Die Frikar Launch Tour wurde am vergangenen Montag im hessischen Idstein gestartet. Gleichzeitig verkündeten die Podbike AS und die STORCK Bicycle GmbH ihre strategische Partnerschaft, die laut Aussage der beiden Unternehmen die Mikromobilität in Europa revolutionieren soll. Wir waren vorgestern am Firmensitz von STORCK Bicycle in Idstein und haben der feierlichen Enthüllung der ersten Vorserien-Modelle des Podbike Frikar persönlich beigewohnt. Ebenso haben wir eine kurze Probefahrt mit dem Frikar unternommen. Mehr dazu in unserem Artikel.
Podbike Frikar – die offizielle Vorstellung
An einem windigen, und dadurch sehr frisch wirkenden Morgen fand am STORCK Firmensitz die erstmalige Präsentation von zwei Modellen der (Vor-)Serie des Frikar statt, welche die Launch-Tour des vierrädrigen Pedelecs in Deutschland einläutete. Das Gründer-Ehepaar Anne-Lise Heggland und Per Hassel Sørensen war dafür extra aus Norwegen angereist.
Zu Beginn gab Per Hassel Sørensen mit den beiden verhüllten Modellen im Hintergrund preis, was ihn zur Entwicklung des Frikar veranlasste und welchen Weg man seit der Gründung der Podbike AS bestritt. Seit der ersten Präsentation der Idee auf der Spezialradmesse in Germersheim, hat man die Umsetzung der angekündigten Features immer weiter vorangetrieben. Auch entgegen aller Schwierigkeiten, welche die weltweite Corona-Pandemie mit sich brachte.
Mehr noch, das Frikar E-Bike wurde konsequent nachhaltig und für eine überaus lange Nutzungsdauer hin ausgelegt, wie der Gründer vor Ort in Idstein mitteilte. So wurden für die meisten Bauteile recycelte bzw. recyclingfähige Materialien verwendet und auch darauf geachtet, dass man durch Umbauten jederzeit neue Features nachrüsten und so sein Frikar immer auf dem neuesten Stand halten kann. Dazu Gründer und Podbike-CTO Per Hassel Sørensen:
Mit der Markteinführung hat man auch eine strategische Partnerschaft mit der STORCK Bicycle GmbH verkündet, die den Vertrieb und die Wartung der Modelle über ein engmaschiges Vertriebsnetz ermöglicht. Dazu teilt Anne-Lise Heggland, Co-Gründerin und CEO der Podbike AS mit:
Erst vor wenigen Wochen hat die STORCK Bicycle GmbH auf der Eurobike das zusammen mit der Porsche Digital und Greyp entwickelte Cyklær E-Bike präsentiert. Dieses ist mit einer smarten Vernetzung ausgerüstet und hat so ein neues digitales Geschäftsfeld für den etablierten Hersteller von Fahrrädern und E-Bikes im Premium-Segment eröffnet. Zum Frikar von Podbike teilt Markus Storck, Gründer und CEO der STORCK Bicycle GmbH, mit:
Das Podbike Frikar wurde dabei als global nutzbares Fahrzeug ausgelegt, wird aber in Deutschland und Europa dem Pedelec-Standard entsprechen. So ist es möglich, sowohl auf der Straße, aber auch genauso auf Radwegen unterwegs zu sein. Dabei bringt es einen seriellen Hybridantrieb mit, der die Antriebskraft des Fahrers mit der Kraft zweier elektrischer Antriebsmotoren kombiniert. Eine direkte Verbindung der Tretkurbel zu den Antriebsrädern besteht nicht. Zum Design des Frikar sagt Anne-Lise Heggland:
Die Geschwindigkeit ist dabei Pedelec-typisch auf 25 km/h begrenzt, wobei bergab natürlich höhere Geschwindigkeiten erreicht werden können. Ab 60 km/h wird allerdings mit Hilfe einer rekuperierenden Motorbremse dafür gesorgt, dass die Grenzen der konstruktiven Auslegung nicht überschritten werden. Mit einer Breite von 84 Zentimetern ist es nicht breiter als ein Fahrradanhänger und kann so problemlos auf den meisten Radwegen bewegt werden. Ebenso kann eine Weber-Kupplung für die Montage eines Anhängers angebracht werden. Das Fahrzeug wiegt derzeit über 100 Kilogramm, soll aber noch deutlich leichter werden.
