Der neue Antrieb erfüllt fast alle Forderungen der Bosch eMTB Kundschaft
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Jetzt ist er da: der neue Performance Line CX 2020 von Bosch eBike Systems. Lange hat man auf den neuen Antrieb gewartet, viele hätten ihn bereits gestern gerne gehabt. Allerdings: das Warten hat sich gelohnt, denn Bosch scheint auf die Nutzer gehört zu haben und hat bei den ganzen Neuerungen für 2020 auch hier viele Dinge, die gefordert wurden, nun umgesetzt.

Performance Line CX 2020
erste Wahl für E-Mountainbiker?

Lange war der erste Performance Line CX führend in seinem Segment und überzeugte die E-Mountainbiker mit dem hohen Drehmoment, der hohen Effizienz und der hohen Dauerleistung am Berg. Auch der für das Modelljahr 2018 vorgestellte eMTB-Modus konnte bis zuletzt seine Führungsstellung verteidigen, obwohl manche Antriebe dem CX bisher gefährlich nahe gekommen waren oder diesen laut mancher Meinung sogar schon überholt hatten.

Foto: Bosch

Kraftvoll, leistungsstark und dabei leicht, kompakt und effizient

Um den Performance Line CX zu verbessern, musste Bosch an vielen kleinen und größeren Schrauben drehen. Natürlich bleibt der Antrieb der kraftvollste von Bosch und bringt neben dem bekannten Drehmoment von 75 Newtonmetern auch einen Unterstützungsleistung bis zu 340 Prozent mit. Einen Nm-Wahnsinn macht Bosch nicht mit. Warum auch?

Er soll extrem druckvoll beschleunigen und ohne Verzögerung auf den Pedaldruck des Fahrers reagieren. So soll er für ein dynamisches Fahrverhalten ab dem ersten Tritt sorgen und dabei sich noch agiler und kontrollierter fahren lassen, was besonders sportlichen Fahrern zugute kommt. Claus Fleischer, Geschäftsleiter von Bosch eBike Systems und selbst leidenschaftlicher eMountainbiker, zeigt auf, welchen Entwicklungssprung man beim Performance Line CX 2020 angestrebt hat:

Bosch ist einer der maßgeblichen Treiber im Bereich eMTB und hat mit entsprechenden Produkten wesentlich zu dieser Entwicklung beigetragen. Jetzt ist es Zeit für die nächste Evolutionsstufe. Mit unserer neuen Performance Line CX sorgen wir für das ultimative Uphill Flow Feeling. Die CX wird auch weiterhin erste Wahl für eMountainbiker sein.Claus Fleischer

Performance Line CX 2020; Foto: Bosch

Dafür wurde das oft bemängelte hohe Gewicht und die Größe des Vorgängers reduziert. Mit Hilfe eines neuen Magnesiumgehäuses konnte das Gewicht nun auf 2,9 Kilogramm gebracht werden (minus 25 Prozent gegenüber dem alten CX). Auch die Baugröße schrumpfte um fast 50 Prozent und lässt nun ein einfacheres Integrieren zu. Claus Fleischer erklärt weiter:

Die kompakte Größe der Drive Unit ermöglicht es den Fahrradherstellern, das Antriebssystem noch besser zu integrieren und Rahmen mit kürzeren Kettenstreben zu bauen. Zudem verringert sich das Gewicht der eMTBs. Dadurch fahren sich die Bikes genauso wendig und agil wie Mountainbikes ohne Elektroantrieb und bieten zudem ein deutliches Plus an Fahrspaß.Claus Fleischer

Feinfühlig, entkoppelt und nochmals optimiert auf den Trail?

Auch der Performance Line CX 2020 wurde gänzlich neu aufgebaut und hat mit dem Vorgänger kaum noch etwas gemeinsam. Nutzer freuen sich endlich über die vollständige Entkopplung des Antriebs über 25 km/h und im Off-Modus, welches ein lang beklagtes Manko der ersten Generation war. Ein Freilauf entkoppelt nun Motor und Getriebe, so dass der E-Mountainbiker weiter effizient pedalieren kann, auch wenn ihn der Antrieb gerade nicht unterstützt.

Das Getriebe ist nun aus robusten, aber trotzdem leichten Zahnrädern aus Metall aufgebaut. Es gibt keine Kunststoffzahnräder mehr wie im Vorgänger. Dabei setzt Bosch aber zumeist auf gerade verzahnte Bauteile, die geräuscharm laufen und kaum Axialkräfte auf die Welle bringen. Zur Geräuschentwicklung aber später noch mehr.

