Der sehr sensible Umgang der Autoindustrie in Fragen der Sicherheit der eingebauten Batterie-Systeme spiegelt sich so leider nicht im Bereich der Pedelecs und Elektro-Fahrräder wider.
Im Gegenteil: Es sind teilweise besorgniserregende Tendenzen sichtbar!
Bedingt durch einen ständig härter werdenden Preiskampf sind schon massig Billigprodukte mit technisch mangelhafter Qualität auf den Markt geworfen worden. Und das Potenzial der Gefährdung von Leib und Leben durch diese Produkte ist hoch.
Durch den sorglosen Umgang mit dem Fahrrad, den wir uns über Jahrzehnte angewöhnt haben und so gleichermaßen auf das neue Pedelec oder E-Bike übertragen, werden potentielle Gefahrenquellen nicht rechtzeitig erkannt.
So wird das Fahrrad oft in Treppenfluren eines Hauses abgestellt oder Pedelec-Akkus über Nacht in der Wohnung geladen. Sollte die Batterie dabei überhitzen und in der Nähe brennbares Material lagern, könnte dabei eine gefährliche Brandquelle entstehen.
Vor allem Lithiumbatterien, welche zuvor noch voll belastet wurden, können über einen minutenlangen Zeitraum noch Temperaturen von über 120 °C abstrahlen. Brennbare Materialien in der Nähe könnten so entflammt werden.
So entsteht ein großes Gefahrenpotenzial für den Einzelnen. Sogar die bekannte Firma Viktoria, ein großer Hersteller von Pedelecs, musste wegen Billig-Batterien schon einen Rückruf starten.
Man sieht daraus: Es ist also an der Zeit durch Aufklärung der Verbraucher dem entgegen zu wirken. Nur so kann die Sicherheit für die Verbraucher aufrecht erhalten werden. Mit einem im Oktober 2011 eröffneten Batterietestzentrum geht der TÜV SÜD einen wichtigen Schritt in diese Richtung.
Als Prüf- und Zertifizierungsdienstleister hat man nun die Möglichkeit Batterien nach weltweit reproduzierbaren Methoden und einheitlichen Abläufen zu testen.