Mit einer vollen Akkuladung (877 Wh) können Reichweiten zwischen 50 und 80 Kilometern je nach Temperatur, Gewicht, Wetter und Steigung erzielt werden. Es können mehrere der fünf Kilogramm schweren Batterien im Fahrzeug mitgeführt werden, um so die Reichweite zu erhöhen. Auch wenn die Batterie leer ist, kann man dank des Serie-Hybrid-Antrieb noch mit elektrischer Unterstützung zu seinem Zielort gelangen. Bei dem Ausfall eines Motors steht der andere Antrieb noch als Backup für den alleinigen Vortrieb zur Verfügung. Zu guter Letzt kann man auch noch mit Hilfe der Schiebehilfe das Fahrzeug bewegen, dann allerdings nur bis 6 km/h.
Das Bediensystem kann mittels Over-the-Air-Updates (OTA) auf dem neuesten Stand gehalten werden, was automatisch seitens Podbike durchgeführt werden soll. Eine Smartphone-App zeigt in Echtzeit sämtliche Fahrdaten des Frikar Pedelecs an und lässt (wohl bald) auch die Bedienung einiger Features des Fahrzeugs zu. Auch Co-Geschäftsführer Dr. Todor Lohwasser freut sich über die neue Zusammenarbeit:
Die im September bekanntgegebenen Zeitslots für die Frikar Probefahrten in Deutschland waren nach wenigen Stunden bereits komplett ausgebucht. Aktuell sind weitere Testfahrten an mehreren Standorten in Europa in Planung und sollen in Kürze bekannt gegeben werden. Der Vertrieb soll mit Senger|NEO umgesetzt werden, einem Zweig der Senger Gruppe und Vertriebsspezialist für Fahrräder, E-Bikes und Zubehör an Privat- und Geschäftskunden.
Testfahrt mit dem Podbike Frikar
Wir haben die Gelegenheit genutzt, das Podbike Frikar in Idstein auf eine kurze Probefahrt zu entführen. Auf der Runde ging es zuerst leicht bergab, wobei die Lenkung intuitiv genutzt werden und die Geschwindigkeit problemlos über die Antriebskurbeln bzw. natürlich über die verbaute Bremsanlage reguliert werden konnte.
Das Sichtfeld zeigte sich großzügig und man erhielt einen guten Überblick auf das Verkehrsgeschehen um sich herum. Die verbaute Blinkanlage konnte mit dem linken Daumen gut bedient werden, ohne dass man den Lenker dafür loslassen musste. Auf der anderen Seite hat man eine Fahrradklingel zur Verfügung, deren realistischer Sound allerdings elektronisch erzeugt wird. Die Lichtanlage sorgt für eine gute Sichtbarkeit, auch von der Seite.
Dann ging es nun auf der leicht ansteigenden Straße zurück, so dass man sich einen guten Überblick über das Geräuschniveau bei voller Antriebsleistung verschaffen konnte. Der Generator zeigte sich zusammen mit dem Pedalantrieb als recht leise. Die Antriebsmotoren dagegen waren gut hörbar, wohl auch weil man sich in direkter Nähe zu diesen befindet. Unklar ist, ob bei den Modellen der Vorserie eine Abdämpfung gefehlt hat, welche die Lautstärke des Antriebs im besten Fall noch weiter absenken kann.
Fazit
Insgesamt konnte man aber einen guten Eindruck davon gewinnen, wie weit der Stand des Podbike Frikar zum kommenden Start der Serienproduktion vorangeschritten ist. Unsere Probefahrt in Idstein gab uns einen vielversprechenden Eindruck davon, wie sich die Nutzung des Frikar E-Bikes im Alltag anfühlen kann. Wir sind zuversichtlich, dass das Projekt nicht zuletzt aufgrund der Partnerschaft mit STORCK Bicycle zu einem vollen Erfolg in Sachen moderner Mikromobilität werden kann. Wir bleiben daher weiter am Unternehmen aus Norwegen dran.
Mehr auch unter www.podbike.com/de.