Was der Antriebshersteller unternimmt, um den CO₂-Fußabdruck des E-Bikes zu reduzieren
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Die Neuheiten von Bosch eBike Systems für 2023, die im Vorfeld der Eurobike vorgestellt wurden, erweckten wohl das größte Interesse der Beobachter. Dabei rückte aber das in den Hintergrund, was der Antriebshersteller noch unternimmt, um mit seinen Produkten für die Zukunft gerüstet zu sein. Schritt für Schritt möchte der Hersteller dabei den CO₂-Fußabdruck der E-Bikes immer weiter verringern. Wie das gelingen soll, stellen wir in diesem Beitrag näher vor.

25 Prozent der CO₂-Emissionen durch Straßenverkehr

Rund ein Viertel der Kohlendioxid-Emissionen innerhalb der EU werden durch Verkehr verursacht, wie eine Studie der Europäischen Umweltagentur aufzeigt. Fahren mit dem E-Bike kann die Emission von Abgasen und Lärm vermeiden und zudem Staus vermeiden. Auch durch Maßnahmen in der Entwicklung und Produktion von E-Bikes können Ressourcen eingespart und Emissionen vermieden werden.

Bosch eBike Systems jedenfalls hat Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit bereits in der Produktentwicklung verankert und setzt dies in allen Prozessen um, beginnend von der ökologischen und sozialen Verantwortung entlang der Lieferkette, über eine umweltbewusste Produktentwicklung und Produktion bis hin zur Steigerung der Recycling-Effizienz im Sinne einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft.

Die Bosch-Gruppe arbeitet bereits seit 2020 klimaneutral und auch Bosch eBike Systems hat Nachhaltigkeit als zentralen Baustein seiner Geschäftsstrategie verankert. Dazu teilt Claus Fleischer, Geschäftsleiter von Bosch eBike Systems, mit:

eBikes zeigen schon heute, welch große Rolle sie für eine nachhaltige Mobilität in unseren Städten spielen. Sie stoßen keine Schadstoffe aus, erzeugen keinen Lärm und benötigen wenig Platz. Kurz: Sie entlasten den Verkehr in der Stadt und das Klima – und sind damit eine echte Alternative zum Auto, denn sie werden öfter und über längere Strecken gefahren als Fahrräder ohne E-Antrieb. Wir von Bosch eBike Systems arbeiten täglich daran, mit unseren Produkten und Lösungen einen Beitrag zur nachhaltigen Mobilität zu leisten und gleichzeitig den CO₂-Fußabdruck des eBikes Schritt für Schritt zu reduzieren. Denn Nachhaltigkeit ist keine Zusatzaufgabe, sondern der Kern unseres Geschäfts.Claus Fleischer

Nachhaltigkeitspotenziale mit dem TÜV Rheinland identifiziert

Zusammen mit dem TÜV Rheinland hat der Antriebshersteller die Potenziale analysiert, die eine Reduzierung des CO₂-Fußabdrucks ermöglichen. Demnach entstehen rund drei Viertel der Emissionen bereits bei der Auswahl der Materialien und der anschließenden Produktion. Bei der Nutzung des E-Bikes werden dann 15 Prozent erzeugt und der Rest geht auf Transport, Verpackung und Recycling.

Laut der Analyse von Bosch eBike Systems und dem TÜV Rheinland ist ein Pedelec über seinen Lebenszyklus mit einem CO₂-Äquivalent in der Höhe von 300 Einheiten gleichzusetzen. Die eBike-Komponenten fallen dabei einzeln mit ungefähr 121 Einheiten ins Gewicht, wobei die Batterie hier mit 60 % über die Hälfte einbringt.

Fährt man jetzt laut Bosch rund 450 Kilometer mit dem eBike anstatt mit dem Auto, so hat sich die CO₂-Last des Akkus bereits amortisiert. Diese Erkenntnisse versucht Bosch eBike Systems zusammen mit seinen Partnern und Zulieferern in effiziente Maßnahmen für mehr Nachhaltigkeit umzusetzen.

