zu aktivieren. Da das Modell keine Kette hat, ist ansonsten ein in Bewegung setzen absolut nicht möglich. 😉
Zum Einschalten drückt man daher auf den entsprechenden Knopf am smarten HMI am linken Lenkergriff, welches mit einer Signalmelodie und “Mando Footloose IM” Schriftzug startet. Man befindet sich dann im zuletzt benutzten Fahrmodus und kann entweder diesen beibehalten oder ihn sogleich ändern.
Hierfür stehen zwei weitere Tasten bereit, die einmal den Modus und zum anderen die Funktion auswählen lassen. So kann das “virtuelle” Zweiganggetriebe hier auf manuellen oder automatischen Modus gesetzt, die Unterstützungsstufe eingestellt und zudem der Pedalwiderstand dem Geschmack des Nutzers angepasst werden.
Die Anzeige selbst stellt die Reichweite, Geschwindigkeit, Ladezustand des Akkus, Kalorienverbrauch und den selbst erzeugter Energielevel übersichtlich und, wie gesagt, in Farbe dar. Sollten Störungen auftreten, werden diese ebenfalls direkt im Display angezeigt.
Weiter im Display integriert ist eine Wegfahrsperre, welche die Seriennummer des E-Bikes abgleicht, und den Antrieb nur aktiviert, wenn das Display auch zum E-Bike gehört. So kann ein gestohlenes Modell leicht vom Service identifiziert werden.
Fahren mit dem Mando Footloose IM
Zugegeben, das erste Mal ein E-Bike mit einem Serie-Hybrid-Antrieb zufahren, ist gewöhnungsbedürftig. Muss man doch die seit jeher gewohnte und im Antriebsverhalten gut einschätzbare, mechanische Verbindung zwischen Tretkurbel und Hinterrad vergessen.
Hier stellen die einzige Verbindung elektrische Kabel dar, welche den Generator im “Tretlager” mit der Batterie und dem Elektroantrieb im Hinterrad verbinden. Der Vortrieb wird allein softwareseitig über die Steuerung des Mando Footloose IM 2015 umgesetzt.
Hat man den Antrieb aktiviert und sitzt noch nicht auf dem E-Bike, so sollte man tunlichst vermeiden, die Kurbel in Vorwärtsrichtung zu drehen, denn sonst kann es sein, dass das Mando unverhofft nach vorne schnellt. Wer nicht damit rechnet…
So empfiehlt es sich zudem, die Kurbel bestenfalls rückwärts in die Position zu drehen, die einem das leichte Anfahren ermöglicht. So kann man dann gefahrlos die Fahrt beginnen. Noch besser geht es, wenn die integrierte Anfahrhilfe dazu benutzt, deren Hebel am rechten Lenkergriff montiert ist und dafür sorgt, dass ein Losfahren ohne Treten möglich ist. Allerdings nur bis 6 km/h, was für ein Rangieren und Anfahren doch übrig ausreicht.
Bei ersten Treten fällt einem dann doch die fehlende Verbindung zwischen Pedale und Hinterrad auf und man muss umdenken. Hier kommt es nicht darauf an, dass man kräftig in die Pedale tritt, sondern möglichst rund. Nur so kommt eine gleichmäßige Fahrweise zustande. Damit passt die Pedalbewegung für den außenstehenden Beobachter auch nicht zur Geschwindigkeit, mit welcher das E-Bike unterwegs ist.
Für den Fahrer selbst ist es gleichzeitig ein ungewohntes und doch einzigartiges Fahren. Denn mit einer leichten Tretbewegung bringt man das Mando Footloose IM leicht auf die Höchstgeschwindigkeit von 25 Stundenkilometer, bei Gefälle auch gut darüber. Und alles, ohne es in den Beinen zu spüren.
Per integrierten Neigungssensor erkennt das Mando auch eine Steigung oder ein Gefälle und schaltet, den Automatik-Modus vorausgesetzt, selbstständig in den ersten bzw. zweiten Gang. Das funktioniert auch an steilen Steigungen ziemlich gut und lässt den Fahrer das Hindernis gut überwinden.
Falls man einmal kurz Turbo-Power braucht, z.B. um noch schnell bei Gelb über ein Kreuzung zu fahren, kann man den Hebel für die Anfahrhilfe dafür verwenden. Dieser fungiert bei Geschwindigkeiten über 6 km/h als Turboschalter und bringt das E-Bike schnell auf ca. 25 Stundenkilometer, vorausgesetzt der Fahrer tritt in die Pedale.
Begleitet wird das Fahren vom Surren des E-Motors im Hinterrad, der zwar nicht lautlos agiert, aber auch nicht so laut ist, dass sich die Leute ständig nach dem E-Bike umdrehen. Das Geräusch passt einfach zu solch einem modernen E-Vehikel der Zukunft. Man sollte aber bedenken, wenn der Akku leer ist und man ist noch nicht am Zielort angekommen, dann ist Schieben angesagt! 😉
Wer nun sagt, solch ein E-Bike, das wie von selber fährt, gehe an den Vorteilen des Fahrrades bzw. Pedelecs vorbei und verhindere einen Trainingseffekt, sieht sich getäuscht. Denn auch daran haben die Entwickler aus Südkorea gedacht und dem Mando Footloose IM einen Gesundheitsmodus spendiert.
Dieser lässt das Modell auf nur 15 km/h beschleunigen, bringt über den Generator mehr Energie ins System als zum Fahren benötigt wird (Aufladen des Akkus), generiert einen schweren Pedalwiderstand “wie am Berg” und verschafft dem Nutzer so eine stärkere Trainingswirkung wie auf einem normalen Fahrrad. Wenn es dieser will.
