Dank neuestem 3D-Drucker und mit Hilfe von Volkswagen konnte ein einmaliges E-Mountainbike entstehen
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Das Kinazo E1 ist ein einzigartiges E-Mountainbike im Stil einer E-Enduro, welches im 3D-Metalldruckverfahren entstanden ist. Dafür hat das innovative slovakische Unternehmen Kinazo Design mit Volkswagen Slovakia zusammengearbeitet, wo derzeit der weltweit größte 3D-Metall-Drucker der Welt installiert ist.

Der Concept Laser X Line 2000R 3D-Drucker wurde von der deutschen Concept Laser GmbH geliefert und stellt normalerweise Prototypen und Kleinserienteile, Komponenten und Instrumente wie auch die Vorbereitungen für Serienfahrzeuge her. Aber es werden auch Aufträge für externe Kunden wie eben Kinazo Design bearbeitet.

Die Slowaken wollten mittels 3D-Drucker etwas erschaffen, was mit konventionellen Mitteln nicht zu schaffen gewesen wäre. So konnte ein einzigartiges E-Bike entstehen, bei dessen Herstellung die größte Herausforderung war, dass der Rahmen völlig ohne Schweißarbeiten auskommen sollte. Patrik Paul von Kinazo Design erklärt dazu:

Das 3D-Druckzentrum bei Volkswagen Slovakia war das einzige in Europa, das unsere anspruchsvollen Anforderungen erfüllt. Von großer Bedeutung war für uns nicht nur Technik, sondern auch ein erfahrenes Expertenteam. In Zusammenarbeit mit VW SK konnten wir das Design des Elektro-Fahrrades so anpassen, dass es in einem Stück gefertigt und bedruckt werden konnte. Wir haben den Schweißprozess komplett vom Produktionsprozess ausgeschlossen.Patrik Paul

Dann folgte die Vorbereitung der Produktionsoptimierung für den 3D-Druck, mittels derer doppelte Druckgeschwindigkeiten erreicht werden konnten, um damit Produktionskosten zu sparen. Zudem kann jede Konstruktion nun individuell auf die Ergonomie des jeweiligen Fahrers zugeschnitten werden.

Kinazo E1 mit Antrieb von Brose

Das E-Enduro selbst ist mit Antrieben von Brose ausgerüstet, die sowohl als Pedelec-Variante (25 km/h) oder als S-Pedelec (45 km/h) geordert werden können. Die Energieversorgung findet über Batterien von BMZ statt, wobei Akkus mit Kapazitäten von 500 bis 650 Wattstunden eingesetzt werden können. Auch eine Verbindung mit dem Smartphone ist möglich, was weitere Funktionalität eröffnet.

Zwei Jahre haben die Slowaken am Kinazo E1 gearbeitet – sie wollten dabei etwas Einzigartiges erschaffen, in welches die Leute sich auf den ersten Blick verlieben. Dabei sollte es sich möglichst in jeden Punkt anpassen lassen, so wie es der Kundenwunsch eben verlangt.

Bei der Rahmenkonstruktion legte man höchste Anforderungen an, da ein E-Enduro nicht nur steile und gefährliche Downhill-Abschnitte meistern muss, sondern auch möglichst ausbalanciert nach oben klettern können sollte. Auch auf die Fahrqualität, die Kontrolle und die Stabilität des E-MTBs wurde bei der Entwicklung größtes Augenmerk gelegt.

Dabei hat man nicht nur auf die Schwerpunktlage geachtet, sondern auch darauf, wie schwer sich das Bike anfühlt oder die Rahmensteifigkeit. Dank einem Fahrwerk mit vier Pivots bleibt der Hinterbau vom Bremsen und Antriebseinflüssen unbeeindruckt, wobei der Rahmen besonders progressiv gestaltet werden konnte. Aufgrund seiner filigranen Geometrie und kurzen Kettenstreben soll sich das Modell stabil fahren lassen und dabei leicht manövrierbar bleiben.

Das Gewicht des Kinazo E1 Enduro soll bei nur 20 Kilogramm liegen, dabei bietet es ein Fox 36 Factory Fahrwerk mit 160 mm Federweg, große hydraulische Scheibenbremsen (Shimano Saint?), eine absenkbare Sattelstütze und Schwalbe Magic Mary Bereifung in 650B.

Hier die Geometriedaten in der Übersicht:

Zu Anfang stehen funktionierende Modelle in der Größe M zur Verfügung. Weitere Größen sollen folgen. Jedes Modell lässt sich individuell an den Körper und die Vorlieben des Nutzers anpassen. Hierfür verwendet man das Guru Fitting System.

Kinazo E1

Aufgrund der einzigartigen Vorteile und des aufwendigen Fertigungsverfahrens ist das Kinazo E1 natürlich nicht ganz billig. Die Modelle sollen rund 20.000 Euro kosten, bieten dafür aber auch mehr Individualität als E-Bikes von der Stange.

Mehr auch direkt unter www.kinazo.com.

Bilder: Kinazo