Transparenz und Ressourcenschonung

Das Unternehmen mit Sitz in Kusterdingen arbeitet daran, die Kapazität in Batteriezellen weiter zu erhöhen und dabei den Einsatz von wertvoller Rohstoffe immer weiter auf ein Minimum zu reduzieren. Zudem möchte man seine Lieferketten möglichst transparent gestalten, so dass die Herkunft der seltenen Rohstoffe genau nachverfolgt werden kann.

Bereits 2021 hat man zusammen mit Batterielieferanten mit Hilfe eines Fragebogens zur Nachhaltigkeit diverse Details der Lieferkette abgefragt und so nachverfolgt, um mögliche Nachhaltigkeitspotenziale aufzudecken. Man plant diese Vorgehensweise bis Ende 2022 auf weitere Bauteile auszuweiten, da beispielsweise im Antriebssystem und der Bedieneinheit Materialien wie Aluminium und seltene Erden verbaut werden.

Die Einsparung von Ressourcen ist ein weiterer Schritt, den Bosch eBike Systems mit seinen Zulieferern zusammen angeht. Demnach konnte der Kobaltanteil in der Kathode der Akkuzellen im Vergleich zu 2013 bereits um 65 Prozent reduziert werden. Diesen Anteil möchte man noch erhöhen, gleichzeitig aber die Kapazität der Akkuzelle weiter vergrößern.

Remanufacturing auch für technisch komplexe Produkte

Die E-Bike-Motoren des schwäbischen Herstellers sind zu komplex, als dass diese durch den Nutzer selbst repariert werden könnten. Fachhändler können zwar Wartungsarbeiten und kleinere Reparaturen vornehmen, wie zum Beispiel der Einsatz eines Drive Unit Reparatur-Kits sowie das Nachfetten oder das Austauschen bzw. Nachrüsten von Lagerschutzringen.

Für größere Defekte aber muss die Antriebseinheit durch Bosch eBike Systems abgeholt und begutachtet werden, ob eine Reparatur überhaupt möglich ist. Manche Fehlerbilder erlauben es, die defekten Einheiten einem Remanufacturing-Prozess zuzuführen, in dessen Zuge die Antriebe wieder aufbereitet und nach einer sogenannten „End-of-Line“-Prüfung dem Kunden wieder in voller Funktionalität zur Verfügung zu stellen.

So können eigentliche defekte Komponenten wieder verwendet werden. Bei Akkus ist dies so noch nicht möglich, allerdings müssen diese am Ende ihres Lebenszyklus ordnungsgemäß entsorgt werden. Trotzdem setzt Bosch eBike Systems auf neue und nachhaltige Methoden zum Recycling von Akkuzellen und übernimmt auch in allen Vertriebsländern freiwillig und unter Berücksichtigung gesetzlicher Vorgaben, seine Recyclingverpflichtungen samt Kosten.

Auch in Ländern, in denen es noch keine ausreichenden Recyclinglösungen gibt, unterstützt der Hersteller seine Partner und steht diesen bei Pilotprojekten oder der Schaffung von Branchenlösungen zur Seite. Ziel ist es, allen Nutzern von Antrieben des Unternehmens eine Recyclingmöglichkeit in ihrem Land bereitzustellen.

Fazit

Bosch eBike Systems entwickelt und produziert nicht nur Antriebssysteme, sondern bezieht ein nachhaltiges Handeln gleich von Beginn an in seine Produktphilosophie mit ein. Die Schonung der Ressourcen und der verantwortungsbewusste Umgang mit Rohstoffen stellen den richtigen Weg dar, um den immer herausfordernden Anforderungen auch in Zukunft gerüstet zu sein.

Alles Weitere steht auch unter www.bosch-ebike.com zur Verfügung.

Quelle: PM Bosch
Bilder: Bosch