Für die Verzögerung hat das Mando E-Bike Scheibenbremsen verbaut, die aber mechanisch betätigt werden. Die Züge hierfür sind weitestgehend innen verlegt und stören das Gesamtbild des Modells in keiner Weise.
Im Test machten die Bremsen einen guten Eindruck und verzögerten das Mando Footloose IM 2015 kräftig und ohne nennenswertes Fading. Und das auch aus höheren Geschwindigkeit oder im Gefälle.
Das Fahrgefühl des E-Bikes war stabil, wendig und ließ sich unspektakulär und sicher fahren. Hier kamen die kleinen Räder und der niedrige Schwerpunkt zum Tragen, die diese Balance noch unterstützten.
Uns hat das Fahren mit dem 21,5 Kilogramm schweren Mando Footloose IM viel Spaß gemacht, vor allem nachdem man sich an das “etwas andere Fahren” gewöhnt hatte. So konnte man entspannt fahren, bekam viel von der Umgebung mit und brauchte sich nicht in den Pedalen abmühen.
Die Funktionen des Mando Footloose IM
Passend zum Serie-Hybrid-Antrieb wartet das Mando E-Bike der 2. Generation mit einigen Funktionen auf, die man zuerst nicht vermutet hätte. Da wäre zu allererst der in der linken Tretkurbel versteckte Seitenständer zu nennen.
Dieser besteht aus zwei (einstellbaren) Stiften, welche sich definiert aus- bzw. einklappen lassen und dem Mando Footloose IM bei Bedarf einen sicheren Stand bescheren. Gehalten wird das Modell hier zudem von der Lorentzkraft des Generators, die das Drehen desselben erschwert.
Aufpassen sollte man eventuell auf sein linkes Hosenbein, denn dieses kann sich unter Umständen doch in dieser Mechanik verfangen. So hat man dann vielleicht keine schwarze Hose von einer Kette, sondern im schlimmsten Fall einen Riss im Hosenbein.
Auch die Sicherung des Akkus ist schlau gelöst. Dieser ist in der oberen Rahmenhälfte untergebracht und wird vom Sattelrohr gehalten. Möchte man den Akku entnehmen, so reicht es den Sattel per Klemmbefestigung nach oben zu entnehmen, so dass die Akkuhalterung aus dem Rahmen austritt. Dann kann man den Akku entweder laden oder durch einen anderen ersetzen.
Der Akku lässt sich zum Laden natürlich entnehmen. Wer zwei Akkus hat, kann auch tauschen und sofort weiterfahren. Alternativ steht auch ein Laden direkt am E-Bike zur Verfügung. Hierfür ist eine Ladebuchse an der Unterseite des Rahmens vorgesehen.
Mit dem Akku, welcher 8,2 Ah bereitstellt (295 Wh), kann eine Reichweite von rund 60 Kilometern erzielt werden. Wer kräftig strampelt, kann diese zudem noch erhöhen. Für die urbanen Gefilde sollte diese Strecke durchaus ausreichen.
Unsere Plus- und Minuspunkte im Überblick
Bei solch einem Test sammelt sich eine große Liste an Punkten an, die von uns als positiv oder negativ bewertet werden. Im Folgenden haben wir dann unsere wichtigsten Vor- und Nachteile einmal aufgestellt:
- kettenloses Antriebssystem
- modernes Styling
- nur 21,5 Kilogramm schwer
- einfache Bedienung
- Wegfahrsperre serienmäßig
- einfaches und leichtes Fahren
- komfortable Balloonreifen (Schwalbe Big Apple)
- einfaches Anpassen an die Körpergröße (Sattelhöhe)
- komfortable Federsattelstütze serienmäßig
- Schutzbleche serienmäßig
- Ansteckbare Beleuchtung ab Werk serienmäßig, liegt bei
- Schiebehilfe/ Anfahrhilfe
- gewöhnungsbedürftiges Fahrgefühl
keine Beleuchtung ab Werk vorhandenist doch vorhanden s. PRO- Scheibenbremsen mit mechanischer Betätigung
- leises, unauffälliges Fahren kaum möglich
- bei leerem Akku kein Fahren möglich
Im folgenden Video zeigen wir das Mando Footloose IM 2015 nicht nur im Fahrbetrieb, sondern stellen Ihnen auch die beschriebenen Funktionen vor. Dazu zeigen wir die Funktionen des Displays.
https://www.youtube-nocookie.com/embed/tYn7EUHi6UE
Möchten Sie sich weiter über dieses E-Bike, die weiteren Mando Modelle und Zubehör informieren oder möchten Sie sogar eines erwerben, finden Sie alle Informationen an dieser Stelle.
Unser Fazit | Mando Footloose IM 2015 im Testbericht
Ausgereiftes E-Bike.
Das Fahren mit dem Mando Footloose IM 2015 lässt sich mit einem Pedelec nicht vergleichen und mit einem Fahrrad schon gar nicht. Das moderne E-Bike greift wie aktuelle Autos auf CAN-Bus-Technologie, Serie-Hybrid-Antrieb und computergesteuertes Fahren zurück.
Damit bekommt man ein einzigartiges Fahrgefühl, ein maximal unterstützendes E-Bike und die neugierigen Blicke der Passanten. Vorausgesetzt, man kann sich mit der Fahrweise anfreunden.
Das Mando Footloose IM verhehlt nicht, dass es ein E-Bike ist und kann mit einem ausgeklügelten Antriebssystem und und komfortabler Ausstattung überzeugen.
Das Modell kann in Deutschland bei allen e-Motion Shops getestet, Probe gefahren und in mehreren Farben für rund 2.690 EUR erworben werden.