Bereits zum zwölften Mal lud das Fahrradfestival VELOBerlin am vergangenen Wochenende Fahrradbegeisterte zu vielfältigen Erlebnissen rund ums Rad ein. An über 200 Messeständen präsentierten Unternehmen Produktneuheiten und Trends von 400 Marken. 19.000 Besuchende (2023: 17.000) nutzten das frühlingshaft warme Wetter zu tausenden Testfahrten auf den neuesten Bikes. Das umfangreiche Bühnen-, Show- und Rennprogramm mit vielen Prominenten zeigte, was auf und mit dem Fahrrad alles möglich ist und hatte eine klare Botschaft: Radfahren ist demokratisch und für alle da!
„Egal, ob Rennen, Kinderparcours, Bühnentalks oder Networking, alle Facetten der Fahrradwelt an einem Ort entdecken und gleich ausprobieren – das geht nur auf einem Fahrradfestival“, freut sich fairnamic-Geschäftsführer und VELOBerlin-Veranstalter Stefan Reisinger über die Vielfalt der Ausstellenden und das riesige Interesse des Publikums.
Die umfassende Produktschau in einem Hangar des ehemaligen Flughafens Tempelhof und dem riesigen, teils überdachten Außengelände präsentierte die Vielfalt der Fahrradwelt, die für jede Zielgruppe und jede Gelegenheit das passende Rad im Angebot hat. Während E-Bikes in den vergangenen Jahren zunehmend kräftiger und Lastenräder größer wurden, sind neue, leichte E-Bikes und kompakte Cargobikes, sowie ganz „normale“ Fahrräder auf ihre Anwendungsfälle im Radalltag zugeschnitten und überzeugen mit Praktikabilität und gleichzeitig ausreichend Power. Gravelbikes für Strecken abseits der Straße waren im Fokus in einer eigens eingerichteten Gravel Area als Allrounder mit multiplen Einsatzmöglichkeiten.
Neben neuen Bikes, Zubehör, Bekleidung und Ausrüstung waren es auch ausgefallene Mobilitäts- und Produktideen, die besonderen Anklang beim begeisterten Publikum fanden. Leichte Elektromobile von E-Scooter bis Leicht-LKW, der Blinker am Fahrradlenker, ein Airbag-Rucksack, Holzrahmen an Gravelbikes oder ein Beiwagen am Fahrrad erfuhren große Aufmerksamkeit.
Tausende Testfahrten und packende Rennen
Frei nach dem Motto, dass ein Fahrrad wie ein Schuh passen sollte, nutzten Fahrradfans und -interessierte die VELOBerlin zu ausgiebigen Proberunden. Auf vier großen Teststrecken fanden an den zwei Festivaltagen tausende Testfahrten statt. Ausgiebigere Testerfahrungen konnten Radfahrende bei geführten Touren auch außerhalb des Festivalgeländes machen
Sportliches Kräftemessen stand beim Airfield Race des Berliner Radsportverbandes im Vordergrund, das zum zweiten Mal auf einem 10km-Rundkurs über das Tempelhofer Feld stattfand. Neben den traditionellen Laufrad- und Kinderrennen standen die Offenen Berliner Landesmeisterschaften im Einzelzeitfahren und Straßenrennen auf dem Renntableau. Neben Kraft und Kondition waren bei den Fixed- und Gravelrennen des „8bar Last One Standing“ und beim Internationalen Cargo Bike Race über den Hindernisparcours besondere technische Fertigkeiten gefragt.
Bühnenprogramm mit Botschaft
Erstmalig wurde das Fahrradfestival in diesem Jahr von zwei Botschafterinnen und einem Botschafter repräsentiert. Mit ihren unterschiedlichen Hintergründen aus Zivilgesellschaft und Wissenschaft erklärten Bestsellerautorin Katja Diehl und Radverkehrsprofessor Christian Rudolph ihre Liebe zum Fahrrad. Olympiasiegerin Kristina Vogel, im Vorfeld schon für die VELOBerlin aktiv, musste krankheitsbedingt ihre Bühnenpräsenz kurzfristig absagen.
Weitere Prominente wie KiKA-Moderator Julian „Checker Julian“ Janssen, Social-Media-Aktivist Ingwar Perowanowitsch, „Notes of Berlin“ Gründer Joab Nist, Ex-Rennradprofi und TV-Kommentator Jens Voigt, Weltrekordradlerin Monika Sattler, BMX- und Mountainbike-Profi und Bike-Yogi Timo Pritzel oder der facettenreiche Deutschrapper Megaloh erhoben ihre Stimme für mehr Radverkehr in Berlin.
Traditionell wurde im Rahmen des Fahrradfestivals der Engagementpreis Fahrrad Berlin der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt durch Senatorin Manja Schreiner verliehen. In diesem Jahr wurden drei Projekte mit Gesundheits- und Bewegungsthemen ausgezeichnet.
Im Fokus der Podiumsdiskussionen stand das Fahrrad als demokratisches Verkehrsmittel, „das für alle zugänglich sein müsse, um sein volles Potenzial zu entfalten“, so Isabell Eberlein, Velokonzept-Geschäftsführerin und VELOBerlin-Organisatorin, den Programmfokus „Radfahren für alle“. „Das kann jedoch nur genutzt werden, wenn Radverkehr für alle Zielgruppen tatsächlich zugänglicher und vor allem auch sicherer gestaltet wird“, so Eberlein weiter.
Die nächste VELOBerlin findet am 10. und 11. Mai 2025 am Flughafen Tempelhof statt.