Das Tuning von Pedelecs birgt Risiken. Was viele nicht wissen: Mit getunten eBikes im öffentlichen Verkehr unterwegs zu sein, kann neben technischen und sicherheitsrelevanten Konsequenzen auch schwerwiegende rechtliche Folgen nach sich ziehen. Aufklärung und Prävention sind wichtig.
Aber auch technologisch werden Maßnahmen ergriffen, die Manipulationen zukünftig erschweren sollen. Bosch eBike Systems bringt zum Modelljahr 2020 eine Software auf den Markt, die Tuning am eBike erkennt und daraufhin die Unterstützung reduziert. Mit dieser Lösung reagiert Bosch auf eine Anforderung, die in der aktuellen europäischen Norm (EN 15194:2017) für elektro-motorisch unterstützte Fahrräder integriert ist – und macht einen weiteren, wichtigen Schritt im Kampf gegen Tuning.
Neue Software zum Schutz vor Tuning
Bosch eBike Systems hat eine Software entwickelt, die durch Sensorik während der Fahrt feststellt, ob das Pedelec getunt ist. Erkennt die Software, dass eine Manipulation vorliegt, schaltet das eBike automatisch in den Notlaufbetrieb.
Die Folge: Über einen Fehlercode im Display wird die Manipulation angezeigt und die elektrische Unterstützung heruntergeregelt. Der eBiker kann den ursprünglichen Fahrzustand wiederherstellen, indem er rund 90 Minuten mit dem Pedelec fährt. Sobald sich das System aber wieder im Normalbetrieb befindet, erfolgt die Manipulationsabfrage erneut.
Nach der dritten Wiederherstellung kann der Notlaufbetrieb nur noch durch das Bosch DiagnosticTool beim Fachhändler aufgehoben werden. Das mindert den Fahrspaß und macht Manipulation unattraktiv. Die Software wird ab Modelljahr 2020 in alle eBike-Antriebssysteme von Bosch integriert.
Grundsätzlich können Fachhändler mit Hilfe des Bosch DiagnosticTools Manipulationen am eBike selbst dann erkennen, wenn das Tuning-Kit zuvor abgebaut wurde. Für den Händler ist ersichtlich, ob und wie oft das Pedelec getunt wurde.
Gleichstellung von Fahrrad und Pedelec
Für Claus Fleischer, den Geschäftsleiter von Bosch eBike Systems, stellt diese Neuerung einen großen Fortschritt dar, um gegen Tuning vorzugehen:
Aus diesem Grund setzt sich Bosch eBike Systems für ein verantwortungsbewusstes, gesetzes- und regelkonformes eBiken ein.
Was bedeutet Tuning überhaupt?
Pedelecs mit einer Unterstützung bis 25 km/h und einer Nenndauerleistung des Motors bis maximal 250 Watt werden rechtlich wie ein Fahrrad behandelt: ohne Versicherung, Kennzeichen oder Führerschein. Auch ein Mindestalter ist nicht vorgeschrieben.
Mithilfe von Tuning-Kits ist es möglich, die maximale Geschwindigkeit mit Unterstützung des Motors heraufzusetzen, indem der Tacho dem Motor eine deutlich niedrigere Geschwindigkeit als die tatsächliche übermittelt. Dadurch unterstützt der Antrieb weiter, bis ihm der Tacho 25 km/h meldet.
Das Risiko dabei: Es besteht die Gefahr, dass der Käufer bestehende Garantie- und Gewährleistungsansprüche auf das Bosch eBike-System und andere Fahrradkomponenten verlieren könnte.
Auch technische Auswirkungen sind möglich: Durch den nicht bestimmungsgemäßen Gebrauch des Systems kann sich die Lebensdauer der Komponenten verringern, und eBiker riskieren Schäden an der Drive Unit und am Rad.
Tuning ist kein Kavaliersdelikt
Wer sein Pedelec tunt, fährt rechtlich kein dem Fahrrad gleichgestelltes Elektrofahrrad mehr und muss mit Konsequenzen rechnen. Das getunte eBike gilt in der Regel als Kleinkraftrad. Es bestehen damit Führerschein- und Versicherungspflicht.
Zuwiderhandlungen können zu einer Anzeige wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis bzw. wegen Verstoßes gegen das Pflichtversicherungsgesetz führen – es drohen Geld- und Freiheitsstrafen sowie gegebenenfalls zivilrechtliche Konsequenzen wie etwa die Haftung für Personenschäden, wenn es zu Unfällen kommen sollte.
Und mehr noch: Tuning beeinträchtigt die Sicherheit und gefährdet sowohl den Fahrer selbst als auch andere Verkehrsteilnehmer. Fleischer bringt es auf den Punkt:
Alle weiteren Informationen finden sich auf www.bosch-ebike.com.
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19. Juni 2019
es ist gut, dass in diesem Land ALLES reglementiert ist.
In erster Linie ist es das, was einem die Freude an vielem nimmt.
Ich denke den Meisten, die eBike-Tuning betreiben, geht es nicht um die Erhöhung der
Maximalgeschwindigkeit. Eher um mehr Power am Berg. Und da sind die 75Nm von
Bosch nicht so überzeugend, Brose mit 90Nm, oder TQ mit 120Nm bringen da deutlich mehr. Auch der Bosch-Akku ist nicht mehr das Maß aller Dinge.
19. Juni 2019
Also, 75 Nm sind in unseren Augen mehr als ausreichend! Die liefert der Bosch CX dauerhaft. Bei anderen Motoren wird nach kurzer Zeit oft heruntergeregelt. Und der TQ ist schon fast zu brutal, um damit in den #UphillFlow zu kommen und technische Trails zu meistern. Regeln für Kraftfahrzeuge müssen sein. Und das wird ein Pedelec, wenn es dauerhaft über 25 km/h unterstützt. Für die neue EU-Norm kann Bosch auch nichts. An die müssen sich alle Hersteller halten…
03. Juli 2019
Nun, am Anstieg sieht es anders aus. Da reicht es mir in der Regel sogar mit Kind auf dem FunTrailer hinten dran um CX mit dem Brose abzuhängen. Mag sein, dass die Kunden den Sinn von Pedalen noch nicht entdeckt haben, aber bei der Probefahrt hat mich der aktuelle CX nicht überzeugt. Gegenüber dem Gen1 Performance Line an meinem 2013er Xduro erreicht der Brose Antrieb etwa 2-3 km/h höheres Durchschnittstempo bei gleichem Fahrer.