Wir haben das Blubrake ABS G2 auf der Eurobike 2021 kurz ausprobiert. Das System stellt die zweite Generation des Antiblockiersystems für Fahrräder des Herstellers aus Italien dar und wurde erst im Sommer 2021 neu vorgestellt. Wir konnten das brandneue System auf der Leitmesse in Friedrichshafen bereits kurz in zwei verschiedenen E-Bike-Kategorien ausprobieren. Hier unsere Eindrücke.
Blubrake ABS G2 ausprobiert
Über das Blubrake ABS haben wir schon oft geschrieben und konnten das System der ersten Generation im eingebauten Zustand zum Beispiel in einem Stromer ST5 bei besten Bedingungen in Zürich austesten. Das Blubrake ABS der 1. Generation arbeitete sicher, aber etwas ruppig, indem es gefühlt eine harte Bremsung zur Erfassung der Situation einleitete, der dann eine geregelte Bremsung bis zum Stillstand folgte.
Das System arbeitete dabei einwandfrei, sowohl auf Kies, glitschigen Metallplatten und auch bei einer Vollbremsung aus Höchstgeschwindigkeit. Allerdings war die Steuerung samt Hydraulikeinheit wohl für viele Hersteller zu groß, so dass nicht viele OEMs das System bisher in ihren E-Bikes einsetzten.
Mit dem Blubrake ABS G2 soll sich dies nun ändern. In Sachen Baugröße nur noch halb so groß, kann es gut und unsichtbar im Oberrohr seinen Platz finden. Alternativ und neu bei der 2. Generation steht auch eine Variante zum Anbau an der Gabel zur Verfügung, durch die man auf Anpassungen am Rahmen verzichten kann.
Beim Blubrake-Testbike auf der Eurobike 2021 war das System allerdings im Oberrohr integriert und die Technik auf den ersten Blick nur an der zusätzlichen Warnleuchte und am Sensorring an der Vorderradbremse zu erkennen. Das Fahren mit dem Pedelec stellte sich als genauso einfach und unproblematisch dar, wie mit jedem anderen Serienmodell.
Der Testtrack auf der Eurobike stellte sich nur bedingt als geeignet für einen Test des ABS heraus. Allerdings gab es neben der Strecke eine Fläche mit Kies und Schotter, die dann für die Testbremsungen herhalten musste. Natürlich kann dies keinen richtigen Testaufbau ersetzen, aber für eine erste Einschätzung halten wir es für ausreichend.
Nach mehreren starken Bremsungen (auch in Schräglage) kamen wir beim E-Hardtail zu dem Schluss, dass die Regelung nun sensibler erfolgt und ohne die harte Bremsung am Beginn der Regelung auskommt. Wie gehabt fühlt sich dabei der Bremshebel „ganz normal“ an. Es gibt kein Pumpen und keine Verringerung der Hebelweite oder Ähnliches.
Insgesamt erwies sich das System als narrensicher und scheint für den unproblematischen Einsatz gerüstet. Ob dies auch in einem E-Cargobike so funktioniert, haben wir dann im Anschluss versucht herauszufinden. Dabei war das Testbike mit einer geschlossenen (unbeladenen) Box versehen und somit an der Front etwas leicht.
Daher war es nicht verwunderlich, dass das E-Cargobike an selber Stelle einen deutlich längeren Bremsweg erforderte. Zwar blockierte das Vorderrad nicht, das Anhalten erforderte im Vergleich einen längeren Bremsweg aufgrund einer längeren Regelphase. Mit Beladung würde dies aber wohl anders aussehen…
Fazit
Insgesamt stellt sich das Blubrake ABS G2 als in der Realität sehr gut nutzbar dar und hat sich in der Funktionsweise gegenüber der ersten Generation deutlich verbessert. Die Bremsung fühlt sich sehr natürlich an und findet samt Anpassung auf den jeweiligen Untergrund nahezu unmerklich statt. Das Erkennen des Untergrundes erfordert keine harte Vorbremsung mehr und stellt sich trotzdem als genau passend zur jeweiligen Fahrsituation dar. Giù il cappello, Blubrake!
Alle weiteren Informationen unter www.blubrake.it.