Bereits seit 2022 befand sich das Unternehmen in einer Krisensituation und musste Mitarbeiter entlassen
2 min Lesezeit

Das Start-Up Vässla geriet spätestens dann in unser Blickfeld, als man das von Christian Zanzotti außergewöhnlich designte E-Bike Pedal erstmals vorstellte, welches damals gleich als „besserer“ Konkurrent zu den Modellen von VanMoof gehandelt wurde. Kurze Zeit später wurde man noch mit dem German Design Award in Gold belohnt, befand sich aber anscheinend damals bereits in einer schweren Krise.

Zu jener Zeit musste man rund 40 % der Beschäftigten entlassen, wie man beim schwedischen Magazin Breakit nachlesen kann. Alles, um die Profitabilität auf ein notwendiges Niveau zu bringen, denn einem Umsatz von 35 Mio. SEK stand 2021 ein Verlust von 59 Mio. SEK gegenüber.

Auch eine kleine Investorenrunde um den Jahreswechsel 2022/23 brachte angeblich nicht genügend Geld ein, um das Ruder herumzureißen und sein Schulden zu bezahlen. Zur Mitte des Jahres dann stellte man einen Antrag auf Umstrukturierung an das Bezirksgericht Stockholm, der auch genehmigt wurde.

VÄSSLA Pedal

In den folgenden Monaten hat man alles dafür getan, um profitabel zu werden. Rickard Bröms, Gründer und CEO, teilte aktuell in einem Post auf LinkedIn mit, dass man in nur sechs Monaten einen Verlust von 8 Mio. EUR in die Gewinnzone gebracht hat. Dies zum einen durch die Senkung der Betriebskosten um 90 % und die Verkleinerung der Vollzeitstellen von 60 auf insgesamt fünf Mitarbeiter.

Zudem hatte man Abschreibungen von 85 % mit den Gläubigern ausgehandelt und drei innovative Formfaktoren von Grund auf neu entwickelt und ist zudem in andere Märkte in Übersee gegangen, während andere strategisch verlassen wurden.

Laut Bröms stand man nur wenige Tage vor dem Abschluss einer Vereinbarung über den Erhalt der notwendigen Mittel für den Abschluss der Umstrukturierung, als das Gericht jetzt dieselbe abgelehnt hat. Die Folge: Vässla musste Insolvenz anmelden, ein Verfahren, welches die deutsche Dependance bereits Anfang Dezember beim Amtsgericht Hamburg beschreiten musste.

Nun kommt das Unternehmen wohl unter Treuhandverwaltung, wobei Rickard Bröms aber gute Chancen für einen Erhalt der Firma sieht, denn die nahezu erledigte Umstrukturierung stellt seiner Ansicht nach eine gute Startposition für das nächste Kapitel von Vässla dar.

Er wird seinen Teil dazu beitragen, wie er auf LinkedIn mitgeteilt hat, und wir natürlich das Unternehmen weiter beobachten.

Mit Informationen von Breakit.se und Rickard Bröms auf LinkedIn.

Bilder: VÄSSLA