Wertvolle E-Bikes sicher und ordentlich in der Stadt parken
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Mit dem V-Locker kommt ein smartes Bike-Parking-System aus dem schweizerischen Dübendorf, welches dem steigenden Bedarf an Fahrradparkplätzen in Städten mit einer modernen Lösung entgegentreten möchte. Gründer ist Frido Stutz, ein Ingenieur und Pilot aus dem Kanton Thurgau, der große Erfahrungen hat mit automatischen Parksystemen. Vor der Gründung der V-Locker AG hat er ein ähnliches System für das Parken von Automobilen entworfen und mit der Skyline Parking AG auf den Weg gebracht. Sein Ziel war es immer, die Verschwendung von öffentlichem Raum in den Städten zu verringern, indem man auf engstem Raum für ein komprimiertes, aber äußerst sicheres Unterstellen der Fahrzeuge sorgt. Die Idee hatte Stutz wohl als er in seinem Beruf als Pilot in Städten in Taiwan und Japan landete und dort Erfahrungen mit den dort weit verbreiteten automatischen Parksystemen hatte. Diese waren technisch allerdings weniger ausgereift und effizient in der Raumausnutzung, so dass er hier seine Chance sah.

V-Locker Bike-Parking-System im Detail

Wir haben hier schon öfters über verschiedene Bike-Parking-Systeme berichtet, die entweder noch in der Entwicklung, oder aber sehr schleppend in der Verbreitung sind. Oft lassen sich solche Systeme nur schwer oder unschön in das Stadtbild integrieren, besonders wenn die Grundfläche rund ausgelegt ist und dabei mehrere Einheiten aufgestellt werden sollen. Hier kommt der V-Locker ins Spiel, der modular designt wurde und sich so problemlos in das Stadtbild integrieren lassen soll.

20.11.2020 V-Locker Halle (Saale) Hauptbahnhof

Mit drei kombinierten Türmen á 20 Bikes können auf einem Autostellplatz beispielsweise bis zu 60 Fahrräder oder E-Bikes untergebracht werden, wobei jeder Turm mit einem separaten Zugang aufwartet, damit auch bei Verkehrsspitzen keine Engpässe entstehen. Zudem können die Stationen hinsichtlich des Designs und Material der Fassade an die jeweilige Umgebung angepasst werden und sollen sich so bestens ins Stadtbild einfügen lassen. Auch die Nutzung von Fotovoltaik oder eine passende Begrünung ist möglich.

Es benötigt am Standort keine besondere technische Infrastruktur, ein 230-V-Anschluss mit 16 A ist für den Betrieb ausreichend. Energieautarke Varianten mit Solarfassaden können ebenso realisiert werden. Es werden, abgesehen von einem Fundament von zumeist 80 cm Tiefe, zudem keine weiteren Tiefbauarbeiten notwendig und die Türme können jederzeit einfach an einem neuen Standort aufgestellt werden. Der Flächenverbrauch pro Turm liegt bei 4,5 m². Der Zugang erfolgt über die V-Locker App, lässt sich aber auch über nationale, regionale oder gar interne Zugangssysteme anbinden und bietet sich so z.B. auch für den Firmenparkplatz an.

20.11.2020 V-Locker Halle (Saale) Hauptbahnhof

Nutzer können vorab freie Plätze finden und reservieren, wobei die Zugangstür dann bei Ankunft automatisch geöffnet wird. Die Übergabe des Fahrrads oder E-Bikes ans System dauert nur wenige Sekunden, wobei auch Gepäck, der Fahrradhelm oder die Regenkleidung mit untergebracht werden können. Auch ein Laden des E-Bikes, bestenfalls mit Biostrom, ist dabei möglich. Die Abrechnung für die Einstellung des E-Bikes erfolgt über die Anbindung an moderne und bewährte Bezahlsysteme.

20.11.2020 V-Locker Halle (Saale) Hauptbahnhof

Die E-Bikes, natürlich aber auch E-Scooter, Tretroller oder E-Scooter, werden samt Gepäck im V-Locker Bike-Parking-Turm absolut sicher aufbewahrt. Neben der Anwendung in modernen Smart Cities sehen die Macher aus der Schweiz aber noch andere Möglichkeiten der Nutzung. So könnte auch Bike-Sharing darüber realisiert werden, der Turm auch als Ausstellungsturm für Fahrrad-Fachhändler dienen oder das System gar als Station für die Paketanlieferung genutzt werden.

Für den Betrieb wird keine personelle Betreuung benötigt, einzig um Reinigungsarbeiten muss sich der Betreiber kümmern. Ein lokaler Partner führt regelmäßige Service- und Wartungsarbeiten aus, die zuvor per Wartungsvertrag auch hinsichtlich der Kosten festgelegt wurden. Auch für eine Beratung für ein Betriebskonzept steht das Team aus Dübendorf zur Stelle. In Deutschland steht im Rahmen eines Pilotprojekts der Deutschen Bahn am Bahnhof in Halle (Saale) eine Kombination aus zwei V-Locker Türmen, nachdem die Schweizer das Startup-Förderprogramm der DB mindbox durchlaufen hatte.

Fazit

Aus unserer Sicht stellt der V-Locker eines der praktikabelsten und geeignetsten Systeme dar, welches sich für eine schnelle Installation an verschiedensten Orten in kleineren und größeren Städten anbietet. Welche Vorteile in Sachen Stadtverkehr und Verkehrswende könnten entstehen, wenn man sein teures E-Bike in der Stadt sicher unterstellen und so auf das lästige im Stau stehen und die aufreibende Parkplatzsuche verzichten könnte? Die V-Locker AG bietet hier eine praktikable Lösung an, die sich für eine flächendeckende Nutzung auch in deutschen Städten eignen könnte.

Mehr unter www.v-locker.ch.

Informationen: V-Locker AG
Bilder: V-Locker AG