Eine komplett neue entwickelte Motorsteuerung nutzt das ebenfalls neue Multi-Sensoren-Konzept, welches ein dynamisches und sensibles Ansprechverhalten bieten soll und bis zu 340 Prozent der Eigenleistung des Fahrers zusteuert. Wie sich der Antrieb auf dem Trail zeigt, weiß Claus Fleischer, Geschäftsleiter Bosch eBike Systems:

eMountainbiker können auf den Punkt beschleunigen, etwa auf verblockten Trails oder aus engen Kurven heraus. Der Antrieb liefert eine konstante Kraftentfaltung über einen sehr breiten Trittfrequenzbereich. Schnelle Zwischensprints und knackige Tempowechsel sind so leicht realisierbar. Auch das Fahren im Wiegetritt fühlt sich natürlich an.Claus Fleischer
Performance Line CX 2020

Performance Line CX 2020; Foto: Bosch

Der einzigartige eMTB-Modus wurde für 2020 nochmals optimiert und soll den E-MTB-Fahrer nun noch feinfühliger unterstützen, wobei die Kraftentfaltung nun noch progressiver vonstatten gehen soll. Das Prinzip bleibt wie gehabt: Abhängig vom Pedaldruck unterstützt das System dynamisch die Eigenleistung des Fahrers, ohne das dieser die Unterstützungsstufen manuell wechseln muss.

Pfiffige Detaillösungen und neue Benchmark?

Bis ins letzte Detail soll der neue Flaggschiff-Antrieb durchdacht sein, wie Bosch mitteilt. so hat man dem Motor einen zusätzlichen 12-Volt-Anschluss spendiert, um Drittanbietern die Möglichkeit zu geben, ihre Komponenten mit Strom aus dem E-Bike Akku zu versorgen.

Foto: Bosch

Weiter ermöglicht die neue Drive Unit den Anbau von Kettenblättern per “Direct Mount” oder mit 104-mm-Standard-Befestigung. Der Q-Faktor ist mit 175 mm so gewählt, dass der E-Mountainbiker eine effiziente, ergonomisch günstige Sitzposition einnehmen kann, ohne dass das natürliche Tretgefühl darunter leidet. Eine Softwareanpassung an kurze Kurbeln bleibt möglich. Die Schiebehilfe ist stark genug, um auch große Anstiege zu meistern.

Bosch-eBike-Chef Claus Fleischer ist von der Neuentwicklung überzeugt:

Auch die vielen nützlichen Details zeigen, wie akribisch wir daran gearbeitet haben, im eMountainbiking neue Akzente zu setzen. Wer die neue CX fährt, spürt das sofort. Sie steht für Fahrspaß pur und ist aus unserer Sicht wieder einmal Benchmark im eMTB-Bereich.Claus Fleischer

Kurze Testfahrt auf dem Asphalt-Trail in Stuttgart

Wir sind am Tag der Vorstellung damit zwar nicht auf den Trail, für eine kurze Testfahrt auf den Straßen im Stuttgarter Norden hat es aber gereicht. Das reicht natürlich kaum für eine richtige Einschätzung, aber für ein schnelles Erhaschen eventueller Unterschiede zum Vorgänger vielleicht schon.

Auffällig war, dass der Antrieb nicht komplett leise ist, so wie die Active Line und die neue Performance Line, sondern schon hörbar läuft. Allerdings hat sich gegenüber dem Vorgänger der Ton geändert. Dieser ist nun hochfrequenter und heller und klingt so ähnlich wie vielleicht der Shimano Antrieb. Das war aber auch nur der erste Eindruck, die Empfindung kann bei weiteren Fahrten noch revidiert werden.

Ansonsten zeigte sich der Antrieb mindestens so stark wie der Vorgänger und harmonierte gut mit der verbauten Sram Eagle 12-fach Schaltung und dem (endlich!) großen Kettenrad. Der Antrieb war im Testmodell (wahrscheinlich ein Cannondale Moterra Modell 2020; Dankeschön an Paul) sauber integriert und mit einem passenden Motorschutz von unten versehen. Belüftungsöffnungen sorgen dafür, dass es dem Motor nicht zu warm wird. Das war aber noch nie das Problem des CX.

Insgesamt hat der Antrieb vom Fleck weg einen sehr vielversprechenden Eindruck gemacht, den wir demnächst auf dem Trail unbedingt bestätigen möchten. Dann berichten wir wieder hier im Blog darüber.

Fazit

Mit dem Performance Line CX 2020 hat Bosch einen würdigen Nachfolger entwickelt, der viele Wünsche der Nutzer umsetzt und den Antrieb wieder im Feld der Konkurrenten nach vorne bringt. Ob der Antrieb nun für alle auch die Benchmark im E-MTB-Bereich darstellt, müssen die Nutzer entscheiden. Ziemlich nah dran ist er aus unserer Sicht schon.

Foto: Bosch

Gut finden wir, dass Bosch sich nicht mehr Newtonmetern hat verleiten lassen, sondern bei seinen 75 Nm bleibt. Das sind nur Zahlen. Am Berg kommt es darauf an, dass man möglichst lange ohne (Zwangs-)Unterbrechung hochfahren kann und dabei effizient in Sachen Energieverbrauch bleibt. Das Zeug dazu hat auch der neue CX.

Mehr unter www.bosch-ebike.com.

Quelle: PM Bosch
Bilder: s. Kennz.