Vielversprechendes “Last-Mile”-Pedelec nun am Ende?
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Die Bio-Hybrid GmbH, hervorgegangen aus einem Management-Buyout (MBO) im Oktober letzten Jahres, in welchem die Schaeffler Gruppe ihre Anteile an der damaligen Schaeffler Bio-Hybrid GmbH unter anderem an die Gesellschaft von Gerald Vollnhals veräußert hatte, hat nun einen Insolvenzantrag am Amtsgericht Nürnberg gestellt. Obwohl das Unternehmen mit regelmäßigen Pressemitteilungen über seine Fortschritte informierte und darin auch den Bestellstart für seine beiden Modelle Bio-Hybrid DUO und Bio-Hybrid PICK-UP verkündete, scheint die Entwicklung des Unternehmens im Hintergrund schließlich nicht ganz positiv abgelaufen zu sein.

Wir haben hier schon seit der ersten Präsentation 2016 in Stuttgart über eines der vielversprechendsten Projekte in diesem Segment berichtet, welches später unter anderem auch auf der CES 2019 für Begeisterung sorgte. Trotz des Mutterunternehmens Schaeffler verlief die Entwicklung über die Jahre mehr als schleppend, was schließlich dann zu Verkauf im letzten Jahr führte.

Noch Ende letzten Jahres gab man den Bio-Hybrid DUO Bestellstart für Privat- und Geschäftskunden frei und hatte den Kunden dabei die Auslieferung im August 2021 versprochen. Patrick Seidel, verantwortlich für die Bereiche Strategie und Unternehmensentwicklung, teilte damals mit:

Auf diesen Tag hat das gesamte Team lange hingearbeitet. Ich freue mich besonders für unsere Bio-Hybrid-Community, die uns seit Jahren die Treue hält.Patrick Seidel

Im März 2021 folgte dann die entsprechende Freigabe für den Bio-Hybrid PICK-UP, der noch bis zum Ende des Monats April ebenfalls mit einem Preisvorteil von 500 EUR geordert werden konnte. Damals teilte Gerald Vollnhals, Geschäftsführer der Bio-Hybrid GmbH, mit:

So individuell wie der Kunde selbst ist auch der PICK-UP. Er bietet unendlich viele Einsatzmöglichkeiten für unsere unterschiedlichsten Zielgruppen. Familien oder moderne Lieferdienste sind nur zwei der wichtigen Käufergruppen, die wir mit dem PICK-UP ansprechen wollen.Gerald Vollnhals

Wie viele Bestellungen es tatsächlich gab oder woran das Unternehmen nun schließlich scheitern könnte, wissen wir zum aktuellen Zeitpunkt nicht. Vom Amtsgericht Nürnberg wurde nach Stellung des Insolvenzantrags am 20. April jedenfalls eine Insolvenzverwaltung angeordnet, für dessen Ausführung Rechtsanwalt Dr. Hubert Ampferl von der Kanzlei Dr. Beck & Partner GbR in Nürnberg bestellt wurde.

Wir hoffen in diesem Zuge, dass sich angesichts der scheinbar ausgereiften Entwicklung doch ein Käufer oder Investor findet, der dem Unternehmen durch diese schwierige Zeit hilft und schließlich für ein Fortbestehen und eine Auslieferung der vielversprechenden Produkte sorgt. Wir bleiben daher weiter am Unternehmen dran.