Es ist Frühling und die E-Mountainbikes mit Shimano E-8000 Antriebssystem sprießen aus dem Boden. 😉 So könnte man jedenfalls meinen, denn auch Mondraker hat mit dem e-Crusher Carbon soeben seine Interpretation eines E-MTBs mit dem neuen Antrieb vorgestellt. Und was für eine!
Das neueste Modell der Spanier soll neue Maßstäbe setzen und dabei nicht auf einen speziellen Einsatzzweck hin optimiert sein, sondern auf jedem Terrain glänzen. Man wird sehen, ob das erste vollgefederte E-Mountainbike mit Vollcarbonrahmen aus dem Hause Mondraker dieses Versprechen auch halten kann.
Das Mondraker e-Crusher Carbon im Detail
Für die Konstruktion des neuen Boliden haben die Spanier die neuesten Technologien angewendet, die zahlreiche raffinierte Details ermöglichten und so mehrere Fahrzeugklassen in einer Wirklichkeit werden ließ.
So soll das neue e-Crusher Carbon das Handling und Ansprechverhalten eines Trailbikes mit der außerordentlichen Stoßdämpfung, Traktion und Zuverlässigkeit eines modernen Enduro-eBikes mit Plus-Bereifung verbinden.
Dabei konnte der Hersteller sein patentiertes Zero Federungssystem mit 150 Millimeter Federweg genauso in den neuen Rahmen aus Carbon integrieren, wie den neuen metrischen Dämpfer mit Trunnion-Aufnahme und die exklusive Mondraker Forward Geometrie.
Zusammen mit dem neuen Shimano Steps E-8000 Antriebssystem, welches die mehr als 500 Wh fassende Batterie im Rahmen integriert, soll das neue Mondraker e-Crusher Carbon laut der Spanier die neue Referenz im Segment der E-Mountainbikes darstellen.
Zahlreiche Verbesserungen konnten die Ingenieure laut Mondraker bei der Neuheit für 2018 umsetzen, wobei nicht zuletzt dank exklusiver Fertigungstechnologien das Konzept des idealen eMTB auf eine neue Stufe gehoben sein worden soll.
In Sachen Akku-Integration, Optimierung der Kinematik und der Zero-Hinterbaufederung, welche die Verwendung von Steckachsen mit größerem Durchmesser und übergroßen Lagern ermöglicht, konnte zudem die Rahmengeometrie entscheidend weiterentwickelt werden.
Der Carbonrahmen
Mondraker hat zur Herstellung des Rahmens die sogenannte Stealth Carbon Technologie verwendet, welche die neueste Technologie bei der Konstruktion und Optimierung von Carbonrahmen darstellt. Dabei haben die Spanier die Fertigungstechnologie optimal ausgereizt, so dass sich ein bis ins letzte Detail durchdachter Rahmen ergibt, welcher zudem noch äußerst edel verarbeitet sein soll.
Mit einer speziellen Konstruktion ist es den Ingenieuren gelungen, die Seitensteifigkeit des Rahmens so zu erhöhen, dass die Vibrationen durch den Untergrund oder des E-Antriebs auch bei maximaler Tretunterstützung nahezu zu eliminieren, was sich in Sachen Performance genauso bemerkbar machen soll wie bei der langfristigen Zuverlässigkeit.
Ebenfalls implementiert wurde die Mondraker Forward Geometrie, welche aus einem längeren Oberrohr in Verbindung mit einer kürzeren Vorbaulänge besteht. Damit steht die Vorderradachse weiter vorne, was sich auf den Radstand auswirkt und eine größere Stabilität bergauf wie bergab ermöglicht.
Das Antriebssystem
Immer mehr Hersteller setzen bei ihren E-Mountainbikes auf den neuen Shimano MTB-Antrieb, welcher ein natürliches Radfahrgefühl vermitteln und auch dank der kompakten Maße und dem geringen Gewicht sich nahe am motorlosen Mountainbike bewegen soll.
Die kompakten Abmasse erlauben kurze Kettenstreben, wobei auch ein Q-Faktor von nur 177 Millimeter seitens Shimano erreicht werden konnte, was für ein agiles Fahrverhalten zuträglich ist. Zudem besticht der Antrieb mit minimaler Motorreibung, geringem Geräuschniveau und nicht zuletzt einem Drehmoment von bis zu 70 Newtonmeter.
Der Akku lässt sich einfach ins Unterrohr integrieren, wobei die Kapazität von 504 Wattstunden zahlreiche Fahrten ermöglicht, bevor dieser wieder aufgeladen werden muss. Das kann direkt am E-MTB erfolgen, alternativ lässt sich der Akku auch entnehmen und extern aufladen. Ein spezieller Schutz hält Schläge und Schmutz vom Akku fern.
Das vielfach gelobte, kompakte Display des Shimano Systems befindet sich am Lenker neben dem Lenkrohr und stellt die aktuelle Geschwindigkeit, Tagesstrecke, Gesamtstrecke, Unterstützungsstufe oder verbliebene Reichweite übersichtlich dar, wobei die unterschiedlichen Fahrparameter einfach ausgewählt und kontrolliert werden können.
An der linken Lenkerseite befinden sich die SW-8000 Schalter, die ein einfaches Auswählen der Unterstützungsstufen aus Eco, Trail und Boost zulassen. In der höchsten Stufe stehen dem Fahrer dabei bis zu 300 % Unterstützung zur Verfügung.
Das Zero Federungssystem
Das Federungssystem Zero wurde von Mondraker patentiert und arbeitet mit einem virtuellem Drehpunkt, welcher von zwei Gelenken gebildet wird. Diese kontrollieren die Bewegung des Dämpfers und komprimieren diesen gleichzeitig. Die Lage des Dämpfers und die Komprimierung von beiden Seiten sorgen dafür, dass eine schwimmende Bewegung entsteht und das exklusive leistungsstarke Federungssystem arbeiten kann.
Für das Mondraker e-Crusher Carbon wurde die Kinematik des Zero Systems nochmals überarbeitet, damit diese für metrische Dämpfer und die verwendete Trunnion-Aufnahme bestmöglich passt. Ergebnis ist eine sehr gute Performance, die eine neutralste Wirkung auf die Trittfrequenz in Verbindung mit einer geschmeidigen, leistungsfähigen Hinterbaufederung ermöglichen soll.
Zusammen mit der Stealth Carbon Konstruktion, den neuen Enduro-Lagern mit übergroßen 15-mm-Achsen und 150 Millimeter Federweg am Hinterbau kann das e-Crusher in Sachen Qualität und Performance mit einem Enduro-Racebike mithalten.
Für die Modelle e-Crusher Carbon RR+ und R+, die mit den Dämpfern FOX Float DPX2 bzw. RockShox Super Deluxe DebonAir Metric Trunnion ausgerüstet sind, wurden zudem exklusive Einstellungen entwickelt, die an das Zero Federungssystem mit 150-mm-Federweg angepasst sind.
Weitere Highlights
Neben dem zuvor Beschriebenen bringt das neue Mondraker e-Crusher Carbon noch weitere Features mit, auf die wir hier noch kurz eingehen möchten.
27,5″+-Bereifung
Die Plus-Bereifung bietet die beste Performance für jegliche High-Performance-eBikes und wird von Mondraker bei allen angebotenen E-Mountainbikes eingesetzt. Hinsichtlich Grip, Traktion und Sicherheit bieten sie besseren Kurvengrip, geringes Durchschlagsrisiko und deutlich mehr Komfort. Die Spanier setzen dabei auf Maxxis Minion DHF und HighRoller 27,5“ x 2,8“ Reifen, die mit exklusiven Felgen mit einer Innenbreite von 40 mm kombiniert werden.
Interne Zugverlegung HHG: Hidden Housing Guide
Die interne Zugführung ist bei allen Mondraker e-Crusher Modellen obligatorisch und umfasst die Schaltzüge (Di2 beim e-Crusher Carbon RR+), den Hinterradbremszug und den Zug für die Sattelstütze. Dabei verwendet die HHG-Technologie externe Stopper zur Zugfixierung, die für aufgeräumtes Design sorgen und gleichzeitig die Geräuschbildung vermeiden.
Boost-Standard
Die neuen Carbon-eMTB-Modelle sind natürlich mit einer Boost-Einbaubreite von 110×15 mm vorn und 148×12 mm hinten ausgerüstet, wie alle anderen E-Mountainbikes der Spanier.
Neue Schwingsteckachse mit übergroßem Lager
Höhere Zuverlässigkeit und Haltbarkeit verspricht sich Mondraker durch die Verwendung von großen Steckachsen-Durchmessern in Verbindung mit übergroßen Enduro-Lagern, die einer höheren Belastung und härteren Fahrstilen besser standhalten können.
Integrierter Mudguard
In die neue Vollcarbon-Schwinge hat der Hersteller aus Alicante einen integrierten Schutz hineinkonstruiert, welcher den Hinterbau-Dämpfer und das untere Gelenk vor übermäßiger Verschmutzung schützen soll. Auch für Zuverlässigkeit und Lebensdauer des Zero-Federungssystems hat dieses Detail große Vorteile.
Konisches Steuerrohr und Flat-Mount Bremszange hinten
Das konische Steuerrohr und die Flat-Mount Bremszange hinten – mit der neuen Position der Bremszange zwischen Sattelstütze und Kettenstreben – sollen gemeinsam für die kreativen, sauberen Linien und das außergewöhnliche Design des Carbonrahmens sorgen und verbessern laut Mondraker dazu noch die Bremsleistung der Hinterradbremse und minimieren Vibrationen.
Geometrie
Größe | S | M | L | XL |
---|---|---|---|---|
Sattelrohr | 380mm | 420mm | 470mm | 500mm |
Oberrohr | 608mm | 636mm | 658mm | 684mm |
Steuerrohr | 100mm | 100mm | 115mm | 130mm |
Lenkwinkel | 66.5º | 66.5º | 66.5º | 66.5º |
Sitzwinkel | 70º | 70º | 70º | 70º |
Sitzwinkel, effektiv | 74.5º | 74.5º | 74.5º | 74.5º |
Kettenstrebe | 450mm | 450mm | 450mm | 450mm |
Tretlagerhöhe | 342mm | 342mm | 342mm | 342mm |
Radstand | 1201mm | 1226mm | 1252mm | 1281mm |
Reach | 441mm | 466mm | 486mm | 506mm |
Stack | 609mm | 609mm | 623mm | 637mm |
Spezifikationen
Zwei Versionen wird es vorerst vom e-Crusher Carbon geben. Die Top-Variante stellt das Mondraker e-Crusher Carbon RR+ dar, welches mit FOX Factory Fahrwerk, einer Shimano XT Di2-Schaltung mit elf Gängen einer Shimano Saint Bremsanlage daher kommt. Es soll ab 8.999 Euro kosten. Wer spezielle ENVE-Laufräder möchte, legt noch drauf und muss 10.499 Euro berappen.
Das Mondraker e-Crusher Carbon R+ ist günstiger, aber deswegen kaum schlechter ausgerüstet. Es verfügt über ein Fahrwerk aus Komponenten von Rock Shox (Yari-Gabel und Super Deluxe Debon Air Dämpfer), die eMTB-spezifische Sram Guide Re Bremse und ebenfalls eine XT-Schaltung von Shimano, die allerdings mechanisch betätigt wird. Es soll rechtzeitig zur nächsten Saison für 6.599 Euro bei den Händlern zu haben sein.
Fazit zum Mondraker e-Crusher Carbon 2018
Echt geniales Teil, was die Spanier hier vorgestellt haben. Der Look des neuen E-MTB-Modells spiegelt die typische Formensprache der Marke wider und integriert bestens abgestimmte Komponenten, die auf eine außergewöhnliche Performance schließen lassen. Wir freuen uns auf eine baldige Probefahrt.
Mehr Informationen auch unter www.mondraker.com.